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F*** Corona! (K)ein Musical.

F*** Corona! (K)ein Musical.

Ich kann es leider nicht anders ausdrücken, in der Hoffnung, man sieht es mir nach. Doch die Lage lässt sich aus meiner Sicht als Musik- und Theaterschaffendem am Katharineum nicht treffender beschreiben. Alles andere wäre unehrlich.

Sicher sind die Enttäuschung und die Fassungslosigkeit groß gewesen, als die Nachricht über den Mailverteiler ging: Es werde im nächsten Schuljahr keine Musicals geben. Äußerst schwer fiel mir das Formulieren der Nachricht, äußerst schwer fiel es mir, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen darüber zu sprechen, und noch viel schwerer war dann das Versenden der Mail an die Eltern und an die Schülerschaft. Doch der Realist in mir sagte immer wieder: Ändert sich an der Abstandsregelung nichts, können wir nicht arbeiten. Und das wird auch in Zukunft ein unbedingt einzuhaltender Aspekt zur Vermeidung einer Übertragung des Coronavirus sein. 1,5 bis 2 Meter. Für manche Musikerinnen und Musiker, z. B. Bläser oder Sänger, ist das noch zu wenig. Schon gar nicht lässt sich das in irgendeiner Form beim Theaterspielen einhalten.

Solange diese Regelung gilt, ist ein gemeinsames Arbeiten in einer Arbeitsgemeinschaft, wie z. B. der Musiktheater AG, in der Arbeitsgemeinschaft Junges Musical, im Orchester, im Chor, undenkbar. Folglich sind davon auch Aufführungs- und Konzertsituationen betroffen.

Die Fachschaft Musik hat gemeinsam mit der Schulleitung den schmerzhaften Entschluss gefasst, bis auf weiteres alle musikalischen und theatral orientierten Arbeitsgemeinschaften stillzulegen. Und jedes Mal, wenn ich das lese und darüber nachdenke, wirkt es unwirklich und surreal. Die jährlichen Aufführungen der beiden großen Arbeitsgemeinschaften, die musikalischen Aktivitäten, die vielen Konzerte und schönen Feste prägen unser Schulleben so immens, dass ein Nichtstattfinden kaum hinnehmbar und kaum zu ertragen ist. Und dennoch: Es dient dem Schutz aller!

Die Bilder aus Amerika, aus Italien, die Nachrichten aus allen betroffenen Regionen ernüchtern und rücken mein eigenes Wollen in den Hintergrund.

Die Fachschaft Musik wird in der kommenden Zeit überlegen, wie es möglich gemacht werden könnte, in den kleineren Ensembles mit Einhaltung des Mindestabstandes zu arbeiten, und welche Alternativangebote es geben kann. In jedem Fall gilt es sicherzustellen, dass der Infektionsschutz gewährleistet ist und sich keine neuen Ansteckungsketten bilden. Das ist oberste Priorität!

Sobald sich die Gesamtsituation ändert, ist eine schrittweise Wiederaufnahme der musikalischen Arbeit denkbar, wahrscheinlich aber nicht direkt im vollen und gewohnten Umfang.

Ich hoffe, dass diese Entscheidung von allen nachvollzogen werden kann und mitgetragen wird. Ich weiß auch, dass trotz aller Enttäuschung eine engagierte Schülerschaft und eine engagierte Musikfachschaft darauf wartet, wieder auf die Bühnen und an die Instrumente zu gehen. Das gibt Hoffnung und Zuversicht auf die Zeit nach f****** Corona.

Sven Albert

Fachschaft Musik & Darstellendes Spiel