Unterm Kirschbaum mit Herrn Dr. Dalski (Bund der Freunde)
Viele haben den Namen bestimmt schon einmal gehört: Bund der Freunde. Dieser Förderverein unterstützt viele Projekte am Katharineum. Wir haben uns mit dem neuen Vorsitzenden Herrn Dr. Dalski getroffen und hoffen, Euch so den Bund und seine Arbeit näher bringen zu können!
Was ist der Bund der Freunde?
Der Bund der Freunde ist ursprünglich, als ältester Förderverein dieser Schule, ein Ehemaligen-Verein. Das wandelte sich aber in den letzten Jahren und wir möchten heute, auch abgebildet durch den neuen Vorstand, vielmehr die aktiven Schüler*innen und Eltern dabeihaben, eigentlich „alle“, die am Schulleben teilhaben. Deswegen sind wir auch sehr froh, dass wir jetzt im Vorstand, beziehungsweise im Beirat, zum ersten Mal einen festen Posten für eine*n Vertreter*in aus der SV oder für eine*n von der SV delegierte*n Schüler*in haben. Der Bund der Freunde ist ein Verein, der sich zunächst aus seinen Mitgliedern zusammensetzt. Diese zahlen einen kleinen Jahresbeitrag von 25,-€ und bekommen dafür z.B., wenn sie nicht mehr an der Schule sind, regelmäßig die Schulzeitung. Mit diesen Beiträgen und vielleicht noch zusätzlich eingeworbenen Geldern probieren wir – sehr breit gefächert –, die Schule im Ganzen zu unterstützen: Lehrer- und Schüler*innen können, wo auch immer Bedarf ist, Anträge stellen. Wir diskutieren im Vorstand darüber und schauen, was vielleicht auch die anderen Fördervereine dazu beitragen könnten. Es ist sinnvoll, wenn man sich die Aufgaben und Förderprojekt aufteilt, denn es gibt neben dem Bund der Freunde ja z.B. auch noch den Fundraising-Verein; dieser sammelt durch Spendenaufrufe viel Geld für konkrete Projekte, aktuell zum Beispiel für die Aula. Und schließlich gibt es auch noch die Kulturmark als dritten Förderverein des Katharineums. Wir sind mit dem Bund der Freunde wie gesagt der älteste dieser drei Fördervereine und wollen weiterhin eng mit den anderen zusammenarbeiten!
Ist die Zusammenarbeit mit den anderen Fördervereinen also eng und ist es angestrebt gemeinsame Projekte zu verwirklichen?
Unbedingt! Denn versuchen wir einmal objektiv zu schauen: Dem Katharineum geht es „eigentlich“ sehr gut. Dies habe ich auch kürzlich bei einem ersten Treffen mit den Vertretern*innen und Vorsitzenden der anderen Fördervereine hervorgehoben, denn aus meiner Sicht ist es nicht selbstverständlich, dass es einer Schule heute gut geht. Ich denke, und Sie wissen dies vermutlich auch aus Ihrem persönlichen Freundes- und Bekanntenkreis, dass es schon innerhalb von Lübeck Gymnasien gibt, denen es zum Beispiel schon von der Grundausstattung her gar nicht so gut geht. Das heißt natürlich nicht, dass die Schüler*innen dort schlecht unterrichtet werden. Dennoch, die Situation am Katharineum ist schon etwas Besonderes, und dies wollen wir möglichst auch gerne aufrechterhalten. Aber wer ist für eine Schule zuständig? Da ist zunächst der Träger zu nennen, also in unserem Fall die Stadt, und dann kommen letztendlich eben auch die Fördervereine mit ins Boot, in die z.B. auch die Elternschaft wie im Falle der Kulturmark etwas einzahlt. Es gilt also, diese verschiedenen „Finanztöpfe“, die der Schule insgesamt zur Verfügung stehen, sinnvoll zu nutzen. Besonders für Großprojekte versuchen wir immer gemeinsam Gelder einzuwerben. Deswegen ist die Zusammenarbeit sehr wichtig. Diese enge Zusammenarbeit machen wir und sie gab es bereits in der Vergangenheit und wird es auch zukünftig geben.
