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Unterm Kirschbaum mit Frau Napp (Kulturmark)

Unterm Kirschbaum mit Frau Napp (Kulturmark)

Seit Mai haben wir eine neue Vorsitzende der Kulturmark, Frau Napp. Wir freuen uns, Sie für die Website interviewen zu dürfen und Euch/Ihnen so hoffentlich die Arbeit der Kulturmark (noch) näher bringen zu können!

 

Wann und wie hat sich die Kulturmark gegründet?

Die Kulturmark hat sich vor 25 Jahren im November gegründet (1995), wir haben jetzt bald unser Jubiläum, was wir leider im Moment nicht richtig feiern können, wegen Corona, aber jedenfalls ideell. Damals hatte Eltern, Elternvertreter und auch Lehrkräfte, die Idee, dass es nochmal einen tatkräftigen Verein geben sollte!

 

Wie finanziert sich die Kulturmark?

Die Kulturmark finanziert sich einmal natürlich über die Mitgliedsbeiträge von Eltern oder Erziehungsberechtigten der Schüler*innen des Katharineums. Das ist das Eine, sozusagen unsere Basis. Das Wichtigste ist aber eigentlich, dass wir noch andere Stiftungen und Sponsoren ansprechen können und sozusagen auf unseren Sockel aus Mitgliedsbeiträgen noch weitere Mittel dazu holen können.

 

Sind die Mitgliedsbeiträge festgelegt oder kann jeder entscheiden, wie viel er geben möchte?

Nein, die Mitgliedsbeiträge sind tatsächlich festgelegt. Es gibt einen Mindestbeitrag von 24€ pro Jahr für das erste Kind, das sind zwei Euro pro Monat, also machbar. Wenn es noch ein Geschwisterkind gibt, dann sind das nur noch 12€ pro Jahr für das zweite Kind. Aber es steht natürlich allen frei, auch mehr zu geben, wenn sie das wollen oder können!

 

Welche Projekte unterstützen Sie?

Der Zweck unseres Vereins sind im wesentlichen fünf Punkte: 1. die wissenschaftliche Ausbildung der Schüler*innen, 2. die kulturellen und sportlichen Bedürfnisse von Euch, 3. die Darstellung der Schule nach Innen und Außen, durch Veranstaltungen und Medien, 4. die Klassen- und Studienfahrten, sowie 5. die ergänzende sachliche Ausstattung. Das sind so die groben Zwecke und da sortieren wir dann natürlich alles Mögliche ein. Im Detail fördern wir alle AGs, zum Beispiel, wenn es Bedarfe gibt. Aber auch sowas wie die technische Ausstattung der Aula, oder wenn die Technik-AG gerne noch etwas haben möchte. Dann ist es eben so, dass wir auch Großprojekte unterstützen, das Letzte war jetzt die Aula, aber auch kleine Sachen, wie der Exeo-Erlebnistag für die 7.-Klässler wurde gefördert, oder die Fünftklässler kriegen einen Zuschuss für die Kennenlernfahrt. Weiterhin werden die Kreisaufahrt, Orchesterfahrten, das Lerncoaching  u.v.a.m unterstützt. Also von ganz klein bis ganz groß!

 

Woran arbeitet die Kulturmark, was man als Schüler*in oder Elternteil vielleicht gar nicht so mitbekommt?

Ja (lacht), das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt. Wenn wir etwas anschaffen, oder sowas renovieren, wie die Aula, merken das natürlich hier alle direkt. Aber die Kulturmark hat auch eine Funktion, die, wie soll ich sagen, fast ein bisschen trocken klingt, fast so wie ein Dienstleister nämlich: Wir verwalten auch die Gelder von den anderen hier, das heißt zum Beispiel die Gelder der SV oder so kleine Kassen, die hier überall entstehen. Auch Gelder von den anderen Vereinen werden von uns für die verschiedenen Projekte verwaltet und darüber müssen wir auch Rechenschaft ablegen. Das ist etwas, was so im Hintergrund läuft und für die Schule, die Vereine und die anderen Schüler*innen-AGs das Leben vereinfacht, aber wovon eigentlich niemand etwas mitkriegt, weil es echt eine sehr trockene und unsichtbare Angelegenheit ist.

 

Wie eng arbeiten Sie mit der Schulleitung zusammen?

Ja, mit der Schulleitung arbeiten wir natürlich sehr eng zusammen, wir haben auch immer mal Treffen, oder mailen Herrn Philippi für unsere Abstimmungen. Auch ist es so, dass wir zwei Mal im Jahr eine Delegiertenversammlung haben; da kommen die in den Klassen aus den Reihen der Mitglieder gewählten Delegierten zusammen. Dort wird dann vorgestellt, welche Anträge es gab, und dann wird darüber auch abgestimmt. Davor muss das natürlich auch mit der Schule abgestimmt werden, das heißt mit der Schulleitung. Die muss ja auch wissen, was es hier eigentlich für Initiativen gibt, und das kommt auch aus ganz verschiedenen Ecken: Von Schüler*innen selbst, oder von AGs, aber auch von Lehrer*innen. Darüber muss die Schulleitung natürlich informiert sein und deshalb stimmen wir das auch immer ab. Wir arbeiten da auf einem ganz kurzen Dienstweg zusammen!

