Feierliche Entlassung unserer Abiturient:innen 2022

In diesem Jahr war nun endlich wieder eine „ganz normale“ Abitur-Entlassung in der Marienkirche ohne Beschränkungen und weitgehend ohne Masken möglich. Am Freitag, den 17. Juni begann der letzte feierliche Moment der Schulzeit für unsere Abiturient:innen mit dem traditionellen Einzug in die Kirche, der in diesem Jahr von Barockmusik vom Schulorchester begleitet wurde.

Die Pastorin der Marien-Gemeinde Frau Meißner begrüßte alle Anwesenden und stimmte vom besonderen Einzug der Abiturient:innen sichtlich bewegt mit warmen Worten des Willkommens auf die feierliche Stunde ein.

Den etwas kürzeren Reigen der Reden – in diesem Jahr gab es nur eine Rede von einem ehemaligen Katharineer – eröffnete Herr Philippi. Er hob die Stärken des Jahrgangs hervor, der sich oft auf neue Situationen einstellen und Geplantes bisweilen mit einem weinenden Auge verwerfen musste. Zugleich betonte der Schulleiter aber auch, dass gerade dieser Jahrgang einer Generation angehöre, auf deren Schultern bereits jetzt eine große Verantwortung mit Blick auf die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen liege.

Im Anschluss gab der diamantene Abiturient Jörg Hagemann spannende Einblicke in seine Schulzeit in den 1960er Jahren an unserer Schule und zeigte die zum Teil doch großen Unterschiede auf, sei es die für den Uneingeweihten fast etwas kryptische Klassenbezeichnung – Herr Hagemann besuchte damals die „VI b g“ – oder die Tatsache, dass er „nie Mädchen als Klassenkameradin erlebt“ habe. Zugleich machte er deutlich, dass „Bildung mehr als Wissen“ sei, und es vielmehr um „Erziehung zur Persönlichkeit“ gehe.

Für die Klassenlehrer der scheidenden Abiturklasse trat danach Herr Leibersperger auf die Kanzel. Unter dem Thema „Abiturient:innen fahren irr“ vollzog er den Weg der Abiturienten durch die Oberstufe als Gleichnis zu einigen Stationen von Odysseus‘ Irrfahrt, die im letzten großen Musical eindrucksvoll persifliert worden war. Vom rhythmischen „In-See-Stechen“ über bezirzende Lehrkräfte und deren Sirenengeheul bis hin zum liebevollen, aber von Läusen zerfressenden Hund Argos als 3-köpfige Prüfungskommission ging Herr Leibersperger auf Wünsche, Hoffnungen und Befürchtungen seiner Schüler:innen im Herbst 2019 und auf ihr erfolgreiches Abitur zweieinhalb Jahre später ein. Dabei endete er seine Rede mit einem zentralen Wunsch seiner Schüler:innen: dass sie möglichst die Fähigkeit besitzen, „selbst zu denken“.

Diese Fähigkeiten stellen dann die Abiturienten Greta Radke und Jost Rody in ihrer Rede vor, die sie unter das (erneut) latinisierte Schulmotto „Fac id“ – „Tu es“ stellten. So zeigten sie zum Beispiel die Widrigkeiten auf, die ihren Weg zum Abitur begleiteten: Ministeriale „Lüftungskonzepte“ und fehlender sozialer Ausgleich spielten dabei eine nicht geringe Rolle, aber auch eine gefühlte Perspektivlosigkeit und große „Ungewissheiten über unsere eigene Zukunft“. All das habe gerade ihren Jahrgang stark politisiert, weshalb sie es selbst nach bestandenem Abitur als ihre Aufgabe sehen, auch unliebsame Themen in der Schule anzusprechen. Und auch ein großer Dank durfte nicht fehlen, an die engagierten Lehrkräfte, die Hausmeister und Reinigungskräfte, die Schulleitungsmitglieder und natürlich die eigenen Eltern und Familien.

All diese verfolgten hierauf gespannt und bewegt die feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse durch die Klassenleitungsteams an „ihre“ Abiturient:innen. Nicht fehlen durften natürlich auch die besonderen Abiturpreise, z. B. für den besten Altsprachler oder Mathematiker oder der Preis der Eltern und des Bundes der Freunde (siehe Liste unten). Schließlich zogen die frisch „entlassenen“ Abiturient:innen nach dem Segen durch Pastorin Meißner und unter gefühlvollen Klängen des Schulorchesters aus der Marienkirche aus.

Wir gratulieren allen Abiturient:innen zum bestandenen Abitur und wünschen euch für euren weiteren Weg alles Gute!

Ein besonders großer Dank gilt an dieser Stelle Frau Frost, Frau Hoffmann und Frau Kreienberg-Brandt für die großartige Organisation der feierlichen Entlassung in der Marienkirche und des Sektempfanges im Katharineum, Herrn Schult und Frau Ptassek für die schöne musikalische Untermalung der Entlassungsfeier, Frau Bley und Frau Giertz, ohne die keines der 96 Zeugnisse in die Hände der Abiturient:innen gelangt wäre, als auch Lina Maas, Tom Harnack und Julius Turzynski (vom Website-Team) für die schönen Fotos von der ganzen Veranstaltung.

Redaktion des Website-Teams

P.S. Wer die Reden im Wortlaut nachlesen will, darf sich auf die nächste Ausgabe der Schulzeitung freuen.

Liste der diesjährigen Preisträger

Die diesjährigen Preisträger:innen

Erste Impressionen von der Entlassungsfeier

Q2a

Q2b

Q2c

Q2d

Weitere Impressionen von der Entlassungsfeier