Was hat der Bund der Freunde für eine Geschichte?
Die Geschichte habe ich ja bereits eben schon etwas angerissen. Es ist primär ein Alumni-Werk zur Information über das aktuelle Schulleben und zur Pflege der Verbundenheit der ehemaligen Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern mit der Schule gewesen. Gerade gestern war ich hier in der Schule … ich bin im Moment irgendwie häufiger an der Schule als früher (lacht) … und habe mit dem Vorstand des Fundraising-Vereins über die Thematik gesprochen, dass wir, d.h. der Fundraising-Verein und auch der Bund der Freunde, leider feststellen, dass die Abiturjahrgänge ab Ende der achtziger Jahre in den Fördervereinen stark unterrepräsentiert sind. Wir haben uns natürlich gefragt, warum das so ist. Die Gründe sind vielschichtig, aber es ist ganz offensichtlich auch begründet durch den Wandel der Zeit. Wenn wir früher, ich habe z.B. 1989 hier mein Abitur gemacht, in die Welt hinausgingen und uns fragten: „Wie bleiben wir im Kontakt?“, dann hat man geschaut, dass Adressenlisten ausgetauscht wurden … und ist vielleicht sogar Mitglied im Bund der Freunde geworden. Aber Ihre Generation und auch schon einige Abiturjahrgänge vor Ihrem halten heute ja sowieso den Kontakt über die unterschiedlichsten sozialen Netzwerke. Sie brauchen keinen Verein um im Kontakt zu bleiben … und trotzdem wäre es schade, wenn sich ein Verein wie der Bund der Freunde deshalb auflösen würde. Die Aufgaben des Bund der Freunde sind mehr, als die reine Kontaktpflege! Vielleicht ist es für die jetzt aktiven Schüler*innen noch etwas abstrakt, aber im Laufe seines Lebens kommt vielleicht doch die eine oder der andere zu dem Schluss: „… das war doch eigentlich echt gut, dass ich auf dieser (!) Schule sein durfte„, oder man entwickelt sogar das Wunsch, der Schule etwas zurückgeben zu wollen. Dann ist so ein Verein wie der Bund der Freunde eben mehr als „Facebook und Co.“ … und das ist, so glaube ich, immer noch ganz nahe an dem Grundgedanken der Gründer von 1949. Diesen Gedanken wollen wir weiterleben, aber auch modern sein und mit der Zeit gehen. Deshalb möchten wir versuchen, zukünftig mehr Schüler*innen bereits in ihrer aktiven Schulzeit für den Bund der Freunde zu gewinnen. Wenn Schüler*innen zukünftig sagen: „Super, wir konnten nach Israel fliegen“ oder “Cool, wir haben ein neues Cello für das Orchester bekommen! … und das ging durch die Unterstützung des Bundes der Freunde!“, dann schaue ich ganz positiv in die Zukunft unseres Fördervereins. So verbinden sich für mich die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Vereins.
Wie finanziert sich der Bund?
Das geschieht primär durch die Jahresbeiträge der Mitglieder. Natürlich darf ein Mitglied auch mehr als die 25,-€ Jahresbeitrag zahlen oder spenden. So gibt es Ehemalige und andere Mitglieder, denn Mitglieder müssen ja nicht nur Ehemalige sein (jeder kann im Prinzip Mitglied im Bund der Freunde werden, wenn er eine Verbundenheit mit dieser Schule hat), von denen manch einer das Glück hat, in seinem Leben mehr Geld zu verdienen, und der zahlt dann freiwillig eben auch ein bisschen mehr. Und zu guter Letzt gib es dann manchmal auch ganz klar projektbezogene Spenden. Früher konnte man auch noch ein paar Zinsen bei der Bank bekommen (lacht), das ist heute leider nicht mehr so. Das zusammen sind unsere finanziellen Quellen.
Gibt es abweichende Beiträge für Schüler*innen?
