Städtisches Gymnasium mit altsprachlichem Zweig | seit 1531

Berühmte Katharineer – Teil 2

Berühmte Katharineer – Teil 2

Heute werden wir uns etwas näher mit einem ehemaligen Schüler aus dem ersten Teil der Artikelreihe „Berühmte Katharineer“ beschäftigen. Der norddeutsche Schriftsteller Theodor Storm wurde am 14.09.1817 in Husum als Hans Theodor Woldsen Storm geboren. Seine Mutter Lucie Storm kam aus einer der reichsten Husumer Familien.

Als Theodor vier Jahre alt wurde, kam er in die Schule. Mit neun Jahren wechselte er auf die Husumer Gelehrtenschule. Mit 15 Jahren fing er erstmals an, Gedichte zu verfassen. Außerdem wurde er durch die Schule dazu angeregt, Prosa Texte zu schreiben. Seine ersten Werke wurden im Husumer Wochenblatt abgedruckt. Sein erstes Gedicht „An Emma“ war an seine Jugendfreundin Emma Kühl gewidmet und entstand 1833. In seinen letzten Schuljahren besuchte er das Katharineum und ging hier drei Semester zur Schule.

Überdies wurde er in die Lübecker Gesellschaft eingeführt und lernte unter anderem Emmanuel Geibel kennen. 1837 studierte er nach seinem Abschluss Jura in Kiel, da sein Vater Jurist war. Dafür war er unter anderem in Dresden, sowie in Berlin, jedoch kehrte er 1839 nach Kiel zurück, wo er mit Theodor Mommsen (einem berühmten Historiker) Sagen, Märchen und Lieder aus Schleswig-Holstein sammelte. 1843 gaben sie ein Liederbuch heraus, das 120 Gedichte beinhaltete. Storm kehrte daraufhin nach Husum zurück und arbeitete bei seinem Vater Johann Casimir Storm in der Kanzlei.

Das Gedicht „Glück wem in erster Liebe“ schrieb er 1845 für seine Cousine und zukünftige Frau Constanze Esmarch. 1846 heiratete er diese und bekam mit ihr sieben Kinder. Im Jahr 1847 schrieb er das Gedicht „Einer Toten“ nach dem Tod seiner Schwester Helene. 1850 erschien seine erste Novelle „Immensee“ in einem Volksbuch. Nachdem 1851 sein zweiter Sohn Ernst geboren wurde, veröffentlichte er das Gedicht „Die Stadt“. 1852 verfasste er das Gedicht „Lucie“, in dem er den Tod seiner Schwester verarbeitete.

In demselben Jahr wurde Storm seiner Zulassung als Anwalt entzogen, da er eine Protestnote gegen den dänischen Landeskommissar geschrieben hatte. Darüber hinaus bewarb sich Theodor ohne Erfolg für die Stelle des Bürgermeisters in Buxtehude. 1853 begann sein Briefwechsel mit Theodor Fontane, dem er ein Jahr zuvor zum ersten Mal begegnete. 1856 wurde Storm zum Kreisrichter in Heiligenstadt ernannt. Seine Frau verstarb 1865 bei der Geburt ihres siebten Kindes. Ein Jahr später heiratete Storm seine frühere Geliebte Dorothea Jensen, mit der er eine gemeinsame Tochter bekam.

Im Folgejahr wurde Theodor Storm zum Amtsrichter ernannt und hatte seinen Dienstsitz im Husumer Schloss. 1874 beschrieb Storm in der Novelle „Viola tricolor“ das Problem zwischen seiner zweiten Frau und seinen Kindern. Im Jahr 1877 veröffentlichte er die Novelle „Aquis submersus“. Die Novellen „Eekenhof“ und „Die Söhne des Senators“ sowie das Gedicht „Geh nicht hinein“ entstanden 1879.

Ein Jahr später wurde Storm vom Amt als Oberrichter pensioniert und zog nach Handemarschen. 1886 begann Theodor Storm den „Schimmelreiter“, nachdem sein ältester Sohn an den Folgen von Alkohol verstarb. Nach einer Reise nach Weimar 1886, erkrankte Theodor an Magenkrebs und vollendete kurz vor seinem Tod am 04.07.1888 sein wohl berühmtestes Werk: den „Schimmelreiter“. Auf dem Friedhof Sankt Jürgen in Husum fand er am 07.07.1888 seine letzte Ruhe.

Redaktion des Website-Teams

Comments are closed.