Vom 6. bis zum 13. Februar 2025 war es wieder so weit: Das Katharineum empfing eine Gruppe von Schüler*innen aus Manchester, begleitet von ihrer Lehrkraft Frau Lloyd im Rahmen des jährlichen Englandaustauschs. Die Gäste lebten für eine Woche bei unseren Familien, tauchten in das deutsche Alltags- und Schulleben ein und entdeckten gemeinsam mit ihren Austauschpartner*innen Lübeck, Hamburg und Schwerin. Eine Woche voller spannender Programmpunkte, kultureller Begegnungen und gemeinsamer Erlebnisse liegt hinter uns – ein Austausch, der sowohl unseren Gästen als auch den Gastgeber*innen in bester Erinnerung bleiben wird.
Ankommen und erste Eindrücke
Nach der Ankunft am Hamburger Flughafen wurden die englischen Gäste von ihren Austauschpartner*innen in Empfang genommen. Der erste Abend war dem Einleben in den Gastfamilien gewidmet, eine gute Gelegenheit, erste Eindrücke auszutauschen und sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden.
Einführung in Schule und Stadt
Am Freitag erhielten die Gäste zunächst einen Einblick in den Schulalltag am Katharineum. Wir begleiteten unsere Partner*innen in den Unterricht und konnten so erleben, wie sich der deutsche Schultag vom englischen unterscheidet. In der 5. Stunde folgte eine Informationsveranstaltung, in der die Austauschschüler*innen eine Einführung in die Stadt Hamburg bekamen – als perfekte Vorbereitung auf einen bevorstehenden Ausflug. Am Nachmittag erkundeten wir Lübeck gemeinsam bei einer Stadtführung, die von uns, den Schüler*innen des Katharineums, selbst gestaltet wurde. Vom Holstentor über das Heiligen-Geist-Hospital bis zur Synagoge zeigten wir unseren Gästen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und erzählten ihnen Spannendes über die Geschichte unserer Stadt. Trotz des kühlen Wetters war die Begeisterung für die „Stadt der sieben Türme“ spürbar.
Hamburg erleben
Schon am nächsten Tag stand ein Tagesausflug nach Hamburg auf dem Programm. Herr Leißring begleitete uns durch die Kunsthalle, die Alsterarkaden und die Mellinpassage – eine kleine architektonisch reizvolle Verbindung mitten in der Innenstadt. Zur Mittagszeit stärkten wir uns in der Europa Passage. Danach erkundeten wir das Hamburger Rathaus, die Binnenalster und die Hafen City, durchquerten den alten Elbtunnel und genossen einen Spaziergang an der Norderelbe. Der Besuch im Miniaturwunderland bildete den krönenden Abschluss des Tages – ein echtes Highlight.
Zurück in Lübeck blieb kaum Zeit: Rasch wurde sich für den festliche*n Winterball in Schale geschmissen, bei dem Schüler*innen aus allen Jahrgängen tanzten und feierten. Ein besonderer Dank gilt Herrn Sievers, der als DJ für die richtige Musik sorgte.
Ein freier Tag zur eigenen Gestaltung
Nach einem so intensiven Tag war der Sonntag bewusst offengehalten. Der Tag bot Raum für individuelle Unternehmungen mit den Gastfamilien. Einige nutzten den Tag für Ausflüge an die Ostsee oder zeigten ihren Gästen persönliche Lieblingsorte in Lübeck. Auch kulturelle Besonderheiten des Familienlebens, vom gemeinsamen Sonntagsfrühstück bis zum Spaziergang am Wasser, wurden geteilt. So entstanden ganz eigene kleine Austauschmomente abseits des offiziellen Programms.
Geschichte in Schwerin
Zu Wochenbeginn fuhren wir nach Schwerin. Dort besuchten wir das ehemalige Stasi-Gefängnis, wo Florian Gradnitzer uns eindrücklich von den Zuständen im DDR-Strafvollzug berichtete. Anschließend erkundeten wir bei einer Stadtrallye die Schelfstadt, bekannt für ihre historischen Villen und prächtigen Gebäude. In der freien Zeit konnten wir das Schweriner Schloss besichtigen oder bei einem warmen Getränk das zur Abwechslung mal sonnige Wetter genießen.
Hoch hinaus in St. Marien
Der Dienstag führte uns zurück nach Lübeck. Dort stand eine besondere Führung durch die St.-Marien-Kirche auf dem Programm. Wir stiegen in die Türme, erkundeten das Gewölbe und konnten sogar selbst um 12 Uhr eine der Glocken anschlagen. Der Blick vom Südturm über das winterliche Lübeck war trotz der Kälte ein besonderes Erlebnis.
Nach dem Aufstieg kam die wohlverdiente Mittagspause, in der wir uns aufwärmen und stärken konnten. Frisch gestärkt ging es dann ins Europäische Hansemuseum. Dort erfuhren wir, wie wichtig Lübeck früher als Handelsstadt war und welche Rolle die Hanse gespielt hat. Die Ausstellungen waren spannend und anschaulich – vor allem die alten Fundstücke und die interaktiven Stationen machten Geschichte greifbar.
Schlagsdorf: Ein Stück geteilte Geschichte
Mit dem VfB-Lübeck-Teambus ging es am Mittwoch ins Grenzmuseum Schlagsdorf. Dort erarbeiteten wir gemeinsam einen Zeitstrahl zur Nachkriegszeit, erkundeten die Außenanlagen mit rekonstruierten Zäunen und erfuhren mehr über die Überwachung an der innerdeutschen Grenze. Besonders bewegend war das Gespräch mit dem Zeitzeugen Ulrich Müller, der über seine Haft in der DDR, die Trennung von seiner Familie und seine spätere Freikaufung berichtete. Seine Geschichte wird uns noch lange begleiten.
Abschied mit vielen Erinnerungen
Am letzten Tag besuchten unsere Gäste noch einmal den Unterricht. In Gesprächen über die Woche wurde klar: Aus einer Begegnung ist eine Verbindung geworden. Am Abend hieß es Abschied nehmen – mit Umarmungen, Erinnerungsfotos und der Vorfreude auf das Wiedersehen im Juni in Manchester.
Ein herzlicher Dank gilt den beteiligten Lehrkräften besonders Frau Lloyd und Frau Fox, die diese besondere Zeit jedes Jahr ermöglichen und natürlich allen Schüler*innen, die diesen Austausch mit Offenheit und Engagement gestaltet haben.
Redaktion des Website Teams