Q1b
Der Tag begann mit einer Busfahrt, bei der grundsätzliche Regeln wie „Hinten ist es deutlich wärmer als vorne“, oder „Prag ist ganz schön weit weg“ festgestellt wurden. Nach 9,5 Stunden waren wir dann aber auch schon da. Glücklicherweise gab es am Anreisetag kein Programm vor dem Abendessen, sodass wir es uns im Hotelzimmer gemütlich machen und mit dort vorhandenen Korken Schriftzüge erstellen konnten.
Nach dem Abendessen ging es los, um sich auf einem nahegelegenen Berg einen Überblick über das zu verschaffen, was uns morgen erwarten würde. Auf den Berg kamen wir mit einer Zahnradbahn, hinunter ging es dann zu Fuß (was deutlich schneller vonstatten ging). Nachdem die Aussicht auf das abendliche Prag genossen worden war, gab es etwas abendliche Bewegungsfreiheit, die manche nutzten, um zurück zum Hotel zu gehen/fahren, und andere, um das Abendessen zu ergänzen.
Dienstag wurde uns allen der Wert des gestern gekauften ÖPNV-Tickets sehr bewusst. Nach einer mehrstündigen Stadtführung waren die Köpfe im Guten wie im Schlechten voll und die Füße ordentlich abgelaufen. Nach einer Mittagspause folgte der Punkt der Reise, der am kontroversesten aufgefasst worden war: Während einige begeistert Stunden zwischen den ersten Autos, Flugzeugen, Fahrrädern, Maschinen zum Erzabbau, astronomischen Geräten aller Zeiten sowie einigen frühen Computern und so vielem mehr verbrachten, waren andere der Ansicht, nach zwei Stunden hätte man nun wirklich genug.
So trennten wir uns, damit die Interessierten noch weiter herumstöbern konnten, während der Rest zurück in die Unterkunft oder in die Stadt ging. Diesmal stand nach dem Abendessen nichts mehr auf dem Programm, sodass alle sich ihren Abend selbst gestalten konnten – aber wie schon am Abend zuvor zu unjugendlichen Zeiten (22:00) zurück im Hotel und eine halbe Stunde später auf ihren eigenen Zimmer sein mussten. Diese Regularien wurden selbstverständlich auf das gründlichste befolgt.
Nachdem in der gestrigen Stadtführung bereits die meisten Sehenswürdigkeiten besichtigt worden waren, war der ganze Dienstag-Vormittag für die Josephstadt, die ehemalige Judenstadt Prags, reserviert. Auf dem Programm standen u. a. der alte jüdische Friedhof und verschiedene Synagogen. Auch gegen Ende dieses Programmpunktes trennte sich die Klasse, da durch viel Interesse unsererseits alle zeitlichen Vorstellungen gesprengt wurden. Die meisten retteten sich in die wohlverdiente Mittagspause, während einige wenige noch die letzte Synagoge besichtigten.
Nach der Mittagspause stand das Planetarium Prags auf dem Plan. Tollerweise war die einstündige Vorstellung so leer, dass nur wir unter der riesigen kuppelförmigen Leinwand saßen und so am helllichten Tag einen Blick in die Sterne warfen. Für große Nerds war es nach der Vorstellung noch möglich, einen 1:1-Nachbau des Cockpits eines Space-Shuttles zu erforschen.
Danach stand nur noch eine von Herrn Sievers über Jahre erstellte Prag-Rallye zwischen uns und unserem Abendessen, die viele uns schon bekannte, aber auch einige neue Orte enthielt, wie z.B. die John-Lennon-Mauer. Nach so einem vollen Tag, vielem Gehen, Stehen und Sehen, fielen viele schnell ins Bett, gerade weil die unjugendlichen Abendzeiten bestehen blieben, während der Rest sich für die kurze Ausgehzeit wieder einmal Nahrungsergänzungsmittel besorgte.
Am Donnerstag versetzten wir uns in die Unterstufe zurück und beguckten und bestaunten am Vormittag den Prager Zoo. Trotz zwischenzeitlicher Diskussionen über die Ethik eines Zoos war es insgesamt ein schönes Erlebnis. Schon alleine für die Seilbahn im Zoo, von der aus man über ganz Prag sehen konnte, lohnte sich das Unterfangen.
