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Unterm Kirschbaum mit … der Chemiefachschaft (Teil 2)

Unterm Kirschbaum mit ... der Chemiefachschaft (Teil 2)

Im Folgenden könnt ihr den zweiten Teil des Interviews mit der Chemie-Fachschaft lesen!

 

Finden Sie, dass Chemie-Unterricht zu wenig im Lehrplan vertreten ist?

PRE: Ja, viel zu wenig. Unser Lehrplan ist eigentlich auf sechs Stunden in der Mittelstufe ausgelegt, im Endeffekt haben wir vier zur Verfügung. Das heißt, wir müssen massiv versuchen, den Stoff zu kürzen. Im Endeffekt müssen wir doch mehr Theorie machen, als wir gerne möchten, denn wir würden gerne noch mehr Alltagsbezüge mit hinein bringen, und das wird schwierig, wenn man alles unterrichten will. Wenn ich dann aber sehe, wie groß das Interesse für Nachhaltigkeit usw. ist, da braucht man Chemie für! Z.B. die vegane Seife, ist ja alles schön und gut, aber da ist eben Palmöl drinnen. Also auf der einen Seite zwar vegan, aber das bedeutet auch Verdrängung des Lebensraums für Tiere. 

SPE: Das hat auch große ökonomische Auswirkungen. In den Ländern, wo Kokos-Öl oder Palmöl angebaut wird, ist das eine Ausbeuter-Kette, die dahinter steckt. Von den Leuten, die auf die hohen Palmen klettern müssen, unter Gefahr ihres Lebens und schlechten Arbeitsbedingungen. Für sowas müsste Zeit da sein, dass man sich auch mit den Hintergründen beschäftigen und auseinandersetzen kann. 

 

Nachfrage der Red.: Wann fängt man denn in anderen Bundesländern mit dem Chemie-Unterricht an?

PRE: Also es gibt Bundesländer, da fängt man in der fünften Klasse mit einem Fach an, dass heißt meistens Naturwissenschaften (Physik und Chemie), eine Vorbereitung auf das, was man dann in der Mittelstufe macht. Wenn ich in der achten Klasse erst anfange, funktioniert das nicht.

GEB: Aber auch Chemie fängt früher an, in Sachsen geht es in Klasse 7 los.

BEL: Wollte ich gerade sagen, in NRW auch. Die fangen in Klassenstufe 7 an, haben dann nach G9 die achte Klasse ausgelassen, was auch nicht wirklich eine gute Lösung ist, und haben dann Klasse 9/10 so ausgelastet wie wir, haben aber de facto ein Jahr mehr Chemie gehabt als wir. 

PRE: Es gibt aber auch innerhalb von Lübeck Schulen, die früher anfangen. Die TMS (Thomas-Mann-Schule) fängt zum Beispiel mit Chemie in Klasse 7 an. Man kann das zwischen den Fächern ein bisschen hin und her schieben und da gibt es Schulen in Lübeck, die das anders handhaben als nur zwei Jahre in der Mittelstufe.

 

Nachfrage der Red.: Wer entscheidet das denn?

PRE: Schule, Schulleitung. 

SPE: So wie es im Moment läuft, ist es wirklich eine Entscheidung der Schulleitung. Um auch nochmal den Bogen zu den Wettbewerben zu schließen. Der Jahrgang, die beiden Schüler, die jetzt mitgemacht haben, ist der, mit dem unsere Teilnahme wohl enden wird. Denn wir werden im nächsten Jahr in der 8. Klasse gar kein Chemie mehr haben, denn durch die Umstellung auf G9 geht es dann erst wieder in Klasse 9 los. Damit haben wir keine Chance, die Aufgaben beim Wettbewerb zu lösen, die für Klassenstufe 9 sind, wenn wir im Anfängerunterricht sind und andere Teilnehmer mindestens schon ein Jahr Unterricht hatten. Das ist bedauerlich und wir haben als Fachschaft an verschiedenen Stellen gekämpft, eine Menge Federn gelassen und uns aufgeregt. Aber jetzt ist es so, wie es ist. 

