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Was macht eigentlich… Frau Landow?

Was macht eigentlich... Frau Landow?

Im Schatten das Kirschbaums auf unserem Klosterhof genießen wir das letzte Leuchten der Sonne und ihre warmen Strahlen und haben an unserer Seite Frau Landow, ehemalige Referendarin des Katharineums. Frau Landow wohnt und arbeitet nun in Hamburg, an einer anderen Schule. Wir wollten mal sehen, wie sie sich dort eingelebt hat, und haben sie für ein Interview zu uns an die Schule eingeladen.

Wollen Sie sich vielleicht einmal vorstellen, für die Leute, die sie eventuell nicht kennen?

Ja, gerne. Ich bin Clara Landow und habe letztes Jahr im Juni mein Referendariat oder meinen Vorbereitungsdienst am Katharineum beendet. Ich habe im Februar 2019 gestartet und bin letztes Jahr fertig geworden, zwischendurch war ich in Elternzeit. Dementsprechend hat das ein bisschen länger gedauert und ich habe die Fächer Deutsch und Religion unterrichtet, oder unterrichte sie immer noch.

War Lehrerin schon immer Ihr Traumberuf?

Nein, nicht so richtig. Ich war nach dem Abitur ein Jahr als Aupair in einem Vorort von Stockholm und habe da drei kleine Kinder betreut. Danach war mir schon klar, dass ich gerne mit Kindern arbeiten wollen würde. Ich habe dann noch ein Praktikum in der Grundschule gemacht und danach wusste ich, dass ich nicht mit so kleinen Kindern arbeiten möchte (lacht). Weil ich mich immer schon viel für Literatur interessiert habe, stand das Fach Deutsch relativ schnell fest und dann passte das mit Lehramt auch.

Fiel Ihnen die Entscheidung, Lehramt zu studieren, schwer oder wussten Sie, dass Sie genau das machen wollten?

Nein, also ich habe viel Zuspruch aus meinem Umfeld bekommen und viele konnten sich das gut für mich vorstellen. Nach dem Praktikum hatte ich schon Lust mit jungen Menschen weiterzuarbeiten. Die Sicherheit, die der Beruf so mitbringt, fand ich auch nicht schlecht. Daher hat das auch dafür gesprochen.

Welches Fach unterrichten Sie am liebsten?

Schwierig, weil ich in Hamburg fast nur noch Religion unterrichte. Von daher fehlt mir Deutsch auch so ein bisschen. Vor allem in der Oberstufe, da habe ich immer sehr gerne Deutsch unterrichtet. Aber Religion hat auch tolle Facetten. Also hundertprozentig festlegen, kann ich mich nicht.

Was interessiert Sie an Ihren Fächern am meisten?

Im Deutschunterricht ist es auf jeden Fall Literaturunterricht, Grammatik und Rechtschreibung muss man halt auch mitmachen (lacht) und das ist auch wichtig. Aber ehrlicherweise ist Literaturunterricht das, was mir am meisten Spaß macht und weswegen ich mich für das Fach entschieden habe. Vor allem je höher die Klassenstufen sind und je intensiver man über die Texte sprechen kann – das finde ich toll. Religion ist einfach so vielseitig. Das finde ich gut. Man hat den historischen Aspekt, auch ethische, moralische Themen – es ist einfach sehr abwechslungsreich.

Lieber Oberstufe, Mittelstufe oder Unterstufe unterrichten?

Je älter, desto besser (lacht). Schon gerne Oberstufe. Da muss man sich dann natürlich mehr vorbereiten, aber ich mag es, wenn man in der Ansprache mit den Schülern etwas entspannter werden kann und auch mal Witze machen kann. Bei den Kleinen muss man noch viel mehr für Struktur sorgen.

Was war die beste Erfahrung, die sie während ihres Lehrerinnendaseins gemacht haben?

Das hat eigentlich immer etwas mit persönlicher Bindung zu Schülern zu tun. Wenn man merkt, dass Schüler den Unterricht wertschätzen, den man macht. Ich habe letztes Jahr eine Klassenleitung in 7 gehabt, aber musste dann die Klasse, weil sie in 8 neu zusammengesetzt wurde, abgeben. Zu merken, dass die Schüler es schade finden, dass sie einen nicht mehr als Klassenlehrerin haben, gibt einem das Gefühl, wertgeschätzt zu werden. Aber eine konkrete Situation kann ich nicht benennen.

Was vermissen Sie am Katharineum?

Das schöne Gebäude (lacht). Was ich sehr positiv in Erinnerung habe, ist der Zusammenhalt der Schülerschaft am Katharineum und dieses Wir-Gefühl, die Identifikation mit der Schule. Das ist mir jetzt so an meiner neuen Schule nicht begegnet. Das liegt sicherlich auch an den vielen Veranstaltungen, die hier immer stattfinden. Es gibt hier einfach ein Gemeinschaftsgefühl, das finde ich toll und insgesamt finde ich, dass die meisten Schüler hier am Katharineum sehr große Lust haben zu lernen und zu arbeiten. Ich hatte hier immer eine sehr gute Arbeitsatmosphäre.

Wo wir gerade beim Thema sind: Was ist eigentlich ihr Lieblingsfest?

Ich hab tatsächlich durch Corona ein bisschen was verpasst, aber beim Klosterfest finde ich die Stimmung insgesamt sehr schön und das wirkt natürlich hier mit dem Gebäude einfach gut.

