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O Himmelriek, o Sternenmeer…

O Himmelriek, o Sternenmeer…

… ertönt es nun bald wieder aus dem Refektorium, wenn wir für die Aufführungen unseres niederdeutschen Krippenspiels proben. „Dat fromme Speel“, welches in diesem Jahr zum 102. Mal aufgeführt wird, genießt eine lange Tradition und gehört zur Adventszeit wie Spekulatius und Dominosteine. Als wir in der Coronazeit nicht aufführen konnten, fehlte uns das Weihnachtsgefühl – auch im vergangenen Jahr war noch nicht wieder alles beim Alten, so mussten die Engel in der Krippenszene vor der Bühne stehen, statt sich um die Krippe zu scharen, um den nötigen Abstand zu gewährleisten.

In diesem Jahr soll nun alles wieder so sein wie immer – so Gott will! Die Beibehaltung der Tradition, die biblische Weihnachtsgeschichte mit Schlichtheit und Natürlichkeit zum Ausdruck zu bringen und erlebbar zu machen, ist für die Langlebigkeit des Stückes unabdingbar und wird von Krippenspieler:innen sowie Zuschauer:innen erwartet und eingefordert. „Es darf sich nichts verändern!“, sagte mir kürzlich eine Krippenspielerin, als ich verkündete, dass Jürgen Fick, der das Krippenspiel seit 1976 leitete, vorerst ausfalle. „Da hast du recht – das darf es und wird es nicht!“ Die Tatsache, dass der Text seit Jahrzehnten unverändert gesprochen und gesungen wird, erhebt ihn zu einem Ritual, das ältere und jüngere Generationen von Krippenspieler:innen miteinander verbindet – besonders deutlich wurde dieses Gemeinschaftsgefühl, als wir im vergangenen Jahr anlässlich des 100-jährigen Jubiläums – das coronabedingt ein Jahr später stattfand – als Überraschung für Jürgen Fick ein Ehemaligen-Krippenspiel mit Teilnehmer:innen der Abiturjahrgänge 1960 – 2019 aufführten. Wer einmal dabei gewesen ist, kommt auch in den folgenden Jahren wieder – ob als Engel im Chor, Maria, Josef, Schäfer, guter oder böser Wirt… – so kann jede:r ihre/seine Rolle finden, die sie/er sich zutraut und die zu ihr/ihm passt. Jüngere lernen von den „alten Hasen“, auch die Unkenntnis der „fremden Sprache“ wird somit überwunden – denn in kaum einem Elternhaus wird heutzutage noch Niederdeutsch gesprochen.

Die ungezwungene, fröhliche Probenarbeit in der Gruppe mit Schüler:innen der Klassenstufen 5-Q2 macht allen sehr viel Spaß. Das Highlight unserer Probenzeit wird die dreitägige Krippenspielfahrt vom 5.-7.12.  nach Ratzeburg sein, auf der wir auch unsere 1. Generalprobe im schönen Ratzeburger Dom haben werden. Die Aufführungen in St. Aegidien werden wie folgt stattfinden:

Sa., 17.12. 15 Uhr

So., 18.12. 15 Uhr

Mo., 19.12. 18 Uhr

Di., 20.12. 18 Uhr

Mit den Proben beginnen wir unmittelbar nach den Herbstferien: Di. und Do. von 16.15 bis 17.15 Uhr im Refektorium.

Möchtest Du dabei sein? Dann komm doch einfach vorbei oder schreib mir eine Mail: nina.behrend@schule-sh.de

Ich freue mich schon sehr auf die gemeinsame Probenzeit und über die musikalische Unterstützung von Dietmar Hampel, der als ehemaliger Spielleiter, Lehrer und Schüler des Katharineums – so wie ich – eine enge Bindung an das Stück hat.

Nina Behrend