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Wie die 5c sich kennenlernte

Wie die 5c sich kennenlernte

Fast unmittelbar nach der 5d machte sich die 5c auf nach Scharbeutz. Neben Frau Arndt und mir, DET, kamen zur tatkräftigen Unterstützung noch im fliegenden Wechsel unsere Paten mit: erst Polly und Emilia, dann wurde Emilia abgelöst von Leander. Was für ein Segen Ihr wart und seid! Empathische junge Menschen, die Freude daran haben, Zeit mit den Jüngeren zu verbringen (und mit uns!).

Auch im Wechsel lotsten uns erst Hannes, dann Marlene zielstrebig vom Bahnhof zu der Jugendherberge und bewiesen ihr Talent, eine Gruppe wuseliger Fünftklässler:innen als Leittiere anzuführen. Frau Arndt rettete wortwörtlich en passant den Wetterschutz einer bekannten Fast-Fashion-Marke, so dass wir üben konnten, das akustische Signal „Stopp!“ von hinten nach vorne in unserer Gruppe durchzugeben. Na ja, perfekt war das noch nicht. Dafür wurde das Durchzählen mit Nummern, die nach der alphabetischen Reihenfolge der Nachnamen vergeben wurden, von Tag zu Tag schneller. Und was ist schon perfekt? Die Pünktlichkeit der Bahn bei der Abfahrt am Lübecker Hauptbahnhof jedenfalls war es nicht …

Unser Ziel war es, mit möglichst wenig Geld eine Zeit der Gemeinschaft zu verleben, denn allein mit dem Preis für die zwei Übernachtungen war der beschlossene Maximalbetrag für die Fahrt bereits erreicht. Und tatsächlich, es ging super: eine Hüttenolympiade, bei der man als Zimmerteam gegen die anderen (im Pyjama!) antreten musste, um beispielsweise mit Wasser Lieder zu gurgeln, welche die anderen Teams erraten mussten; eine Rallye, bei der die erste Hürde offenbar bereits das richtige Verlassen der Jugendherberge nach LINKS war (Liedempfehlung aus meiner Kindheit: Rolf Zuckowskis „Wer links und rechts nicht unterscheiden kann“); eine Strand-Challenge, bei der Team Ungerade gegen Team Gerade fightete. Und nicht zuletzt war da das gemeinsame Spielen: am Abend an unterschiedlichen Tischen in unserem Gemeinschaftsraum, in der Pause mit unterschiedlichen Bällen oder in den Zimmern, in denen auch Deeptalks stattfanden.

Ihr seht: Es ging darum, als Gemeinschaft Aufgaben zu lösen, einander zu vertrauen, aufeinander zu hören (oder auch nicht) und den Lieben daheim eine Postkarte zu schreiben. Vielleicht, Frau Arndt, thematisierst Du im Deutschunterricht das mit der Anrede und dem Wo-gehört-eigentlich-die-Briefmarke-Hin noch einmal?!

Als meine Tochter sprechen lernte, hielt sie mir irgendwann ihren Teller mit den Worten entgegen: „Mehr brauchen!“ Ich möchte meine Tochter hier mit der Ergänzung eines kleinen Wortes gern zitieren: „Mehr brauchen, bitte!“ Solche Fahrten mit tollen Klassen wie der 5c sind einfach eine bleibende Erinnerung, die unbezahlbar ist! Und das wünsche ich euch, liebe 5c, auch, dass ihr gern an unsere Fahrt nach Scharbeutz zurückdenkt!

Eure Patricia Detje