Nein, wie gesagt 25,-€ im Jahr sind, so glaube ich, schon sehr niedrig. Wenn wir es schaffen würden, und hier wünschen wir uns Anregungen und Feedback durch den oder die Delegierte der SV oder Schülerschaft in unserem Beirat, mehr Schüler*innen für den Bund der Freunde zu begeistern, und diese aber sagen, dass ihnen 25,-€ zu viel wären, also vielleicht lieber nur 5,-€ oder 10,-€ zahlen würden, dann könnte man sich das sicherlich mal überlegen und im Vorstand diskutieren. Bislang ist es aus der Tradition heraus so, dass man davon ausgeht, die Mitglieder sind im Studenten- oder Berufsleben, und in diesem Kontext ist der Beitrag von 25,- € im Jahr nicht zu hoch. Das kann sich, so hoffe ich, jeder leisten. Aber vielleicht wäre das ein Thema, über das wir nochmal nachdenken sollten.
Wer kann in den Bund der Freunde beitreten?
Wirklich alle! Wir haben gerade die Satzung nochmal neu angefasst und ein paar Änderungen vorgenommen, aber grundsätzlich war es schon vorher so, dass nicht nur Ehemalige beitreten können. Also jeder, der zu dieser Schule eine Verbundenheit spürt. Weil man selbst hier Schüler war oder seine Kinder hier zur Schule gingen … per se schließen wir erstmal niemanden aus. Wir möchten das auch bewusst offenhalten.
Warum sollte man, Ihrer Meinung nach, beitreten?
Warum sollte man das? … ich bin etwas zögerlich, weil die Gründe, an die ich gerade denke, ausgesprochen immer so „groß“ klingen. In der bereits erwähnten Runde gestern Abend mit Herrn Philippi und Herrn Haukohl vom Fundraising haben wir genau über diese Frage diskutiert. Wir sind uns einig, dass man es aus einer echten Überzeugung machen sollte, nicht weil „jeder“ mitmacht. Ich meine, dass unserer Gesellschaft die Dankbarkeit etwas abhanden-gekommen ist. Ich bin davon überzeugt, dass es etwas Besonderes ist, an dieser Schule seine Schulzeit verbringen zu können. Wenn man sich dessen bewusst wird, dann kommt vielleicht auch irgendwann das Gefühl der Dankbarkeit … und vielleicht sogar der Wunsch auf, der Schule etwas zurückgeben zu wollen. Dann ist es ein guter Grund, im Bund der Freunde Mitglied zu werden. Ich würde mich freuen, wenn wir dies schon den aktiven Schüler*innen irgendwie vermitteln können!
Der Bund der Freunde ist ein Förderverein des Katharineums, was fördert er denn genau?
Alles, hätte ich beinahe gesagt (lacht). In unserer Satzung stehen die „Leitmotive“. Grundsätzlich möchten wir aber das breite Spektrum des aktiven Schullebens und die Pflege von Schultraditionen fördern. Dazu gehören z.B. auch die Einzelförderung oder Unterstützung von Schülern in Form von Coaching. Vielleicht haben Sie schon davon gehört, dass Schüler*innen in der „schwierigen“ Phase ihres jungen Lebens, in der vielleicht die Schule nicht im Vordergrund steht, Unterstützung hier in der Schule holen können. Eine sehr gute Sache, wie ich meine. Den meisten sind wir aber vermutlich dadurch bekannt, dass wir z.B. die Orchesterreisen finanziell unterstützen, oder neue Trikots für die Staffelteams oder die Ruderriege finanzieren. Wir fördern die Israelfahrten und die Orchesterreise nach Oslo. Wir haben den Wasserspender mitfinanziert und wir sind mit vielen, vielen Dingen in der Aula dabei. Also wirklich breit gefächert! Ich möchte wirklich, dass keine Lehrkraft und keine Fachschaft denkt, der Bund der Freunde ist nichts für mich, die fördern nur Aktivitäten, die einen Bezug zum Altsprachlichen haben. Eigentlich sind wir offen für alles. Was wir nicht so gerne mögen ist, dass wir nur als „Geldgeber“ für eine Klassenfahrt angefragt werden. Wir wünschen uns, wieder ein großes Wort, den pädagogischen Wert und auch die Nachhaltigkeit für die Schule mit den geförderten Projekten zu unterstützen. Große Projekte fördern wir selten ganz allein, sondern meistens im Verbund mit den anderen Fördervereinen, da es da häufig auch um große Summen geht.
