Es hatten wohl einige schon die Hoffnung aufgegeben, noch ein Lateintheater in unserer Aula sehen zu dürfen. Doch tatsächlich erklärte sich Frau Kreienberg-Brandt dazu bereit, die alte Tradition zumindest ein weiteres Jahr fortzuführen.
Sie überarbeitete ein noch von Herrn Leißring, dem ehemaligen Leiter, geschriebenes Stück und kürzte die ebenfalls von ihm komponierte Musik. Da die Uraufführung allerdings schon Jahre zurücklag, war es für fast alle Beteiligten eine Neuaufführung.
Nun konnte man also am letzten Donnerstag und Freitag des Monats März das Stück “Ludus Tacendi” („Die Schweigeschule“) bestaunen. Dargestellt wurde das Stück von den Schülerinnen und Schülern der Klasse 6a, die ihre Sache auch überzeugend machten! Der größte Teil sprach laut und fehlerlos, sodass man der Handlung sehr gut folgen konnte. Die souverän lesenden Übersetzer sorgten zudem für das nötige Verständnis. Auch die Effekte der Technik-AG ließen das Stück lebendig werden.
Die Komödie handelt von vier Mädchen aus reicher Familie, die mehr oder weniger freiwillig am Unterricht für “richtiges Schweigen” teilnehmen. Die Lehrer dieser Schule hingegen sind Scharlatane und wollen den Eltern nur das Geld aus der Tasche ziehen. Die Eltern wiederum – orientierungslos in ihren Erziehungszielen – kreisen wie Helikopter um ihre Töchter und durchschauen den Betrug nicht. Parallel soll eine der Töchter, Domitia, mit dem Sohn einer anderen Familie vermählt werden. Zusammen mit seinem Freund hört dieser indes von Zeptern, die den Finder zum Gott machen und unermesslichen Reichtum fördern. Damit möchte er die Eltern seiner Zukünftigen, die ihn aber sowieso nicht heiraten will, für sich überzeugen. Die Zukünftige hingegen will ihn eben von diesem Plan abhalten und verfolgt ihn zusammen mit ihren Freundinnen. Bei jeder Gelegenheit versuchen sie, den Plan der Schatzsucher zu vereiteln. Doch mit der Zeit verliebt sich Domitia dann doch in Spurius und es kommt zum glücklichen Ende.
Lachen konnte das Publikum bei vielen Szenen, z.B. bei den streitenden Ehepaaren und vor allem bei einem Paar, bei dem die Frau ihren Mann nie hat aussprechen lassen und er am Ende noch nicht mal einen Satz beenden konnte. Auch der Überfall einer Schurkenbande in schwarzen Masken auf die Jungen ließ das Publikum jauchzen.
Musikalisch begleitet wurde das Theater von einer Band, bestehend aus Schülern und Schülerinnen der Q1a unter der Leitung Herrn Schults. Von der Klarinette bis zum Schlagzeug war alles dabei und zudem unterstützte der Chor (5a und 5b) die Handlung.
Man sah wohl nur in zufriedene Gesichter beim Verlassen der Aula, dem Stück sei Dank! Natürlich würden wir uns alle sehr freuen, auch im nächsten Jahr wieder (und noch!) das Lateintheater bestaunen zu können!
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