In einer Stadt zu leben bietet viele Vorteile: Man hat zu den meisten Zielen kurze Wege, trifft viele Menschen und hat ein breites Angebot an Waren und Möglichkeiten zur Verfügung. Dennoch wohnen viele Menschen außerhalb der städtisch dichten Bebauung – und dafür gibt es auch gute Gründe.
Haben dies die Menschen in der Antike auch schon so gesehen? Wie wurde das Stadtleben von ihnen wahrgenommen. Hat man sich damals nach der Stadt gesehnt oder ist man aus ihr geflohen?
Im Geographieunterricht der Ea und Eb wurde diesen Fragen nachgegangen. Durch das Teamteaching mit Frau Behrend konnten Originaltexte von Horaz und Plinius dem Jüngeren übersetzt werden. Dazu gab es Arbeitsbögen auf differenzierten Niveaustufen, so dass auch Schülerinnen und Schüler ohne Lateinkenntnisse sich mit den Gedanken der antiken Autoren auseinandersetzen konnten.
Nach der Übersetzung der Texte konnte herausgearbeitet werden, welche Bilder die Autoren verwendeten, um das Stadtleben in Rom zu beschreiben und mit dem Leben auf dem Lande zu vergleichen. Diese Bilder stellten die Schülerinnen und Schüler dann der Darstellung in dem Lied „Schwarz zu blau“ von Peter Fox gegenüber – eine moderne Beschreibung des Lebens in Berlin. So wurde diskutiert, welchen Bedeutungswandel der Begriff Muße durchlaufen hat und was ein Musensitz heute sein könnte.
Anschließend wurde in der Rolle des Geographen untersucht, inwiefern die Stadtplanung solche Wahrnehmungen berücksichtigt und welche Strategien bei der Stadtplanung Berlins verfolgt werden.
Dieser Unterricht ist ein weiterer Baustein in unserem Bestreben, durch fächerübergreifendes Arbeiten alte Sprachen und antikes Denken in der Schülerschaft zu aktivieren und dadurch die Altsprachlichkeit zu fördern. Vergleichbare Unterrichte wurden bereits mit Deutsch, Wirtschaft/Politik und Kunst durchgeführt.