Was sind Ihre Aufgaben als Vorsitzender des Bunds?
Das weiß ich noch gar nicht (lacht). Aber sie sind auf jeden Fall vielseitig! Wegen der vielen Aufgaben haben wir auch einen neuen, größeren Vorstand gewählt. Wir sind jetzt fünf Personen, früher waren es nur drei. Weil wir aber alle berufstätig sind, wollten wir die ehrenamtlichen Aufgaben auf mehr Personen aufteilen können. Deshalb kann ich jetzt gar nicht sagen, was genau nur der erste Vorsitzende macht. Die Aufgaben werden noch verteilt. Neben dem ersten Vorsitzenden gibt es im geschäftsführenden Vorstand noch die zweite Vorsitzende (Frau Behrend) und den Kassenwart (Herrn Kaffka). Wir drei haben dann noch zwei weitere Vorstandskollegen*innen, Frau Wagner und Herrn Fust. Dieses Team versucht, sich zu ergänzen und gegenseitig bei den vielen Aufgaben zu unterstützen. Der Erste Vorsitzende ist natürlich häufig für so etwas Angenehmes wie dieses Interview zuständig, aber auch Kontakte zu knüpfen und den Kontakt zu den anderen Fördervereinen und der Schule zu pflegen, sind seine Aufgaben. Alle anderen administrativen Aufgaben, zum Beispiel der Kontakt zu den Mitgliedern, verteilen wir jetzt auf mehrere Schultern. Ich finde es sehr, sehr angenehm, dass ich so tolle Kolleg*innen im Vorstand habe. Herr Fust kümmert sich z.B. um die Homepage und Herr Kaffka, unser Kassenwart, übernimmt die Installation einer neuen Vereinssoftware. Frau Behrend kümmert sich um die Schulzeitung, die wir unseren Mitgliedern regelmäßig schicken. Ich könnte noch viele weitere Aufgaben aufzählen. Das funktioniert einfach toll. Ich selbst bin vermutlich aber der erste Ansprechpartner für den Bund der Freunde und versuche zu koordinieren.
Was wird sich mit Ihnen, als neuem Vorsitzenden ändern?
Ohne das als Kritik an all meinen tollen Vorgänger*innen zu verstehen: Ich hoffe einfach, und das ist unser gemeinsames großes Ziel, den Bund der Freunde mehr ins Bewusstsein des aktuellen Schullebens, des „Schüler*innen-Lebens“ zu bringen. Ob uns das auch gelingt, weiß ich noch nicht, aber wir suchen aktiv den Austausch. Das wäre wirklich toll, wenn uns das irgendwie gelänge. Unser „Kerngeschäft“ ist die Förderung von Projekten, aber wenn wir Eltern und auch Lehrer*innen, von denen viele gar nicht genau wissen, was wir machen, zukünftig mit ins Boot holen könnten, wäre das großartig. Das wäre ein großer Erfolg für die gesamte Gemeinschaft. Wenn uns alle Schüler*innen, Lehrer*innen und auch Eltern als Ansprechpartner für Förderanträge und für Projektideen kennen, dann haben wir viel erreicht. Daran wollen wir arbeiten!
Wie bleiben Sie mit den Mitgliedern in Kontakt?
Auch dort gibt es einen Generationswechsel. Wo es geht und gewünscht ist, bekommen die Mitglieder die Informationen per Email. Sie werden auf diesem Weg z.B. einmal im Jahr zur Mitgliederversammlung eingeladen. Die Schulzeitung bekommen sie per Post zusammen mit Informationen über die Musicals, das Krippenspiel, etc., alles Dinge und Aktivitäten, die man vielleicht selbst noch aus der eigenen Schulzeit kennt. Die älteren Mitglieder erreichen wir meist nur noch über den postalischen Weg. Und nicht zu vergessen: Man findet uns auch auf der Homepage des Katharineums.
