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In den Ferien zur Schule? Viel besser als ihr denkt!

In den Ferien zur Schule? Viel besser als ihr denkt!

Jedes Jahr gibt es die Möglichkeit für wissbegierige Schülerinnen und Schüler, bei verschiedenen Junior-, Nachhaltigkeits- oder Sommerakademien bei einem Ferienprogramm mitzumachen. Damit ihr einen Eindruck bekommt, wie das dort alles abläuft, wie das Bewerbungsverfahren durchlaufen wird oder wie der Ferienalltag so aussieht, haben wir zwei Teilnehmer interviewt, die im Sommer 2024 auf diese Weise ihre Ferien gestaltet haben.

 

Könntet ihr euch vielleicht einmal vorstellen und erzählen, auf welcher Akademie ihr wart?

Ottilia: Hallo, mein Name ist Ottilia Bachor aus der 10c und ich war in den Sommerferien auf der Juniorakademie in Sankt Peter Ording.

Vincent: Hey, ich bin Vincent und gehe in die Q2d und war in den Sommerferien auf der Nachhaltigkeitsakademie.

 

Was ist denn die Nachhaltigkeitsakademie oder die Juniorakademie? Für wen ist das etwas und was kann man dort machen?

O: Also es ist ein Ort, wo viele Kurse angeboten werden, die du wirklich auch nach deinen Interessen und Talenten auswählen kannst. Dort arbeitet man dann zwei Wochen zielorientiert an einem Projekt. Ich war zum Beispiel im Theater Kurs und habe am Ende Shakespeares Sommernachtstraum mitgestaltet. Andere haben zum Beispiel Geschichten geschrieben oder ähnliches. Dieses Jahr lief die Akademie unter dem Thema „Kontraste“ und es war für alle von ca. Klasse 7 bis 10.

V: Also die Nachhaltigkeitsakademie unterscheidet sich nochmal ein bisschen von den anderen Schülerakademien. Es wurden sechs Kurse angeboten, die alle mit dem Klimawandel zu tun hatten und sich um das Thema Nachhaltigkeit drehten. Wie gefährlich ist der Klimawandel? Wie kann man darauf reagieren? Mein Kurs zum Beispiel war „Infektionskrankheiten und wie sie durch den Klimawandel beschleunigt werden“. Ich habe dort sehr viel medizinisches Wissen aufgeschnappt und man sieht so vor allem auch nochmal, wie gefährlich der Klimawandel ist.

 

Wie sah das Bewerbungsverfahren aus?

O: Bei mir war das Bewerbungsverfahren ein bisschen holprig. Ich wurde erst von den Lehrern empfohlen und habe mich so über die Schule beworben; dort wurde ich dann abgelehnt, aber mit der Empfehlung, ich könne es nochmal mit einer Initiativbewerbung versuchen. Das habe ich dann auch gemacht und wurde so schlussendlich an meinem Geburtstag angenommen.

V: Schönes Geburtstagsgeschenk 🙂 Ja bei mir war das ähnlich. Ich wurde zuerst auf der Pädagogischen Konferenz vorgeschlagen und dann gab es ein internes Schulverfahren, bei dem ich dann auch angenommen wurde. Die Akademien unterschieden sich in den Bewerbungsverfahren aber auch. Meine Klassenlehrerin hat mich bei meinem Lebenslauf und dem Motivationsschreiben unterstützt und den haben wir dann Deutschlandweit eingereicht. Dann wurde ich angenommen. Man konnte sich dann fünf Favoriten aussuchen, was man machen wollte, und bei mir wurde es dann der Drittplatzierte.

 

Wie sah denn so der typische Tagesablauf aus?

O: Aufstehen war um 07:30 Uhr, dann gab es Frühstück und die erste Kurseinheit. Gearbeitet haben wir dann bis zur Mittagspause und nach dem Mittag gab es die zweite Einheit, Freizeit und verschiedene Abendprogramme. Am Ende haben wir uns getroffen, um nochmal den Tag zu reflektieren. Und am Wochenende gab es auch viele Freizeitprogramme.

