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Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten: Wieder Schüler:innen des Katharineums ausgezeichnet

Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten: Wieder Schüler:innen des Katharineums ausgezeichnet

Unter den Preisträgern im renommierten Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten sind auch in diesem Jahr Schüler:innen des Katharineums. „Bis hierhin und nicht weiter?! Grenzen in der Geschichte“ lautete das Thema der aktuellen Wettbewerbsrunde. Die teilnehmenden Schüler:innen haben sich dazu in ihren Familien und in ihrer Heimatregion auf eine historische Spurensuche begeben.

Mit ihrem Podcast über „Widerstand und das Überwinden von Grenzen“ am Beispiel der Lebensgeschichte des Pfarrers Jürgen Eggert wurde Clara Edner aus der 10d Landessiegerin. Für ihren besonders gelungenen Beitrag erhält sie ein Preisgeld von 500,- €. Claras Podcast wird zudem in die bundesweite Runde des Wettbewerbs weitergeleitet und wer weiß, vielleicht geht es dort ja für sie noch weiter?

Zu unserer Freude wurde auch ein Gruppenbeitrag mit einem Förderpreis ausgezeichnet. In der 10b stand im Fach Geschichte in diesem Jahr der Kalte Krieg auf dem Lehrplan. Da Lübeck von 1949-1990 die einzige westdeutsche Großstadt direkt an der Zonengrenze war, stellten sich die Schüler:innen die Frage, welche Erfahrungen ihre Eltern und Großeltern mit dieser Grenze gemacht haben. Inhaltlich ergaben die ersten Interviews in einer einzigen Klasse eine überraschende Vielfalt unterschiedlicher Perspektiven auf die deutsche Teilung. Es gab Berichte aus dem Sperrgebiet auf der östlichen und aus dem Zonenrandgebiet auf der westlichen Seite. Viele hörten Geschichten über die „Normalität“ des Lebens mit der Grenze. Gleichzeitig wurde ihnen von Suchscheinwerfern, Todesstreifen, bellenden Hunden und sogar Fluchten im Kofferraum berichtet. In einigen Geschichten führte erst der Wegfall der Grenze zu Umbrüchen in Biografien. Viele Schüler lernten, wie man damals zu Verwandten im anderen Teil Deutschlands Kontakt hielt, andere erfuhren, warum die eigene Familie die innerdeutsche Grenze niemals überquerte. Interessant waren die Antworten auf die Frage, welche Rolle die deutsche Teilung vor 1990 in der Schule spielte. Nebenbei kaum fiel uns dabei auch auf, wie hoch die generationenübergreifende Identifikation mit unserer Schule ist, da viele der Befragten ebenfalls Katharineer waren.

Die Ergebnisse ihrer Recherchen dokumentierte die 10b in Form von Geschichten in einem „Klassenbuch“. In derZukunft wird dieses Buch vielleicht selbst einmal eine wertvolle historische Quelle sein.

Bundesweit wurden beim aktuellen Geschichtswettbewerb 2289 Beiträge von 6720 Jugendlichen eingereicht – mehr alsjemals zu vor. Auch vor diesem Hintergrund gratulieren wir Clara Edner und der Klasse 10b ganz herzlich zu ihren hervorragenden Ergebnissen!

Ein Bericht von der Siegerehrung im Juli und Fotos folgen.

Frau Gerresheim

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