 

Nachfrage der Red.: Was spricht denn dagegen, früher anzufangen?

PRE: Ein anderes Fach müsste Stunden abgeben. 

SPE: Es gibt eine sogenannte Kontingent-Stundentafel und bei den Naturwissenschaften ist es so: Der Schule stehen 22 Stunden für die gesamte Mittelstufe zur Verfügung. Das kann jede Schule machen, wie sie will, deshalb gibt es auch unterschiedliche Konzepte innerhalb von Lübeck. Bei uns hat Bio zehn, Physik acht und Chemie vier Stunden. Das ist dann so festgelegt. Eine Überlegung, um in den achten Jahrgang reinzukommen, war, dass wir im zweiten Halbjahr schon einmal Grundlagen unterrichten, allerdings sprach dagegen, dass man in dem relativ kurzen Halbjahr die Schüler:innen dann noch kennen lernen muss und es auch um Versetzungsrelevanz geht. Demnach geht Kontinuität bei den Lehrkräften vor. Irgendeine andere Naturwissenschaft müsste dann, wie schon gesagt wurde, auch Stunden abgeben und das stößt auch nicht umbedingt auf Freude bei den anderen.

 

Wie wurde die AG Naturwissenschaftliche Experimente für die 5-8-Klässler in den letzten Jahren angenommen, gab es viele Mitglieder?

SPE: Ich hab den Stab jetzt an Frau Pressel übergeben, nachdem sie ihn mir übergeben hatte. Aber die AG war immer gut besucht, vor allem, wenn wir am Sextaner-Infoabend die Show gemacht haben, dann haben uns die Leute die Bude eingerannt und das ist immer noch so.

PRE: Ja! Ich habe im Moment 20 Schüler und vor dem Lockdown hatten wir noch etwa zwei Monate, in denen wir richtig experimentieren konnten, und das haben wir genutzt. Für den Januar habe ich ihnen ein kleines Experimentierpaket mitgegeben, aber inzwischen sitzen sie wieder auf dem Trockenen, und ich würde mir wünschen, dass ich sie wieder hier hätte. Es ist schön zu sehen, was sie für eigene Ideen und Fragen haben. Für mich ist das gar kein Unterrichten, sondern ein Hobby. Es kommen auch immer wieder ältere Schüler:innen, die an der AG hängen geblieben sind und mit den Kleinen etwas machen oder etwas Eigenes experimentieren. 

 

Was machen sie in der AG genau?

PRE: Unterschiedliche Experimente. Zuletzt hatte ich eine Reihe mit Waschmitteln und Gummibärchen gemacht, um zu untersuchen, was besonders in Waschmitteln darin ist. Im Endeffekt ging es dabei um Enzyme. Wenn man Gummibärchen beispielsweise in Kiwisaft taucht, dann “frisst” der Saft an einem Tag quasi die Bärchen. Weil die Enzyme in der Kiwi die Gelatine in den Gummibärchen abbauen und im Waschmittel haben wir ebenfalls Enzyme. So kann man Rückschlüsse auf den Waschprozess ziehen. Wir haben Papier untersucht, Papier auch selber geschöpft, Feuerlöscher gebaut …

SPE: … Kerzen gezogen, Orangenschalen destilliert …

PRE:  … also man sieht, das ist ein kunterbuntes Feld. Vor etwas längere Zeit war ich auch mit einer Gruppe bei “Jugend forscht”, da haben wir untersucht, warum das Trinken von Orangensaft nach dem Zähneputzen so grausam schmeckt. Da haben wir auch mit einem Zahnarzt zusammengearbeitet. Das waren schöne Sachen. Eins noch, sehr interessant: wenn man ein spröde gekautes Kaugummi hat und dazu ein Stück Schokolade isst, dann wird das wieder butterweich. Da haben die Kleinen dann untersucht, woran das liegen könnte. Also da bringen auch oft die Schüler:innen ihre eigenen Ideen rein, das ist immer sehr schön.

 

Gibt es auch ein Angebot für ältere Schüler:innen?

PRE: Das gab es einmal, aber dann gab es immer weniger AG-Stunden und dann starb das Angebot aus.