V: Wir hatten ein ganz anderes Gelände, aber total schön mit See und allem drum herum. Es gab um sieben Uhr Frühstück und ging dann nach einem Morgenmeeting direkt zum Kurs. Der ging dann ungefähr bis 12 und dort haben wir ganz viele verschiedene Methoden kennengelernt: wie man programmiert, oder ein Paper liest zum Beispiel. Dann gab es Mittagessen und jede Mahlzeit war bei uns vegetarisch. Dann ging es zu den KüAs – also Kursübergreifende Aktivitäten. Die wurden auch von den Teilnehmenden angeboten, von mir zum Beispiel Tischtennis. Von Schwimmen bis Chor gab es aber alles. Danach ging es in die nächste Kurseinheit und später dann ins Abendessen. Teils haben wir dann auch bis spät in die Nacht noch KüAs gemacht und hatten viel Spaß.

 

Habt ihr ein persönliches Highlight?

O: Also, es fällt mir schwer ein Highlight sozusagen rauszupicken, weil es einfach total viele schöne Dinge gab. Ich würde aber sagen, es sind vor allem die Leute, mit denen ich auch immer noch Kontakt habe und mit denen ich auch eine wirklich gute Freundschaft habe. Auch wenn man sich nur zwei Wochen sieht, habe ich einfach so viele tolle neue Freunde gefunden. Mein Highlight war sozusagen diese ganze Zeit, weil es überall immer schön war und wir ein so tolles Miteinander hatten.

V: Bei mir ist das sehr ähnlich. Ich habe einfach unglaublich viel erlebt und ganz viel Motivation daraus mitgenommen. Aber was mir sehr in Erinnerung geblieben ist, war mein Catwalk, den ich gemacht habe. Wir hatten einen Kurs, in dem man total viel zum Thema Nachhaltigkeit entwerfen und designen konnte und das haben wir am Ende performt. Oder auch der bunte Abend am Ende, wo jeder etwas vorführen konnte, wenn man wollte. Aber auch die Freunde vor allem.

 

Was nehmt ihr aus diesen zwei Wochen denn so alles mit?

O: Ich nehme auf jeden Fall neue Freunde mit, aber auch sozusagen Erwartungen an eine gute Freundschaft. Das habe ich nochmal sehr gemerkt, was es bedeutet, wirklich befreundet zu sein. Und das Wissen, dass das Konzept Schule auch anders funktionieren kann und wirklich Spaß machen kann.

V: Ich nehme auch ganz viele neue Freunde mit, auch welche, die man in der Schule vielleicht gar nicht finden kann, weil bei mir einfach deutschlandweit Leute da waren, die man sonst nie treffen würde. Und mit einigen Freunden gehe ich zum Beispiel auch über Silvester Ski fahren. Ganz praktisch ist dann, dass ein Freund von der Akademie in Oberbayern wohnt. Motivation nehme ich auch mit und ganz viel Methodik, die ich auch anwenden kann. Handys haben in der Akademie zum Beispiel eigentlich auch gar keine Rolle gespielt.

O: Ja, ich glaube auch, weil die Leute einfach auch Lust am Arbeiten und am Projekt hatten, war es einfach eine ganz andere Stimmung als in einer so klassischen Gruppenarbeit.

V: Genau, dieses Wissen, was man dort erlernt, ist im Endeffekt auch nebensächlich, weil man einfach ganz viel Motivation, Freunde oder Methodik mitnimmt, die einen im Zweifel viel weiterbringen als das Wissen dort.

 

Würdet ihr es denn weiterempfehlen und vor allem wieso?

V: Also ich würde es sehr weiter empfehlen; es ist auch ein großes Privileg, da zu sein, weshalb ich es jedem auf jeden Fall ans Herz legen würde. Man konnte sich ein tolles Netzwerk aufbauen und es war ganz anders als der Alltag. Quasi so ein „über den Tellerrand Hinausgucken“. Man kann total viel mitnehmen und einen anderen Alltag gestalten. Die Leute sind auch an ähnlichen Sachen interessiert, das macht sehr viel Spaß.

O: Ich habe da gar nicht viel zu ergänzen. Es sind vor allem diese Leute. Man kann ganz viel aus diesen zwei Wochen mitnehmen.

V: Vielleicht kann man noch für die zukünftigen Bewerber und Bewerberinnen sagen: Es ist etwas ganz anderes als Schule in den Ferien.

O: Ja auf jeden Fall. Ich habe auch von manchen gehört, die sich rechtfertigen mussten, dass sie „Schule“ machen. Aber es war so viel mehr als Schule. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht.

 

Vielen Dank für das Interview!

Falls Ihr euch also überlegt, wie ihr eure Ferien gestalten könnt, habt ihr jetzt vielleicht einen guten Einblick in einige Freizeitprogramme erlangen können.

Redaktion des Website-Teams

 

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