Wie sind Sie auf die Idee mit dem Wasserspender gekommen?
Da muss ich ein bisschen privater werden. Ich selbst bin Typ 1-Diabetiker, was bedeutet, dass die Erkrankung bei mir primär nichts mit einer falschen Ernährung zu tun hat. Aber durch meinen Diabetologen und Freund, Herrn Prof Dr. Schütt, den ich bereits schon aus der gemeinsamen Zeit in der Diabetesforschung an der Lübecker Uniklinik kenne, habe ich früh gelernt, dass zu viel Zucker in unserer Ernährung die Menschen ebenfalls am Diabetes erkranken lässt. Das wäre dann der Typ 2-Diabetes. Irgendwann erzählte er mir dann einmal, dass er, mit Hilfe von Unterstützern in einer Travemünder Schule einen Trinkwasserbrunnen aufgestellt hat. Damit wird den Schüler*innen die Möglichkeit gegeben, jederzeit an gesundes und frisches Wasser als zuckerfreie Alternative zu den bekannten Süßgetränken zu kommen. Da hat es bei mir sofort klick gemacht und ich habe gesagt: „Mensch, das ist doch überhaupt die Idee, das möchte ich für das Katharineum auch haben“. Ich habe dann, und das ist schon ein paar Jahre her, mit Herrn Schmittinger darüber gesprochen und der sagte mir: „Super Idee!“
Die einzige Einschränkung, die er aber gegeben hat, war, dass er nicht noch eine Baustelle in der Schule haben möchte. Das müsste also in seinem letzten oder vorletzten Jahr als Direktor hier am Katharineum gewesen sein. Diesen Wunsch konnte ich nachvollziehen, aber wir sind drangeblieben. Als nächstes ging es darum, genügend Geld zusammenzukriegen. Und das gelang uns dann sehr schnell in der Zusammenarbeit mit allen drei Fördervereinen. Ich fand es sehr schön, kürzlich zu sehen, dass auf Ihrer Homepage, und ich glaube auch in der Schulzeitung, ein Foto war, übertitelt mit den Worten „Endlich sind sie da, die Wasserspender“. Ich dachte, das ist visionär! Denn tatsächlich ist erst einer da, und es steht dort schon der Plural (lacht). Also sollte doch auch Platz für einen zweiten Wasserspender zu finden sein (!), damit man es auch in den kleinen Pausen schaffen kann, seine Trinkflasche neu zu befüllen!
(Die Red.: Der Wasserspender wurde wahnsinnig gut angenommen, besonders in den großen Pausen.)
Prima das freut mich!
Mit welchen Schwierigkeiten war die Umsetzung des Wasserspenders verbunden?
Oh, die waren vielseitig, aber wir waren hartnäckig und ausdauernd. Ich will gar nicht zu weit ausholen, aber es ist bei den Innenstadt-Gymnasien, die alle eine sehr alte Bausubstanz haben, für die Stadtverwaltung ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, dass wir jetzt ans vermeintliche alte und „denkmalgeschützte Trinkwassernetz so ein Gerät anschließen wollten. Aber schon zu Zeiten des Wahlkampfes um das Bürgermeisteramt hatte sich Herr Lindenau genau dieses Thema auf die Fahnen geschrieben. Nur, ein Vorhaben ist noch kein Konzept. Da hatte Herr Philippi in seinem ersten Jahr als Schulleiter wirklich ein super Durchhaltevermögen. Meine Aufgabe war es die Stadtverwaltung zu nerven … man konnte sich über mich ja nur schlecht bei der Schule beschweren. Und so bin ich dann dort auch ohne Termin aufgeschlagen. Letztlich haben wir schnell gemerkt, dass, egal mit wem man gesprochen hat, alle Beteiligten für unser Vorhaben waren. Es gab viele positive Reaktionen auch auf einen LN-Artikel zu diesem Thema. Grundsätzlich muss das Trinkwasser im ganzen Trinkwassernetz der Stadt halt auch Trinkwasserqualität haben … egal ob alte oder neue Leitungen. Das alles zog sich lange hin, doch schließlich hat es dann doch geklappt! Das ist das Wichtigste.