Nach einem gemeinsamen Pizza-Essen „Auf den Nacken der Klassenkasse“ (J. D-W.), gab es den größten Freiraum der Reise. Bis zur abendlichen Bootsfahrt auf der Moldau hatten wir mehrere Stunden Freizeit. So liefen einige in der Stadt herum und besuchten Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Büste Kafkas, andere holten in der Unterkunft Schlaf nach und wieder andere gaben beim Shopping Mengen aus, die hier aufgrund ihrer Höhe lieber nicht genannt werden.
Um 20:00 ging es dann mit dem Schiff hinaus auf die Moldau. Nachdem das Buffet an Bord vernichtet worden war, setzten sich die meisten an Deck und genossen den Ausblick (wenn das Schiff nicht gerade wieder einmal in der Schleuse festsaß). Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, gab es die Überraschung: Unsere unjugendlichen Zeiten wurden um 1,5 Stunden nach hinten versetzt! So konnten wir in kleinen oder größeren Grüppchen das nächtliche Prag genießen, nochmal mehr essen oder einfach durch die Flaniermeilen oder kleine Gassen Prags schlendern. Im Hotel wurde sich dann selbstverständlich um 24:00 Uhr auf die eigenen Zimmer begeben.
Am Freitag war noch Zeit für ein ausgiebiges Frühstück, und um Proviant einzukaufen bzw. noch schnell die letzten Sachen anzuschauen. Die Gewinner der Rallye wurden im Videochat mit dem in Lübeck zurückgebliebenen T. (sch… Corona) bestimmt, wonach es zurück in den Bus ging, um zu fahren, fahren, fahren.
Insgesamt war unsere Klassenfahrt trotz strenger Regeln und „[Ihnen] angemessenen Ansagen“ (C. A.) ein schöner Abschluss unserer Schulfahrtenlaufbahn und hat Freund- und Kameradschaft in der Klasse verstärkt.
Johann F., Q1b
Q1c
Am Montagmorgen unserer fünftägigen Prag-Studienexkursion versammelten wir uns bereits um 5:45 Uhr in der Früh am Bahnhof, um unsere langersehnte Abschlussfahrt anzutreten. Nach knapp siebeneinhalb Stunden Zugfahrt fanden wir uns dann endlich am Prager Hauptbahnhof ein. Nach dem Check-in im Hotel begab sich die Q1c auf eine Erkundungstour durch die Stadt, bei der wir Sehenswürdigkeiten wie die Karlsbrücke und den Wenzelsplatz sehen durften. Diese endete dann mit einer langen Suche nach Essen für die erschöpfte Truppe und den abendlichen Rückmarsch ins Hotel.
Am nächsten Morgen begannen wir den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück, das uns für das anstehende Programm stärkte. Als erstes stand eine vierstündige Stadtführung an, bei der wir unter einer sehr geduldigen Führerin vieles über Prag und seine Kultur lernen durften. Nach einer kurzen Erholungspause ging es auch schon weiter ins Kommunismus-Museum, das den politischen Schwerpunkt unseres Profils mit der Studienfahrt verband. Dort haben wir einem sehr interessanten Vortrag über Tschechiens Geschichte während der Zeit des Kommunismus hören dürfen. Danach konnten wir Prag erneut auf eigene Faust unsicher machen.
Das Hotel testeten wir an diesem Abend auch erstmals auf seine kulinarischen Kniffe.
Der geballte IQ der Q1c konnte nicht erkennen, dass zwei Bestecke auf mehr als einen Gang hindeuteten. So waren wir am Mittwoch ausreichend für den Ausflug auf die Prager Burg, eine der größten mittelalterlichen Festungsareale der Welt, gewappnet und lernten dabei viel Interessantes über die Burganlage und den berühmten Fenstersturz.
Im Anschluss daran konnten wir im Zuge einer Stadtrallye ebenso unsere kreative Ader beweisen, in dem wir uns u. a. auf der John-Lennon-Mauer verewigten. An diesem Tag kamen wir auf rund 30.000 Schritte pro Kopf.
Unseren letzten vollen Tag in Prag begannen wir donnerstags umso entspannter mit einer Bootsfahrt auf der Moldau, bei der wir die Stadt nochmal aus einer anderen Perspektive kennenlernen konnten. Im Anschluss fuhren wir Tretboot, was uns die Möglichkeit gab, die Moldau ganz nah genießen zu dürfen. Dabei wurde auch ein treibender Kadaver entdeckt, der ein Verwandter von Ariel hätte sein können, mit dem dann auch das ein oder andere Gesicht Bekanntschaft machen durfte.