 

Nachfrage der Red.: Was kann man sich unter Ag-Stunden vorstellen?

PRE: Das bedeutet, dass der Lehrer ein oder zwei Stunden weniger unterrichten muss, weil er diese Stunden mit AG-Zeit füllt. Und diese AG-Stunden wurden dann leider gestrichen und man musste dann gucken wie man mit seiner Zeit irgendwie zu Rande kam.

BEL: Es gibt sogenannte Poolstunden. Ich kenne das auch noch von der Technik-AG, in der ich sieben Jahre mitgewirkt habe, da gab es vom Schulleiter sozusagen “Erlassstunden”, weil das, was die Technik hier in der Schule leistet, so zeitintensiv war. Wenn dieser Pool aber vom Schulleiter verkleinert…

GEB: …oder umverlagert…

BEL: …genau oder umverlagert wird, fällt die Zeit weg. Das entscheidet die Schulleitung.

PRE: Und man muss dann in seiner Freizeit schauen, wie viel Zeit man aufbringen kann, was mit eigenen Kindern dann aber oft sehr wenig ist. Aber die Großen, wenn sie wollen können immer noch gerne dazukommen.

SPE: Wenn’s vom Stundenplan her passt.

 

Wie finden Sie die Ausstattung unserer Schule für das Fach Chemie, was würden Sie sich für Verbesserungen wünschen?

ALLE: (lachen und räuspern sich)

BEL: Jetzt geht’s los. Also was wir uns auf jeden Fall wünschen, da waren wir uns alle einig, ist unsere Standgasleitung zurück und nicht dieses Gefrickel mit den Gasflaschen. Hier haben wir nur 5,5 Kilo Gasflaschen, Zuhause habe ich 11 Kilo – fürs Grillen.

PRE: Dazu muss man sagen beim Umbau dieses Übungsraumes sind die alten Gasleitungen aus Sicherheitsgründen entfernt worden, zumindest wurde das so begründet. Jetzt haben wir Gasflaschen, man kann nicht mehr sagen, man macht alle Bunsenbrenner an und dann geht’s. Das war früher schon schöner, andererseits muss ich sagen, der Raum war früher nicht schöner.

BEL: Ne also der Raum hat sich sehr verbessert, der ist wirklich schöner geworden, das Board, der Abzug funktioniert …

SPE: Das ist der schönste Chemieraum Deutschlands. (lacht)

BEL: Behaupten wir immer! (lacht)

SPE: Davon geh’ ich aus. Wer kann schon Chemie unterm Kreuzgewölbe machen? Also ich glaube, dass es da nicht so viele gibt

BEL: Das ist auch der einzige Chemieraum Deutschlands, der Feuermelder hat. Das liegt aber nicht an uns, das liegt daran, dass der Scharbausaal geschützt werden muss.

SPE: Also was wir uns wünschen würden, wären noch mehr Abzüge, wir haben ja den einen im Übungsraum, der ist glücklicherweise auch stationär, dann der im Hörsaal, der schon ein wenig umständlich zum Anschließen ist. Für Lehrerexperimente macht man das noch, aber das ist ja nicht für Schüler:innenexperimente ausgelegt. Wir hatten uns überlegt, dahinter befindet sich ja auch noch einmal so ein Kabuff, das wäre ein schöner Raum für ein paar Abzüge, dann könnten wir da auch experimentieren, aber ich denke das klappt nicht, weil da bestimmt die Belüftung gestört werden würde.

 

Wie genau sieht der Chemieunterricht in Pandemiezeiten aus, können Sie eine Veränderung feststellen?

FUS: Ja, ohne die Experimente ist’s natürlich deutlich anders. Es ist schon viel theorielastiger, als man das sonst vielleicht machen würde, und Experimente werden dann auch mal entlastet durch ein Youtube-Video oder ein selbstgefilmtes Experiment, ein Ergebnisbild, oder ähnliches. Das ist natürlich nicht dasselbe. Das hat für den schnelleren Fortgang des Unterrichts Vorteile, weil ein Video drei Minuten geht und ein Experiment mit Auf- und Abbau eine Dreiviertelstunde. Dementsprechend kann dann noch mehr Theorie stattfinden, was aber vielleicht auch nicht ganz förderlich ist … (lacht) Also der Schwerpunkt verlagert sich. Aus diesem Grund haben wir auch mehr auf digitale Medien gesetzt, Übungen, die wir über das Internet gestellt haben, können den Spieltrieb sozusagen, der ja beim Experimentieren bedient wird, ein wenig ausgleichen.