 

War die Zeit, als wir „nur“ einen kommissarischen Direktor hatten, für die Kulturmark problematisch oder lief das normal weiter?

Ich bin ja erst seit Juni erste Vorsitzende. Deshalb kann ich das gar nicht sagen, weil ich diese direktorenfreie Zeit, gar nicht erlebt habe. Aber was ich von meinem Vorgänger, Herrn Schätzle, so gehört habe, lief das alles auf seinen eingespielten Bahnen weiter. Da gab es gar keine Probleme.

 

Was sagen Sie Eltern, die überlegen in die Kulturmark einzutreten?

Was sagen wir Eltern …? Wir versuchen natürlich jedes Mal bei den Elternabenden in den fünften Klassen alle zu überzeugen, bei uns mitzumachen, und ich sage ihnen, dass die Kulturmark in all dem drin steckt, wofür sie sich entschieden haben, als sie sich die Schulen angeguckt und gesagt haben: „Wir wollen auf das Katharineum!“ All das, was hier eben so läuft an Schulzeitungen, AGs, Sport, Exkursionen, an speziellen Studienfahrten, Förderungen und Erlebnissen, überall steckt, wenn man genau hinschaut, die Kulturmark drin und macht das möglich. Wir versuchen, dass es nicht immer gleich diesen Dämpfer gibt: Kein Geld, geht nicht, sondern wir versuchen es eben doch möglich zu machen. Obwohl überall ständig Mittel gekürzt werden, obwohl es allgemein sehr schwierig ist für die Schulen, aber wir wollen es trotzdem nicht immer gleich so zu desillusionieren. Das sagen wir Ihnen!

 

Wie ist die Idee zum Kunstpreis gekommen und ist das ein Herzens-Projekt?

Auch da muss ich wieder sagen, ich weiß gar nicht ganz genau, wie der entstanden ist, weil das weit vor meiner Zeit war (lacht). Ich glaube aber schon, dass es einfach viele künstlerische Initiativen am Katharineum gibt und es immer gut ist, das auch so auszuzeichnen und die Möglichkeit zu ergreifen, das auch ein bisschen nach außen zu tragen. Jetzt war es ja besonders schön, dass wir dieses Jahr die Kooperation mit den Museen und den Museumsleitern hatten, sodass das nicht alles nur in dem ganz kleinen Rahmen der Schule stattfindet, sondern sich gleich ein etwas größerer Rahmen auftut und sich Netzwerke ergeben. So ist es für Schüler*innen noch sinnvoller, als wenn man immer „nur“ hier in der Schule Kunst macht. Aber wenn das eben in einem Museum stattfindet, vielleicht sogar ausgestellt werden kann, dann ergibt das alles viel mehr Sinn und macht auch mehr Spaß.

 

Wie hat sich dieses Jahr die Zusammenarbeit mit den Museen ergeben?

Soweit ich weiß, ging das über die Kunstlehrer*innen und die Fachschaften, dass die die Kooperation mit den Museen angestrebt haben und dass einige der eingereichten Werke teilweise auch inhaltlich mit den Museen verknüpft waren. Dann hat sich das so ergeben, dass Herr Bastek (Anm. d. Red.:Museumsleiter Behnhaus Drägerhaus) in der Jury war.

 

Wofür kann man Anträge bei der Kulturmark stellen und wer kann das machen?

Anträge bei der Kulturmark können zu den oben genannten fünf Punkten gemacht werden, wenn es beispielsweise um spezielle Bedürfnisse einer AG geht oder jemand Geld für eine Exkursion braucht oder man Geld für Sachmittel braucht, seien es jetzt Technik oder irgendwelche Bücher. Mittel, die eben nicht im normalen Budget der Schule sind. Dafür kann man Anträge stellen und normalerweise laufen die Anträge über die zuständigen Lehrkräfte. Es können aber, wie gesagt, zu all diesen Bereichen auch Initiativen von Schüler*innen kommen.

 

Wann und warum haben Sie sich persönlich entschieden in die Kulturmark einzutreten?

Also ich habe mich natürlich gleich entschieden, als meine Kinder hier auch auf die Schule kamen, weil ich das eine gute Sache fand, dass man sich engagiert. Das war für mich ganz natürlich, weil ich finde, dass wir alle die Schulgemeinschaft auch unterstützen sollten und alle dazu beitragen müssen, dass es gut funktioniert. Zu kandidieren und wirklich in der Kulturmark aktiv zu sein, habe ich mich dann einfach dieses Jahr entschieden, weil ich es auch spannend finde, zu sehen, wo dann das Geld hinfließt und welche Aktionen hier im einzelnen beantragt werden.

 

Was hat Sie dazu bewegt, Vorsitzende zu werden?

Ja, einfach weil ich natürlich finde, dass es einer machen muss und dass das einfach sehr spannend ist, an der Schule etwas gestalten zu können, auch wenn man eigentlich ja doch von außen ist und nur dazu kommt, wie Eltern das eben so tun.

