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„My history, your history“ – Kreisau-Bericht 2025

„My history, your history“ – Kreisau-Bericht 2025

Vom 02.03.25 bis zum 07.03.2025 reisten 14 Schüler:innen im Rahmen des Projektes „My history, your history“ nach Krzyżowa, oder auch Kreisau genannt, und bekamen die Möglichkeit, mit 15 weiteren polnischen Schüler:innen sich auszutauschen. Da Kreisau in Niederschlesien liegt, konnten wir uns vorstellen, was das für eine lange Reise wird; doch diese hat sich ohne Zweifel gelohnt. In der Zeit vor Ort durften wir uns sowohl mit unserer eigenen Familiengeschichte als auch mit der polnisch-deutschen Geschichte beschäftigen. Zusätzlich hatten wir separate Workshops, in denen wir auch noch mal eine Menge dazu gelernt haben.

02.03.2025: Am Sonntagmorgen haben wir uns um 8 Uhr an der MUK getroffen und sind mit dem Bus nach Kreisau gefahren. Die Fahrt hat fast den ganzen Tag gedauert. Als wir endlich angekommen sind, konnten wir erstmal unsere Zimmer beziehen, die Koffer auspacken und ein bisschen ankommen. Zum gemeinsamen Abendessen mit der Gruppe aus Warschau, die auch mit uns in Kreisau war, gab es dann ein typisch polnisches Gericht: Nudeln mit Soße und Brötchen. Danach haben wir uns bei einem „Welcome Evening“ besser kennengelernt, ein paar Spiele gespielt und die ersten Gespräche geführt. Es war ein entspannter Einstieg in die kommende Woche.

03.03.2025: Unser Tag begann um 8:00 mit dem Frühstück, wo wir begeistert feststellen durften, dass wir ein typisch polnisches Frühstück genießen durften. Um 9:00 begann unser Programm, mit weiteren Kennenlernspielen, um das Eis endgültig zu brechen. Nach der Vormittagspause hatten wir eine Rally, für die wir in 5er-Gruppen eingeteilt wurden, um die ,,Mission Impossible“ zu lösen. Die Aufgaben waren ein wilder Mix aus Teambuilding und geschichtlichen Aspekten. Das Schreiben eines Songs über die Geschichte von Kreisau war beispielsweise eine Aufgabe, wofür wir natürlich etwas recherchieren konnten.

Nach dem Mittagessen begann die Arbeitsphase, in der wir uns gegenseitig unsere Familiengeschichten erzählten; zu diesem Zweck hatten wir unsere Verwandten vorher befragt. Die persönlichen Geschichten von jeder Person zu erfahren, waren besonders fesselnd und berührend, weil es viel greifbarer wurde, als nur in einem Buch zu lesen. Zum Schluss wurden ein paar Geschichten der großen Runde vorgestellt, zum Beispiel durch ein Rollenspiel.

Abends haben wir dann eine Präsentation über Lübeck und Warschau angeschaut, in der wir uns gegenseitig unsere Heimatstädte vorstellten. Abgeschlossen wurde der Tag mit einer Runde typisch deutschen und typisch polnischen Leckereien, die wir verkosteten. In der freien Zeit danach haben wir uns im Partykeller getroffen und uns wurde von den Polen ein neuer Tanz beigebracht. Es war sehr lustig und nach dem ersten Abend hatte man das Gefühl, dass man sich schon längerkennt.

04.03.2025: Am nächsten Tag starteten wir mit einem erholsamen Frühstück und ein paar „Energizern“, also kleinen Gruppenspielen, um wach und kreativ zu werden. Danach hatten wir zum ersten Mal unsere Gruppenarbeitsphase. Es gab vier verschiedene Workshops: Hatespeech, Opposition and Resistance Movements, Migration und Cold War. Das Ziel war es, am Ende der Woche unser Thema beispielsweise durch Rollenspiele den anderen Gruppen vorzustellen.