 

Was ist Ihr Lieblingsexperiment und warum?

SPE: Mein Lieblingsexperiment ist mit Kerzenwachs. Dieses wird im Reagenzglas erhitzt, bis richtiger Wachsdampf aufsteigt, dann in kaltes Wasser gehalten und dann gibt es eine herrliche Stichflamme. Das gefällt mir, weil es schön warm ist. (lacht)

GEB: Du bist echt mutig.

FUS: Bei der Schulvorstellung haben wir immer mit Trockeneis experimentiert, das hat tatsächlich sehr magische Effekte, wenn wir da mit pH-Indikatoren arbeiten. Dann verändern sich die Farben über die Einwirkzeit des Eises, das ist schon ziemlich cool. Und es raucht oben, also das ist, wie man sich Chemie so ursprünglich vorstellt. (lacht)

BEL: Deswegen ist es bei mir auch dieses Natrium-Chlorid-Synthese-Experiment, wo man erst einmal Chlorgas herstellen muss, was ja auch dieses sichtbare grün-gelbliche Gas ist, das dann aus den Standzylindern so herausquillt. Dann dieses Erlebnis, wenn man aus wirklich heftigen Zutaten wie Chlor und Natrium ein so harmloses Produkt wie Kochsalz erhält, Natrium und ein bisschen Wasser zündet (meine Idee, anstatt das Natrium mühsam zu erhitzen; Natriumoxidschichten erschweren die Reaktion), was uns ja auch letztens um die Ohren geflogen ist …

FAL: Dir.

(allgemeines Lachen)

BEL: Ja ich sag ja auch nur “wir”, weil du mit dabei warst. Du hättest ja den Krankenwagen rufen können oder so. Ja, also ich habe noch mehr Wasser hinzugegeben, weil nichts passierte, und dann ist das so explodiert, das dieses Gemisch selbst durch den Spalt der heruntergelassenen Scheibe gespritzt ist. Auf meine Schutzbrille – so führt man ein Experiment mit dem Referendar durch. (lacht)

GEB: Bei dem hab ich die Schüler:innen schon einmal fast vergiftet, weil ich zu spät gemerkt habe, dass der Abzug nicht funktioniert, beim Chlorgas …

BEL: Und dann hast du das alles eingeatmet.

GEB: Ne, ich hab die dann schnell aus dem Raum geschickt.

Ich mag am liebsten Goldmünzen, also Messingmünzen. Die machen wir immer in Klasse 8 zum Thema Metalle und dann habe ich einen Schüler in der Oberstufe in Mathe, der noch glücklich mit der Goldmünze kommt und sagt: “Gucken Sie mal, Frau Gebler, die habe ich bei Ihnen gemacht”.

 

Gibt es insgeheim etwas, das Sie an ihrem Fach gar nicht mögen?

(allgemeines Lachen)

GEB: 1,2,3 …

Alle: … SPÜHLDIENST!

FUS: Mit Abstand kommt dann lange gar nichts mehr.

BEL: Um das zu unterlegen, Frau Pressel hat mir schon einen Zettel geschrieben, jetzt nach dem Interview gehe ich da hin und mache Spühldienst.

PRE: Also es ist nicht nur Herr Fust, der auf mich hört, sondern auch Herr Belaya. (lacht)

FUS: Wie du es da hinbekommen hast, weiß ich aber nicht… (lacht)

PRE: Man muss sagen, da haben wir schon mehr Aufwand als Chemielehrer.

