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Unterm Kirschbaum mit … Der Juniorjury der Nordischen Filmtage

Unterm Kirschbaum mit … Der Juniorjury der Nordischen Filmtage

Filme bewerten, diskutieren und am Ende eine Entscheidung treffen – die Juniorjuroren der Nordischen Filmtage hatten eine sehr anspruchsvolle und spannende Aufgabe. Doch was macht einen Film preiswürdig? Wie verlaufen die Diskussionen hinter den Kulissen? Und welche persönlichen Kriterien bringen die Jurymitglieder in ihre Bewertung ein? In diesem Interview geben sie Einblicke in ihre Arbeit, ihre Lieblingsmomente und die Herausforderungen der Juryentscheidung (Frieda, Q2b und Yuki, Q2b). Außerdem haben wir eine Redakteurin des Offenen Kanals Lübeck interviewt, die über die Nordischen Filmtage berichtet hat (Emma, 10b)!

 

Wie würdet ihr die Nordischen Filmtage kurz beschreiben?

F: Also ich würde erstmal sagen, es ist auf jeden Fall eine ganz neue Erfahrung! Man kann ganz viele verschiedene Filme sehen, die man sonst nicht im CineStar gucken kann. Die Filme der Nordischen Filmtage sind Festivalfilme, die sich oft auf Probleme beziehen. Man kann, wenn man die Filme der Hauptdarsteller guckt, in verschiedene Geschichten eintauchen. Es ist einfach ganz interessant zu sehen, wie diese wichtigen Themen dargestellt werden.

E: Die Nordischen Filmtage sind wie die Oscars, allerdings nur für Filme aus Skandinavien und Nordeuropa.

 

Warum habt ihr mitgemacht?

Y: Ich habe mitgemacht, weil ich die Nordischen Filmtage schon immer sehr interessant fand. Ich habe noch nie bei irgendeiner Jury mitgemacht und ich bin ein großer Filmfan! Mir wurde diese Möglichkeit von Frau Bünger zur Verfügung gestellt. Man musste sich einfach bewerben und ich hatte darauf Lust!

E: Die Chance als ein Redaktionsmitglied an so einem großen Filmfestival teilzunehmen, würde sich bestimmt keiner entgehen lassen. Es ist eine Erfahrung, die man sein Leben lang nicht vergessen wird.

 

Was macht man als Juniorjuror:in/Redaktionsmitglied bei den NFT genau?

Y: Man sieht insgesamt neun Filme. Wenn man in der Jugendjury ist, so wie wir, dann schaut man sich neun Kinder- und Jugendfilme an. Nachdem man die alle geschaut hat, berät man darüber, wie man die Filme fand und welcher der Filme der beste ist. Wenn man den Film ausgesucht hat, bekommt der dann den Preis bei der Filmpreisnacht.

E: Also als Redaktionsmitglied hatte ich den Auftrag, drei Filme zu gucken und zu diesen eine Filmkritik zu schreiben. Diese habe ich dann bei der Livesendung, zum Ende der Nordischen Filmtage hin, vorgestellt.

 

Wie sah ein typischen Tagesablauf während der Filmzeit-Woche aus?

F: Meistens haben wir uns gegen elf vor dem Filmhaus getroffen. Dann haben wir einen Film gesehen. Die Filme gingen meistens ungefähr 90 Minuten. Danach gab es oft einen besonderen Gast oder Produzenten eines Films, mit denen wir ein Q&A gemacht haben. Das war wirklich sehr aufschlussreich!

Anschließend sind wir oft irgendwo essen gegangen. Das wurde uns netterweise von den Nordischen Filmtagen gesponsert. Nachmittags haben wir noch ein oder zwei Film gesehen. An einem Tag sind wir sogar ins Hansemuseum zu einem Workshop gegangen, bei dem wir gelernt haben, mit Füller und Feder zu schreiben. Es gab also ein sehr abwechslungsreiches Programm, das wirklich Spaß gemacht hat!

 

Welcher war euer Lieblingsfilm und warum?

F: Der Film, der mir sehr gefallen hat, spielte in Litauen und handelte von einem Jungen, der Rugby spielt. Der Film zeigt, wie dieser Junge sich weiterentwickelt, ein Mädchen kennenlernt, das sich für Literatur interessiert, und selbst anfängt, zu lesen. Der Film erzählt einfach die Lebensgeschichte dieses Jungen und das fand ich wirklich sehr schön! Außerdem hat mir gefallen, dass für den Dreh des Filmes die Kameraeffekte so eingestellt waren, dass es so aussah, als wäre der Film in den 90ern gedreht worden. Und auch die Musik hat sehr gut zum Film gepasst!

Y: Mein Lieblingsfilm war Toxic. In diesem Filme ging es um ein junges Mädchen, das Model werden möchte. Der Film spielt in Finnland oder Estland und hat mir wirklich sehr gefallen. Das Mädchen macht alle möglichen Sachen, um irgendwie Geld zu verdienen, um sich ihren Traum als Model verwirklichen zu können. Der Film erzählt die sehr tragische Geschichte von diesem Mädchen und auch von ihrer Freundin, die selber probieren möchte, Model zu werden. Es ist einfach ein sehr, sehr gut gemachter Film, mit vielen guten Kameraaufnahmen. Ich fand den Film einfach sehr berührend und deswegen war das mein Lieblingsfilm. Leider hat Toxic aber nicht gewonnen.