In den Gruppen haben wir sehr verschiedene Dinge gemacht. Als aller erstes haben uns die Teamer grob ins Thema eingearbeitet und uns nach unseren Erfahrungen gefragt oder es mit aktuellen Themen verbunden. Im Verlauf der nächsten Sessions haben wir zum Beispiel Dokumentationen angeguckt, die Berliner Mauer in einem Rollenspiel dargestellt, Plakate gebastelt und Diskussionen geführt. Es war alles sehr abwechslungsreich und es gab einem die Möglichkeit kreativ zu werden. Wir haben vieles gelernt über die Geschichte, was wir noch nicht wussten, insbesondere über die polnische Geschichte, die man in der Schule wahrscheinlich nicht gelehrt bekommen hätte.

Nach einer stärkenden Kaffeepause mit leckeren Keksen, haben wir draußen eine Teambuilding-Aktion gemacht, wo wir einen Turm aus Marshmallows und Spaghetti bauen mussten, mit dem Ziel den höchsten Turm zu bauen. Am Abend wurde uns der Party-Keller aufgeschlossen, wo wir Tischtennis, Tischkicker und Billard spielen und mit den polnischen Schüler:innen reden konnten.

05.03.2025: Der vierte Tag startete wieder mit einem Frühstück – wie fast immer mit Brötchen und Müsli. Danach ging es direkt weiter mit den Workshops, die wir schon in den Tagen zuvor begonnen hatten. Es gab zwischendurch eine kleine Pause, bevor wir nochmal in die Gruppen zurückgekehrt sind. Nach der Mittagspause fand ein „Where-Do-You-Stand“-Meeting statt. Dabei wurden Aussagen in die große Runde gestellt, zu denen wir uns positionieren sollten. Es war äußerst unterhaltsam den Debatten zuzuhören. Später fanden nochmal Team-Aktivitäten statt, bei denen wir als Gruppe zusammengearbeitet haben. Abends konnten wir uns frei entscheiden, was wir machen wollten. Viele von uns sind in die Sporthalle gegangen, wo wir zusammen mit den polnischen Schülern Volleyball gespielt haben.

06.03.2025: Als der letzte Tag anbrach, waren gemischte Gefühle dabei. Einerseits Vorfreude auf die Vorstellung der Workshops, aber auch eine gewisse Traurigkeit wegen des morgigen Abreisetages. Nach dem Frühstück ging es schnell zu einem Energizer und danach zur Vorbereitung der Präsentationen. Damit wurde auch die ganze erste Arbeitsphase verbracht und ein Teil der 2. Phase. Als es zur Vorstellung kam, waren alle gespannt.

Es waren viele kreative Beiträge, sei es ein Boxkampf zwischen der UDSSR und USA oder ein Theaterstück. Es wurde viel gelacht und dazugelernt. Dann war auch schon die Kaffeepause dran und danach wurde die Fahrt in allen Einzelheiten evaluiert. Später war auch Zeit für eine „warme Dusche“. Jede Person hat Komplimente bekommen und es war eine schöne wertschätzende Atmosphäre. Dort wurden auch die ersten Tränen vergossen. Es war sehr schön zu sehen, wie aus den zuerst fremden Menschen so etwas wie Freunde wurden. Der restliche Abend wurde mit gemeinsamer Zeit verbracht, doch leider ging dieser herzliche Abend irgendwann zu Ende.

07.03.2025: Am letzten Tag genossen wir unser gemeinsames Frühstück zusammen, bis es Zeit war, uns zu verabschieden und die lange Busfahrt anzutreten. Im Bus haben wir wie bei der Hinfahrt Kartenspiele gespielt, uns unterhalten oder Musik gehört und damit die Woche ausklingen lassen. Wir fanden die Woche alle sehr spannend und sind froh, dass wir die Erfahrung machen durften, mit internationalen Leuten in Kontakt zu kommen, besser im Teambuilding zu werden und viel über Geschichte dazulernen konnten.

Das alles wäre nicht möglich gewesen ohne die großzügige Unterstützung von Herrn Haukohl und seiner Stiftung, der Michael-Haukohl-Stiftung und der Kulturmark. Ebenfalls bedanken wir uns bei Frau Kranitzky für die großartige Organisation und bei Herrn Ehlers für seine Begleitung.

die Kreisau-Fahrer:innen

 

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