 

Was sind Ihre Aufgaben als Vorsitzende?

Als Vorsitzende muss ich viel koordinieren, das heißt also zum Beispiel, die Zusammenarbeit mit der Schulleitung läuft über mich. Ich muss die Mitglieder zu den Delegiertenversammlungen einladen, ich muss auch den Vorstand zu seiner Vorstandsversammlung einladen, die Tagesordnung entwickeln. Ich führe die Listen, also wer die Delegierten der Kulturmark sind. Es funktioniert so: In jeder Klasse sind ja hoffentlich möglichst viele Eltern Mitglieder der Kulturmark, aber pro Klasse gibt es immer nur zwei Delegierte, die dann in die Versammlung gehen und dort mit einer Stimme abstimmen können. Diese Delegierten entscheiden dann im Detail über die Verwendung der Fördergelder. Diese Listen muss ich also führen, wer die eigentlichen Delegierten sind, die ich dann einlade. Dann gibt es natürlich die repräsentativen Aufgaben, das ist klar: Ich sitze jetzt hier und gebe ein Interview und erzähle etwas über die Kulturmark. Ich bin dann natürlich auch diejenige, die die Anträge unterschreibt, auch Förderanträge, die von uns zum Beispiel noch an andere Stiftungen gestellt werden, damit wir zusätzliche Mittel einwerben, das muss ich auch machen. Und wie gesagt, die Repräsentation nach außen, wenn etwas eingeweiht wird, dass man eine kleine Rede hält, oder dass alle Anträge zu mir kommen. Auf der Website stehe ich auch mit der E-Mail-Adresse, das muss ich dann alles weiterleiten.

 

Welche Dinge wollen Sie als neue Vorsitzende ändern?

Also so viel ändern will ich eigentlich gar nicht, weil es schon sehr gut läuft, muss ich sagen. Mein Vorgänger war für 5 Jahre Vorsitzender und hat auch die ganze Aula-Sanierung begleitet und ich finde, die Kulturmark hat tolle Arbeit geleistet in den letzten Jahren. So, wie ich das jetzt gesehen habe, läuft das schon sehr gut. Wir werden uns natürlich gemeinsam mit der Schule neue Projekte ausdenken, die wir fördern können; auch größere Projekte, jetzt wo die Aula abgeschlossen ist. Also ich will eigentlich an der Struktur gar nichts ändern, aber mir liegt natürlich daran, dass wir noch wieder neue Dinge finden, die die Schule noch besser machen und die Schulgemeinschaft hier auch stärken.

 

Wie bleiben Sie mit den Mitgliedern in Kontakt?

Ja, wie gesagt, über die Delegierten-Versammlung, die eben zwei mal im Halbjahr ist, bleiben wir in Kontakt. Ansonsten gibt es ja auch unsere Website, auf der wir uns vorstellen und man immer nochmal nachschauen kann. An die Delegierten werden ja auch die Protokolle nachher versendet.

Woran wir tatsächlich arbeiten, das ist vielleicht etwas, von dem ich auch sagen würde, ja, das würde ich nochmal ändern oder daran will ich nochmal arbeiten, ist es, die von uns geförderten Projekte auf der Website darzustellen, also dass auch Mitglieder einfach mal gucken können: Mensch, was passiert denn jetzt eigentlich mit meinem Geld? Oder wozu trage ich denn bei? Da sind wir noch nicht so richtig sichtbar. Also klar, wenn dann über irgendwas berichtet wird, steht dann unten auch die Kulturmark dabei, aber andersherum, dass man über die Kulturmark zu den geförderten Projekten kommt, ist noch nicht so. Da überlegen wir eigentlich auch, wie wir das irgendwie umsetzten können.

 

Was machen Sie beruflich?

Ich leite das Theaterfigurenmuseum, das kennt ihr vielleicht auch, am Kolk. Das ist ja gerade geschlossen und wird auch umgebaut und konzipiert, daran arbeiten wir gerade.

 

Fragengewitter:

Persönliches Treffen oder Videokonferenz?  Persönliches Treffen

E-Mail oder Brief?  E-Mail

Picasso oder Van Gogh?  Picasso

Mathe oder Deutsch?  Deutsch

Goethe oder Schiller?  Schiller

Drama oder Musical?  Drama

Tee oder Kaffee?  Kaffee

Klosterfest oder Last Night of the PROMS?  Last Night of the PROMS

Bach oder Mozart?  Das ist schwer, beides. Nein, Bach! (lacht)

 

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Kulturmark?

Für die Zukunft der Kulturmark wünsche ich mir, dass wir weiterhin so viele Mitglieder haben, dass wir vielleicht die Mitgliederzahlen noch ein bisschen steigern können, also prozentual pro Klasse, und dass wir, wie gesagt, wieder ein schönes, großes Projekt finden, an dem wir so richtig arbeiten können in der Nachfolge des Aula-Projektes.

 

Wir danken Frau Napp ganz herzlich für das Interview!

Redaktion des Website-Teams

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