BEL: Ja das hat ein Geschichts- oder Deutschlehrer nicht, der klappt das Buch zu, klemmt sich das Ledermäppchen unter die Arme und geht. (lacht)

FUS: Machst du auch, kommst aber ne Stunde später wieder und räumst auf. (lacht)

FAL: Oder man räumt das eine Stunde vorher raus.

GEB: Oder du machst es spontan …

FAL: Ja gut, das klappt ja auch nicht so wunderbar und oftmals hat man dann gar keine Pause oder ist nachmittags nochmal länger hier. Und als Referendar sucht man sich auch nochmal besonders zu Tode, weil man nicht immer weißt, wo was ist. Aber gut, das ist auch mein Einzelschicksal. (lacht)

BEL: Frau Pressel hat mir erzählt, es gab Zeiten, da hatte man einen Chemielaboranten. Der hat all das gemacht, was wir jetzt zusätzlich machen; und das Land Hamburg favorisiert zum Beispiel auch noch: Dort muss ein Deutschlehrer mehr Stunden in der Woche arbeiten, als ein Chemielehrer. Und in Frankreich haben die auch noch diese Chemielaboranten. Das ist natürlich schön. Dann kommt man in den Raum rein, alles ist schon vorbereitet, dann geht man und alles wird hinter einem aufgeräumt. Das wäre ein Traumzustand! Und es würde auch die Rate an Experimenten in die Höhe steigen lassen.

 

Müssen Sie bei Reaktionsgleichungen manchmal noch überlegen wie Sie richtig sind, oder geht das so von der Hand?

FUS: Das kommt auf die Gleichung an.

PRE: Ich finde es gut, wenn man die Gleichung nicht auswendig kann. Dann muss man auch noch einmal nachzählen, wie viele Atome man hat, das können die Schüler:innen dann viel besser nachvollziehen. Ich finde es viel wichtiger zu wissen, warum es funktioniert.

BEL: Deshalb versuchen wir ja unseren Unterricht so aufzubauen. Ich weiß das noch von meiner Elterngeneration, die fanden Chemie immer deshalb blöd, weil man die Lösung auf einer Karteikarte auswendig lernen musste. Aber eigentlich geht es darum, die Prinzipien dahinter klar zu machen. Also in der Mittelstufe kann ich da spontan reingehen, aber wenn ich eine Azo-Farbstoffsynthese über zwei Tafeln in der Q2 mache, kann ich auch Fehler machen, da habe ich dann natürlich mein Skript.

 

Es soll bald ein neues Format mit Carl Silberbach erscheinen, in dem er chemische Experimente erklärt, wie sehen Sie das?

SPE: Würde ich abonnieren. (lacht)

GEB: Ich kenn ihn leider nicht.

BEL: Da hast du was verpasst.

GEB: Ja, anscheinend.

FUS: Aber du kannst ihn ja kennenlernen über die Artikel!

 

 

Fragenhagel:

 

Bio, Chemie, Physik oder Mathe?

FUS: Bio

SPE: Chemie

GEB: Mathe

PRE: Chemie

FAL: Physik

BEL: Chemie

 

Reaktionsgleichung, Formel oder Aufbau einer Zelle erklären?

Alle nacheinander: Reaktionsgleichung.

FUS: Aufbau einer Zelle würde ich sagen. (lacht)

 

Wie viele Reagenzgläser haben Sie schon fallen gelassen?

SPE: Tausend, vielleicht auch Fünftausend, alleine bei meinem Kerzenwachsexperiment gehen die Reagenzgläser ja alle kaputt.

FUS: Bewusst auf den Boden oder irgendwo anders hinein?

PRE: Du meinst, wenn man keine Lust mehr hat zu spülen?! (lacht)

FUS: Aus Versehen fünf und willentlich bedeutend mehr … (lacht)

BEL: Das sind ja aber auch Cent-Beträge, solange man das Tablet nicht fallen lässt, ist alles gut.

GEB: Ich sag mal hundert.

PRE: Ich schließ mich der Tausend an. Also, wenn man die in der Spühlmaschine kaputt gegangenen dazuzählt, dann wahrscheinlich zweitausend.

SPE: Hundert, das ist einfach nur so ne Kiste, ne?