Gab es Testungen am Trinkwasser?
Die werden jetzt regelmäßig durchgeführt. Mindestens einmal im Jahr wollen wir durch das Gesundheitsamt das Wasser am Trinkwasserspender testen lassen. Gerade nach längeren Zeiten, in denen der Wasserspender nur wenig genutzt wird, wie z.B. in den Sommerferien, ist es sinnvoll, Wasserproben testen zu lassen. Das von uns gewählte Gerät hat aber sämtliche technischen Sicherheitsvorkehrungen eingebaut und trotzdem haben wir gesagt, und das war Herrn Philippi auch besonders wichtig, dass das Wasser regelmäßig vom Gesundheitsamt getestet wird.
Wann sind Sie selbst in den Bund der Freunde eingetreten?
Gleich nach dem Abi! Das muss dann ja 1989 gewesen sein.
Was haben Sie nach dem Abitur studiert und was arbeiten Sie jetzt?
Ich musste mir „Dienstfrei“ nehmen, damit ich zu meiner Abitur-Entlassung kommen kann, daraus hört man vielleicht, dass ich einem Jahrgang angehöre, der den Wehrdienst bei der Bundeswehrzeit kannte. Aber danach war mein Weg klar, …und zwar dachte ich: Ich werde Lehrer (lacht)! Ich habe dann in Hamburg mit dem Lehramtsstudium für Biologie und Geographie angefangen. Damals war die Uni aber sehr voll, und ich hatte das Gefühl, dort künstlich „dumm gehalten“ zu werden. In die Seminare und Vorlesungen, die mich zusätzlich fachlich interessierten, kam ich als Lehramtskandidat gar nicht hinein. Ich bin dann relativ frustriert aus Hamburg weg und habe schnell den Weg gefunden, Biologie zu studieren, und bin zum Diplomstudium an die Uni Osnabrück gewechselt. Das war mein Weg. Nach der Bundeswehr-Zeit habe ich zur Orientierung eine damals noch zweijährige Ausbildung zum Medizin-Technischen-Assistenten hier in Lübeck gemacht. So wurde mein Interesse an der Medizin und der medizinischen Forschung geweckt, aber ich wollte nicht Arzt werden. So habe ich also mein Biologie-Studium gemacht und bin danach zurück an die medizinische Universität in Lübeck. Über ein Praktikum bin ich dann früh ins Institut für Humangenetik und schließlich zu meiner Diplomarbeit und zur Promotion in diesem Bereich gekommen. Mit einem kurzen Abstecher in die Diabetesforschung arbeite ich seit meiner Diplomarbeit und Promotion als Wissenschaftler im Institut für Humangenetik der Universität zu Lübeck.
Fragengewitter:
Englisch oder Latein? Englisch
Trotzdem: Caesar oder Cicero? Also ich erinnere mich, wenn überhaupt, an die Übersetzung Caesars, das war zäh… (lacht)
Persönliches Treffen oder Videokonferenz? Gerne immer persönlich, wenn es geht.
Brief oder Email? Ehrlich… Email
Buch oder Sachbuch? Beides super!
Kaffee oder Tee? Tee
Drama oder Musical? Musical
Stilles oder Sprudelwasser? Sprudel
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Bunds der Freunde?
Dass wir gut mit den Schüler*innen und Lehrer*innen zusammenarbeiten, etwas bekannter werden und dass der ein oder andere noch bei uns mitmachen möchte!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Dr. Dalski für das ausführliche Interview und wünschen dem Bund der Freunde viele Mitglieder und weiterhin erfolgreiche Projekte.
Redaktion des Website-Teams