 

Was begeistert euch am Kino oder an Filmen generell?

Y: Ich finde bei Filmen sehr schön, dass man häufig nicht nur den visuellen Aspekt hat. Wenn man beispielsweise ein Buch liest, hat man nur die „Story“. Aber Filme kombinieren die „Story“ mit Musik und anderen Effekten, die die Geschichte noch echter erscheinen lassen. Ich finde es auch einfacher, sich einen Film anzuschauen, als ein Buch zu lesen. Einen Film hat man in zwei Stunden fertig und man legt sich einfach zurück und entspannt, während man sich ihn anguckt. Außerdem kann man meiner Meinung nach mit Filmen viel mehr Emotionen vermitteln, als mit einem Buch.

 

Hattet ihr Kontakt zu den Filmschaffenden (Regisseurin, Schauspielerin …)?

E: Ich hatte die Chance, mit der Editorin des Films „Handling the Undead“, Trude Lirhus, ein Live-Interview auf Englisch zu führen. Das war super interessant und aufregend.

F: Ja, das hatten wir! Ich fand es sehr interessant, was die Filmschaffenden beispielsweise über die Produktion erzählt haben. Zum Beispiel haben sie manchmal auch persönliche Sachen mit uns geteilt, um zu erklären, was sie mit ihrem Film ausdrücken wollen.

Mir ist besonders das Gespräch mit dem Schauspieler aus dem Film mit der Schule in Dänemark in Erinnerung geblieben. Es war wirklich beeindruckend zu sehen, dass es die Person wirklich gibt und dass die Lebensgeschichte, die die Dokumentation gezeigt hat, nicht nur eine Rolle für einen Film ist, sondern wirklich auf einer echten Begebenheit, auf einer echten Person beruht.

 

Gab es eine eine fachliche Einführung? Hattet ihr Kriterien für einen guten bzw. schlechten Film?

Y: Wir haben keine fachliche Einführung bekommen, aber wir sollten uns vorher selbst überlegen, was einen guten Film ausmacht. Dafür haben wir natürlich ein paar Tipps bekommen. Aber eigentlich sollten wir uns selbst die Bewertungskriterien überlegen. Das waren zum Beispiel: Wie war der Plot? Wie war die Handlung? Wie war die visuellen Aspekte? Wie war die Musik? Wie war der Wert des Films, also was bedeutet er? Es ist wichtig, sich diese letzte Frage zu stellen. Die Handlung an sich kann zwar super sein, aber trotzdem muss jeder Film ja so eine Art „Message“, eine Bedeutung, haben.

E: Bevor die Nordischen Filmtage begannen, gab es ein Treffen mit der gesamten Redaktion für die Nordischen Filmtage des Offenen Kanals Lübeck, bei dem wir erklärt bekamen, wie eine gute Filmkritik aussehen soll und was bei der Livesendung so passieren wird.

 

Würdet ihr Mitschüler:innen empfehlen, sich im nächsten Jahr für die NFT als Juniorjuror:in zu bewerben?

F: Auf jeden Fall! Ich finde, es ist eine sehr tolle Sache, die man machen kann, um für die Woche von der Schule wegzukommen. (lacht) Ich würde einem definitiv raten, als Jurymitglied bei den Nordischen Filmtagen mitzumachen, wenn man sich für Filme interessiert. Aber man sollte schwierige Themen abkönnen, weil sich viele der eingereichten Filme mit harten Themen auseinandersetzen.

Y: Auf jeden Fall, zu 100%! Natürlich ist es ganz cool, dass man nicht in der Schule ist und Filme schauen kann. Aber die Nordischen Filmtage waren für mich super spannend! Außerdem lernt man viele neue Leute kennen und auch die Filmpreisnacht ist ein besonderes Erlebnis. Da sieht man alle möglichen Leute, den Bürgermeister, die Filmschaffenden, die Leiter des Festivals und so weiter. Man erlebt unglaublich viele Dinge, die man sonst niemals machen würde. Deswegen lohnt es sich auf jeden Fall, sich nächstes Jahr für die nordischem Filmtage als Jurymitglied zu bewerben!

 

Das Fragengewitter:

 

Film oder Buch?

F: Film, glaube ich.

Y: Definitiv Film.

E: Film.

 

Popcorn oder Nachos ?

F, Y, E: Popcorn!

 

Letzte Reihe oder möglichst weit vorne?

F: Mitte natürlich!

Y: Letzte Reihe!

E: Letze Reihe.

 

Blockbuster oder Filme der Nordischen Filmtage?

F: Eigentlich beides.

Y: Filme der Nordischen Filmtage.

E: Blockbuster.

 

Liebes- oder Actionfilm?

F: Actionfilme!

Y: Liebesfilme, weil Liebesfilme eigentlich immer gut sind.

E: Actionfilm.

 

Im Kino oder zu Hause einen Film gucken?

F: Im Kino.

Y: Zu Hause!

E:  Auch zu Hause.

 

Redaktion des Website-Teams

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