Aller guten Dinge sind drei! Das sagten Frau Brauner und ich uns, als wir im Dezember 2021 den dritten Versuch wagten, um eine Klassenfahrt für unsere Klassen zu planen, denn zwei Fahrten mussten bereits wegen der Pandemie abgesagt werden. Die Klassen waren froh, überhaupt noch auf den Genuss einer gemeinsamen Fahrt kommen zu können, so wurde schon im Vorfeld allein der erneute Versuch von Schülerinnen und Schülern wie auch den Eltern dankbar angenommen. Mit einer deutlich gefallenen Inzidenz, der besagten Dankbarkeit und noch etwas müde machten wir uns am Sonntag der Himmelfahrtswoche auf den Weg nach Rügen.
Unsere uns Anvertrauten saßen zunächst streng nach Klassen getrennt im großen Bus, doch die Durchmischung der Klassen nahm ihren Lauf: zunächst an der Billiard- oder Tischtennisplatte, dann bei den gemeinsamen Aktivitäten auf der Insel und schließlich beim Spielen unter Werwölfen.
Für mich ist einige Tage später wie immer wieder nach Schulfahrten faszinierend, wie wenig es eigentlich braucht, um am Ende der Fahrt traurig zu sein, dass sie bereits wieder vorbei ist: das offene Herz, sich auf das Neue einzulassen, einen Volleyball und den Strand (oder auch jede andere beliebige Landschaft), der Wunsch, miteinander Zeit zu verleben, um Momente des Schönen zu teilen.
Es entstand ein Gemeinschaftserlebnis, von dem ich allen Beteiligten wünsche, dass sie sich noch in Jahren Geschichten erzählen, welche mit „Weißt Du noch in Binz?“ beginnen. Das überaus interessante Essen, das gelinde gesagt eine Zumutung war, rückte dabei völlig in den Hintergrund: Niemand beschwerte sich darüber, weil alles andere einfach stimmte. Das Wetter hat uns bei einer Fahrradtour mit 59 Teilnehmenden (Puh, wir hatten mehrere Schutzengel!) Richtung Nationalpark Jasmund verwöhnt, der Nieselregen im Kletterpark in Prora konnte uns nichts anhaben, Badelatschen wurden als Schuhwerk zum Radfahren erprobt (Hinweis: Sie sind wahrlich ungeeignet!) und eine vorzeitige Verabschiedung wegen eines Coronaausbruchs wurden verkraftet.
Komplettiert wurde die fantastische Zeit des Lernens am anderen Ort (Ja, einige können jetzt ihr Bett selbst beziehen, den Tisch wischen oder Brötchen in Butterbrotpapier einwickeln!) durch zwei phänomenale Begleiter, durch Herrn Wien und Herrn Zilz, die uns anpackend, mit ihrer Ruhe und ihrem feinen Humor stets zur Seite standen! Danke dafür, Jungs!
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass uns die Kulturmark netterweise den Großteil des Ausflugs in den Kletterpark bezahlt hat: Vielen Dank an die Vorsitzende des Vereins, Frau Dr. Napp!
Wenn ich Euch in wenigen Wochen den Händen meiner Kolleginnen und Kollegen übergebe, dann steht für mich schon jetzt fest: Ihr werdet mir echt fehlen, liebe 9d!
Patricia Detje