PRE: Ja genau, die hab ich in einem fallen lassen. (allgemeines Lachen)

FUS: So kommst du auf tausend, auch.

FAL: “Ich muss aufholen.” (lacht) Einige, sage ich mal. Also wir hatten auch mal welche, die gingen alleine vom Anschauen kaputt, also ich hab sie genommen und schon ist der Rand abgebrochen; also wer hatte die denn bestellt? (lacht)

FUS: Vielleicht sind es bei mir doch ein paar mehr … (allgemeines Lachen)

BEL: Ich mach, glaube ich, mehr mit Experimenten kaputt, als dass ich sie fallen lasse. Früher, mit unserer alten Standgasleitung, konnte man die ja auch noch aufblasen wie beim Glasbläser, nach dem Experiment kannst du die ja nicht mehr gebrauchen …

 

Experiment vorzeigen oder machen lassen?

Fast alle nacheinander: Machen lassen.

-Pause-

BEL: Na gut …

 

Wissenschaft schuldig an Kriegen, ja oder nein?

Alle: Nein, nö, ne, nein.

FAL: Die haben ja nicht angefangen.

BEL: Also natürlich liefert die Wissenschaft immer die Technologie von der Nuklearwaffe bis zum Schießpulver, aber die Entscheidung und die Entwicklung dahin ist ja immer eine gesellschaftlich-politische.

 

Bester Chemiewitz?

BEL: Chemiker haben für alles eine Lösung.

PRE: OH (Sprechweise wichtig).

BEL: Da muss ich erst drüber nachdenken. (lacht)

FAL: Ritter von Heisenberg fährt auf der Autobahn, wird von der Polizei angehalten: “Wussten Sie, wie schnell Sie gefahren sind?” Antwort des Ritters: “Nein, aber ich wusste, wo ich gefahren bin.”

SPE: Naja, eher ein Physikwitz …

 

Lieblingselement?

BEL: Wasserstoff.

SPE: Quecksilber.

PRE: Mehrere.

FAL: Wo findest du das denn im Periodensystem?

(allgemeines Lachen)

SPE: 125, hui. (lacht)

GEB: Sauerstoff.

FAL: Helium.

FUS: Natrium.

PRE: Ich würde auf keins verzichten wollen.

SPE: Das verlangt ja auch keiner.

PRE: Ja, dann sag ich Wasserstoff.

 

Wie hieße ein Element, nach Ihnen benannt? (Hier darf der gewiefte Leser gerne selber raten, von wem die Antworten stammen.)

Fustium (allgemeines Lachen)

– Ah das sind dann diese braunen Flecken auf der Schürze? (lacht)

Ich erwarte natürlich auch von meinen Schüler:innen, wenn sie ein Element entdecken, dass sie das nach ihrem Chemielehrer benennen.

– Wir müssten ja eine neue Reihe auf machen.

– Also ich finde fürs Fustium könnte man doch darüber nachdenken.

– Boa, schwer

– Das gibt’s schon. (allgemeines Lachen)

– Meins schreibt man ja anders (lacht), naja dann bleib ich bei Boa, aber mit “a” am Ende (lacht).

– Das ist schwer, ich bin am Überlegen.

– Geblium vielleicht?

– Ja, ne, mh, mir fällt jetzt nichts ein.

– Ich nehm Cool.

– Da gibt es ja ungeahnte Möglichkeiten, sehr schöne Frage.

– Ich würde jetzt ja Eka-Fustium sagen, das wäre dann drunter.

– Noch eine neue Reihe, extra für euch.

– Genau die Fustium-Falkium-Reihe.

– Falkium klingt gut.

– Ja oder Falkinium.

– Pressilium würde auch schön klingen.

– Klingt wie eine Blume.

– Oder eine Praline. (lacht)

– Bei mir würde sich Belarium ja anbieten, das klingt ganz schön, klingt fast wie Solarium.

– Das klingt wie Urlaub und Urlaub ist gut. (lacht)

 

Wir danken der Fachschaft Chemie sehr für dieses interessante, ausführliche und unterhaltsame Interview!

Redaktion des Website-Teams

 

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