Den letzten Abend in Prag ließen wir entspannt in der Altstadt ausklingen. Am folgenden Morgen hieß es dann Aufstehen, Frühstücken, Check-out und ein wenig Freizeit und schon ging es wieder zurück auf den Heimweg mit vielen neuen Eindrücken und Erinnerungen aus dieser wunderschönen Stadt.
Ein riesiges Dankeschön an unsere Klassenleitung Frau Gebler und Herrn Olbrich, die immer ein offenes Ohr und den Durchblick hatten.
Q1d
Nach einer zehn Stunden langen Busfahrt begrüßte uns die Hauptstadt Tschechiens und lud uns, nachdem wir unsere Koffer abgeladen hatten, zu einem Abendspaziergang zum Prager Eifelturm ein. Aber wir wären ja nicht das Kunstprofil, wenn wir die Reise nicht mit einer künstlerischen Aufgabe begonnen hätten. Somit führte uns unser Weg zum Denkmal an die Opfer des Kommunismus, das wir nicht nur in unseren Erinnerungen, sondern auch in unseren Skizzenbüchern festhielten – und damit unser künstlerisches Tagebuch begannen. Um uns den Weg zum Prager Eifelturm zu erleichtern, stiegen wir in eine Gondel, die uns auf den Petrin, einen Berg innerhalb Prags, brachte. Den Rückweg traten wir zu Fuß an. Damit endete auch schon unser erster Tag in Prag.
Am nächsten Morgen ging es für uns bereits um neun mit einer Stadtführung, die für uns extra einen Architektur-Schwerpunkt enthielt, weiter. Danach hatten wir für einige Stunden Zeit, unsere bisher gewonnenen Eindrücke künstlerisch darzustellen und bei einem Bissen zu Essen, ein wenig Kraft zu sammeln.
Nachmittags machten wir uns auf den Weg zum Franz-Kafka-Museum, in dem wir die Beziehung zwischen ihm und seinem Vater etwas genauer unter die Lupe nahmen und ebenfalls künstlerisch darstellten. Nach einer interessanten Werkschau, bei der wir die Beziehung Kafkas und seines Vaters anhand unserer Bilder noch einmal auf eine ganz andere Weise wahrnehmen konnten, durften wir Prag bis zur Nachtruhe auf eigene Faust erkunden.
Am dritten Tag, dem Bergfest unseres Aufenthaltes, lernten wir den tschechischen Künstler Jirí Sopko kennen, der sich hauptsächlich mit abstrakter Malerei beschäftigte. Auch hier blieben wir von einer künstlerischen Aufgabe nicht verschont. Hierbei formulierten wir auf ein Bild unserer Wahl eine vollkommen freie Antwort, die aus Text, Malerei oder Zeichnung bestehen konnte.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen wanderten wir mit vollen Bäuchen die nicht zu enden scheinenden Treppen zur Prager Burg hinauf. Oben angekommen, wurden wir mit dem wunderschönen Blick über die Prager Altstadt belohnt. Auch die nicht klassische Burg, die spätgotische Kathedrale und das goldene Gässchen waren den Aufstieg allemal Wert. Dabei hatten es uns die typisch gotischen, detaillierten Buntglasfenster des Veitsdoms besonders angetan. Ein weiterer Lieblingsprogrammpunkt vieler war die moderne Prager Kunsthalle, in der wir dank Kunstinstallationen der Neuzeit selbst aktiv werden konnten. Damit neigte sich der dritte Tag auch schon dem Ende zu.
Unser bereits letzter ganzer Tag begann mit einem Besuch im Mucha-Museum. Von dem Plakatkünstler hatten wir bereits im Unterricht gehört, seine Werke live und in Farbe zu sehen, hatte aber eine noch einprägsamere Wirkung. Neben seinen biografischen Daten füllten wir unser künstlerisches Tagebuch auch mit eigens angefertigten Skizzen seiner Werke. Unsere kreative Mittagspause war an dem heutigen Tag mit einer Rallye gefüllt, in der wir in Kleingruppen die Geschichten Prags auf eine andere Art und Weise kennenlernten. So haben wir Lobgedichte an Karl den Vierten verfasst und Golems aus Knete geformt. Unser Tag wurde mit Musik zum Mitsingen auf der Moldau in Form einer Schifffahrt abgerundet.
Am letzten Morgen verewigten wir uns als Klasse und als Katharineum an der für Frieden stehenden John-Lennon-Mauer. Danach mussten wir uns auch schon von der wunderschönen Stadt an der Moldau verabschieden und machten uns auf die zehnstündige Rückreise nach Lübeck.
Ell und Johanna, Q1d