Wenn Sie etwas am Katharineum ändern könnten, was wäre das?

(lacht) Die Schülerschaft ist toll, aber auch sehr homogen, also nicht stark durchmischt. Manchmal, glaube ich, würde es insgesamt der Schule ganz guttun, wenn es da noch ein bisschen mehr Diversität gäbe.

Gibt es etwas, das an ihrer neuen Schule besser läuft?

Mhm, also da hat man sehr gemischtes Publikum, würde ich sagen. Es ist vielleicht eine Besonderheit jetzt auch am Katharineum, aber insgesamt habe ich das Gefühl, dass ich Schüler aus allen verschiedenen Milieus habe, und da gibt es dann eben viel Abwechslung und viele Einflüsse, die den Unterricht bereichern können. Zum Beispiel ist der Religionsunterricht in Hamburg besonders, weil nicht nach Konfessionen getrennt wird, das heißt es ist kein evangelischer Unterricht, sondern der heißt Religionsunterricht für alle und da sind dann eben auch die Moslems, und davon gibt es sehr viele an der Schule, aber eben auch Hindus oder auch Jesiden und so findet ein ganz starker Austausch zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften statt. Das gefällt mir gut an dem Religionsunterrichtsmodell.

Gibt es etwas an Ihrer neuen Schule, das sich vom Katharineum unterscheidet?

Das Gebäude in Hamburg ist 10 Jahre alt und das ist natürlich ein sehr großer Kontrast zum Katharineum. Die Schule ist auch deutlich größer, wir sind jetzt, glaube ich, 1100-1200 Schüler:innen, so um den Dreh, und das merkt man dann schon in den unteren Stufen. Es sind immer 6 Klassen pro Jahrgang und das sind einfach ganz viele Menschen. Hier am Katharineum hatte ich schnell das Gefühl, dass ich allen mal begegnet bin, und konnte die Gesichter sehr schnell wiedererkennen. Jetzt habe ich selbst nach einem Jahr in Hamburg oder am Gymnasium Rahlstedt noch das Gefühl, dass ich immer wieder Kindern begegne, die ich noch nie gesehen habe.

Hat Ihre neue Schule auch einen Schwerpunkt, so wie die alten Sprachen am Katharineum?

Nein, einen konkreten Schwerpunkt gibt es nicht.

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer neuen Schule?

Die technische Ausstattung ist großartig, alle Schüler:innen und Lehrer:innen sind mit einem iPad ausgestattet. Es ist überall Airplay vorhanden, das heißt man kann wirklich immer ganz schnell von den Schülergeräten zu den Lehrergeräten irgendetwas hin und her schicken und das dann auch mit dem Beamer verbinden.

Wie geht es Ihnen an Ihrer Schule in Hamburg?

Die Umstellung war schon groß, muss ich zugeben. Man merkt, dass Hamburg einfach ein anderes Bundesland ist als Schleswig-Holstein und eine ganz andere Gesellschaftsstruktur hat. Aber ich wurde in der neuen Schule toll aufgenommen, habe dort tolle Kollegen und Kolleginnen und fühle mich da insgesamt wohl.

Können Sie sich vorstellen, wieder hierher zurückzukommen?

Ich wohne mittlerweile in Bargteheide, das heißt Schleswig-Holstein ist nicht mehr ganz so abwegig, wie es vor einem Jahr war, als ich auch in Hamburg gewohnt habe. Auch der Weg nach Lübeck wäre nicht mehr ganz so lang. Jetzt konkret würde das nicht in Frage kommen aber wer weiß. Sag niemals nie. (lacht)

Lesen Sie noch unsere Homepage?

Doch, ich gucke schon immer mal wieder drauf, vielleicht alle zwei Monate, oder so. Relativ regelmäßig, damit ich auf dem Laufenden bleibe, was am Katharineum so passiert.

Was war ihr Lieblingsort im Katharineum und woran erinnern sie sich besonders gerne?

Wir befinden uns gerade an meinem Lieblingsort (dem Klosterhof; Anm. d. R.), würde ich sagen. Gerade im Referendariat hat man relativ viele Freistunden, da man nicht so viel selbst unterrichtet, und damals war der Klosterhof immer ein guter Ort, um eine Pause zu machen, durchzuatmen, seine Gedanken zu sortieren. Ich erinnere mich natürlich an meine Klassen zurück – als ich hier gestartet habe, hatte ich eine achte Klasse in Deutsch und die haben dieses Jahr Abitur gemacht, das fand ich jetzt auf der Homepage auch ganz spannend zu sehen, wie jetzt aus den kleinen Mittelstufenschülern Erwachsene geworden sind. Ansonsten hatte ich mit Frau Stern und Frau Brauner großartige Mentorinnen, die mich in meinem Referendariat betreut haben, und es war immer eine tolle Zusammenarbeit, die Spaß gemacht hat.

 

Zum Abschluss noch ein Fragengewitter:

Kaffee oder Tee?

Kaffee

Laut oder leise?

Leise

Festivals oder Konzerte?

Festivals

Goethe oder Schiller?

Schiller

Lesen oder Kino?

Lesen

Hamburg oder Lübeck?

Hamburg

Winter oder Sommer?

Winter

Spazieren gehen oder Fahrrad Tour machen?

Fahrrad Tour

Alleine oder im Team?

Im Team

Pizza oder Salat?

Pizza

 

Vielen Dank!

Redaktion des Website-Teams

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