Nach 12 Jahren Kunstunterricht, mit verschiedenen Lehrkräften und an verschiedenen Schulen, stehen wir, der 12. Jahrgang, nun vor unseren letzten Kunststunden – denn das Fach wird in Schleswig-Holstein nicht mehr bis zum Abitur unterrichtet.
Seit der Grundschule hat es uns begleitet und schon bald wird es kein Teil unseres Alltags mehr sein.
Doch was bleibt uns nach all den Jahren, den vielen Projekten und besonderen Ergebnissen?
Unser letztes Projektthema war ein Thema, was uns alle beschäftigt und mit dem wir uns tagtäglich auseinandersetzen: Das Wesen des Menschen. Im Mittelpunkt standen hier Emotionen, Beziehungen, die Psyche und die Gemeinschaft des Menschen.
Und so kreierten wir bis nach den Weihnachtsferien verschiedene eigene Projekte: Einige von uns malten Selbstporträts auf Leinwand, andere versuchten sich mit Collagen und wieder andere nutzten die Fotografie oder plastisches Arbeiten und Mixed Media, um ihre Ideen auszudrücken.
In Zwischenauswertungen fiel uns schnell auf, dass jeder das Wesen des Menschen aus einer anderen Perspektive betrachtet und diese Vielschichtigkeit spiegelte sich in den Projekten wider: Einige fokussierten sich auf Schönheitsideale, während in anderen Projekten die Gedanken und Erinnerungen hervorgehoben wurden und das Selbstverständnis des Menschen an sich.
Ein Blick auf diese Arbeiten zeigt, wie viele verschiedene Techniken und Arbeitsweisen wir über die letzten Jahre erlernt haben und nun selbstständig umsetzen können. Von einfachen Kinderzeichnungen mit Strichmännchen und einer Sonne in der Ecke, haben wir unsere künstlerische Ausdrucksfähigkeit zu komplexen und oft auch gesellschaftskritischen Projekten weiterentwickelt.
Durch dieses Abschlussprojekt wurde klar: Für uns bedeutet das Ende vom Kunstunterricht nicht nur, dass zwei Stunden in unserem Plan wegfallen. Es ist das Ende einer langen gemeinsamen Zeit, in der wir unser kreatives Denken und Handeln geschult haben, uns viel austauschen und gegenseitig inspirieren konnten.
Aber was bleibt uns vom Kunstunterricht?
Es bleiben uns die Erinnerungen an besondere Projekte und Erfahrungen, wie im letzten Jahr der Besuch der Caspar-David-Friedrich-Ausstellung in Hamburg. Für unser Leben haben wir gelernt, dass nicht immer die erste Idee die beste ist und es oft ein langer Prozess ist, um ans Ziel zu kommen. Aber es bleiben auch neue kreative Ansätze, die uns vielleicht sogar bei unserer Berufswahl beeinflussen können und uns neue Perspektiven auf die Welt ermöglichen.
Und was bleibt aus unserem Kunstkurs?
Im ersten Stockwerk lassen sich viele unserer Projekte in unserer kleinen Abschlussausstellung noch einmal genauer betrachten und regen zum Nachdenken an. Und falls ihr es noch nicht gesehen habt: Im Treppenaufgang zum ersten Stock hängen unsere Kartenprojekte, die wirklich Sehenswert sind.
Ein großes Dankeschön geht noch einmal an Frau Asmussen, die uns seit der 10. Klasse als Kurs gemeinsam durch den Kunstunterricht begleitet und uns immer neue Ideen und Motivation gegeben hat.
Anna Korrmann, Q2a