Vom 21.01. bis 28.01. bekamen 10 Schülerinnen und Schüler des jetzigen Q1-Jahrgangs die Chance, für ein Schnupperpraktikum im politischen Rahmen nach Brüssel zu fahren. Die Praktikumsfahrt, die Frau Arndt seit vielen Jahren organisiert, wurde dieses Jahr außerdem von Frau Kranitzky begleitet. Im Vorhinein bereiteten sich alle ausgewählten Schüler an einem Fachtag zusammen und individuell auf ihre jeweiligen Büros vor. Seit Jahren schon ist dieses Programm zusammen organisiert mit dem Deutschen Gymnasium für Nordschleswig in Apenrade, von dem dieses Jahr acht Schülerinnen und Schüler mit dabei waren.
Am Samstag um 09:38 Uhr ging es los am Lübecker Hauptbahnhof. Über Hamburg und Köln kamen wir nach ca. 8h mit Essenspausen, Kartenspielen und einem technisch beschädigten Zug, aus dem wir in zwei Minuten rausrennen und zum nächsten hechten mussten, um 18 Uhr in Bruxelles Nord an. Vom Bahnhof ging es dann zusammen mit den Schülern aus Apenrade zum Hostel Jacques Brel, das eine Viertelstunde zu Fuß vom Marktplatz „La Grand-Place“ entfernt liegt. Nach dem Ankommen wurden Betten bezogen und dann ging es in die Stadt, wo sich alle Essen besorgten und die Stadt ein wenig erkunden und im Dunkeln bewundern konnten.
Am nächsten Morgen ging es in großer Gruppe gemeinsam auf eine vierstündige Stadtführung, bei der wir erfuhren, wie echte belgische Waffeln aussehen oder was in der Geschichte Belgiens passierte, und zugleich einige Sehenswürdigkeiten besuchten. Bevor unsere Finger bei etwas Schnee fast abgefroren waren, machten wir eine kleine Pause mit heißer belgischer Schokolade im BELvue Museum.
Nach der Stadtführung liefen wir alle den Weg von der Jugendherberge hin zu unseren Büros ab, um am Montagmorgen in dieser großen Stadt sicher zu sein, pünktlich ankommen zu können. Mein Weg ging 40 min. zu Fuß an der Europäischen Kommission und am Europäischen Rat vorbei.
Abends sind wir nach diesem spannenden Tag mit 25.000 (!!) Schritten zusammen essen gegangen und haben uns gegenseitig beim Kartenspielen in der Bar des Hostels auf den nächsten Morgen vorbereitet und unsere Fragen ausgetauscht, um uns gegenseitig die Nervösität und Aufregung vor dem ersten Tag zu nehmen.
Montagmorgen nach dem Frühstück ging es für jeden in sein Büro bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Friedrich-Naumann-Stiftung, der Parlamentarischen Versammlung der NATO, der Evangelischen Kirche in Deutschland, den Abgeordneten Delara Burkhhardt (SPD) und Niclas Herbst (CDU) im Europäischen Parlament, dem Deutschen Landkreistag, dem Bundesverband der Deutschen Industrie, dem Deutschen Gewerkschaftsbund oder der Konzernrepräsentanz von VW. Wir wurden in jedem Büro freundlich und entgegenkommend empfangen.
Überall erwarteten uns spannende neue Eindrücke, herzliche Ansprechpartner und tolle neue Chancen. So hatten einige von uns die Möglichkeit, Ausschusssitzungen im Parlament zu besuchen, an Abendveranstaltungen teilzunehmen oder einfach den Büroalltag im Europa-Viertel mit Rechercheaufgaben und Eventvorbereitungen zu erleben.
Dienstag hatten wir einen Gemeinschaftstermin im Parlament, bei dem wir dem CDU-Politiker Niclas Herbst Fragen zum Tagesablauf eines Abgeordneten im Europäischen Parlament, zu Ausschusssitzungen und vielem mehr stellen konnten. Am Donnerstag hatten alle, die im Parlament waren, die Möglichkeit, am Holocaust Remembrance Day teilzunehmen, bei dem der israelische Präsident Isaac Herzog im Plenarsaal eine Ansprache gehalten hat.
Wir danken den Büros von Herzen, dass sie sich die Arbeit und Mühe gemacht haben, uns für eine Woche aufzunehmen, und damit Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu schenken, als junge Menschen politische Erfahrungen in Büros im Europa-Viertel zu sammeln, die uns unser Leben lang begleiten werden!
An den Abenden nach Arbeitstagen von ca. 09:00-18:00h sind wir zusammen essen gegangen und haben unsere Erfahrungen dann im Hostel bei Tischtennis oder Kartenspielen ausgetauscht. Frau Arndt und Frau Kranitzky kamen jeden von uns die Woche über einmal besuchen und haben sich angeschaut, wie wir in den Büros aufgenommen worden sind.
Am vorletzten Abend sind wir Pizza essen gegangen in einem Restaurant, das eine Challenge auf der Karte hatte, die daraus bestand, eine 50cm Durchmesser Pizza für 30€ innerhalb von einer halben Stunde alleine auf zu essen. Sollte man dies schaffen, würde man die Pizza gratis bekommen. Diese Challenge hat Max angenommen und es als zweiter je in dem Restaurant tatsächlich sogar innerhalb von 10 Minuten (!!) geschafft. Am Freitagnachmittag hatten die meisten von uns etwas früher Schluss und so konnten wir z.B. noch mit der Metro zum Atomium fahren oder uns noch weiter die Stadt anschauen.
Wir ließen die Woche voller spannender Erfahrungen mit einem gemeinsamen Essen mit den Schülern und Lehrkräften aus Apenrade am Freitagabend in der „Galerie Royales Saint Hubert“ ausklingen, nachdem wir noch Souvenirs in Form von belgischer Schokolade oder Postkarten gekauft hatten.
Am nächsten Morgen startete dann auch schon wieder der Zug in Richtung Heimat und fuhr uns damit nach einer einzigartigen, unvergesslichen, erlebnisreichen und gemeinschaftlichen Woche in einer Großstadt, die uns viel über die EU gelehrt hat, wieder zurück nach Lübeck.
Vielen herzlichen Dank an Frau Arndt für das Organisieren dieser besonderen Möglichkeit und an die Büros in Brüssel, die uns eine Woche durch Ihren spannenden Alltag mitgenommen haben!
Mavie Vidal für die Redaktion des Website-Teams