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Die 10a auf Klassenfahrt: Eine spannende Woche in Berlin

Die 10a auf Klassenfahrt: Eine spannende Woche in Berlin

Wir, die 10a, waren in der Woche vom 10.–14. März mit Herrn Olbrich und Frau Behrend in Berlin auf Klassenfahrt.

Am Montag trafen wir uns um 9:30 Uhr am Lübecker Hauptbahnhof. Erst lief die Zugfahrt einwandfrei, doch eine Viertelstunde vor Ankunft hielt der Zug einfach an und wollte nicht mehr weiterfahren. Der Zugführer wusste selbst nicht, was los war, und deswegen warteten wir dort zweieinhalb Stunden, bis wir abgeschleppt wurden. Infolge dessen kamen wir deutlich zu spät an der Unterkunft, der Gäste-Etage, an.

Diese ist wie eine Wohnung, die eine große Gruppe mieten kann. Wir hatten dort unsere eigene Küche, ein Wohnzimmer, einen Essbereich … Nach einem kurzen Gang zum Supermarkt begannen die Mädchen, das Abendessen zu machen. Doch das Nudelwasser wollte einfach nicht kochen! Wir warteten und warteten, bis unsere Nachbarn uns aushalfen. Essen gab es dann um 22:30 Uhr. Trotz des Chaos war die Laune insgesamt gut und wir haben viel geredet und gespielt.

Am nächsten Morgen lautete unser erster Programmpunkt „Unterwelten“. Hier besuchten wir ein altes Gasometer, was im zweiten Weltkrieg als Bunker gedient hatte. Wir wurden durch die Kelleretage geführt und wegen der fehlenden Fenster, der Kälte und der Geschichte des Ortes herrschte dort eine bedrückende Stimmung. Der Bunker wurde in vielen Zeitepochen zu unterschiedlichsten Zwecken benutzt (Als Gasometer, Bunker, Heim für Wohnungslose und Museum). Das fanden wir sehr interessant, man konnte es sich so wirklich bildlich vorstellen.

Nach dieser Aktion war es bereits Mittag, und die Klasse teilte sich auf. Etwa die Hälfte besuchte mit Herrn Olbrich das jüdische Museum. Der Besuch im jüdischen Museum Berlin war eine eindrucksvolle und bewegende Erfahrung. Schon die Architektur des Gebäudes fiel auf – keine rechten Winkel, alles wirkte schräg und verwirrend, was die Geschichte, die es erzählt, noch greifbarer machte.

Besonders beeindruckend war der „Holocaust-Turm“, ein dunkler, kalter Raum, der ein bedrückendes Gefühl hinterließ. Auch der „Garten des Exils“ mit seinen schiefen Säulen und dem unebenen Boden sorgte für Orientierungslosigkeit. Am meisten berührt hat uns jedoch die „Leerstelle“, mit den Metallgesichtern auf dem Boden – das Geräusch, wenn man darüber lief, war unheimlich und eindringlich. Neben diesen eindrucksvollen Räumen gab es viele weitere Ausstellungen, die das jüdische Leben in Deutschland über Jahrhunderte hinweg zeigten. Das Museum hat uns alle tief bewegt und viele neue Perspektiven eröffnet. Es war eine Erfahrung, die wir so schnell nicht vergessen werden.

Wir anderen aus der Klasse gingen mit Frau Behrend. Wir setzten uns in ein wirklich schönes Café und wärmten uns dort erstmal auf. Manche holten sich etwas zu essen, andere tranken nur etwas. Es wurde viel geredet und gelacht und wir hatten eine schöne Zeit. Anschließend gingen wir zum Rittersport-Museum. Besonders toll fanden wir dort den Schokobrunnen. Zudem konnten wir uns eigene Sorten erstellen. Der Laden war generell sehr schön und bunt. Am Abend trafen wir uns dann alle wieder in dem Restaurant „Alex“, wo wir eine entspannte gemeinsame Zeit verbrachten.

Der Mittwoch war voll mit Programm. Wir besuchten Checkpoint Charlie, was ein Grenzübergang der Berliner Mauer zur Zeit der DDR war. Heute ist es eine Art Gedenkstätte. Nachdem wir uns dort alles durchgelesen hatten, gingen wir weiter zur Topographie des Terrors. Diese ist eine weitere Gedenkstätte, allerdings nun für die Zeit des Nationalsozialismus. Es ist eine gefühlt ewig lange Wand voll mit den Geschichten von Opfern und wichtige Ereignissen aus dieser Zeit, von daher war es wirklich bedrückend.

Nach diesem Programm waren wir alle etwas geschafft und hatten dann auch erstmal Freizeit in Berlin. Danach sind wir zum Bundespräsidialamt und zum Schloss Belvue gefahren, um anschließend die Siegessäule zu betrachten und durch den Tiergarten zu gehen. Wir kamen auch am Haus der Kulturen vorbei und tranken dort einen Kaffee.

Dann kamen wir zum Reichstagsgebäude, „das Herzstück unserer Demokratie.“ Funfact: Davor weht die größte Deutschlandflagge. Nach den Sicherheitsvorkehrungen fuhren wir mit dem Aufzug auf die Besucherebene und wurden im Anschluss in Plenarsaal geführt. Dort erhielten wir einen 40minütigen Vortrag zur Struktur und zum Aufbau des Bundestages. Auch wurden uns die Abläufe während der Plenarsitzungen erklärte uns, um das “Herzstück unserer Demokratie” (O-Ton 😉 ) besser begreifen zu können. Ein interessanter Aspekt war dabei auch die Geschichte des Bundestages.

Anschließend hatten wir ein sehr interessantes Gespräch mit Tim Klüssendorf. Dort haben wir unterschiedliche Themen besprochen, unter anderem über eine Wehrpflicht, und er hat über persönliche Erfahrungen im Bundestag erzählt (AFD, FC Bundestag). Er redete mit uns auf Augenhöhe, deswegen haben wir uns dabei sehr wohl gefühlt.

Danach war es draußen schon dunkel, weshalb man von der Kuppel aus nicht so viel sehen konnte. Doch sie wurde toll beleuchtet, weswegen sie in der Dunkelheit noch beeindruckender wirkte. Auf dem Weg zum Restaurant kamen wir am Brandenburger Tor vorbei und machten Fotos.

Am Donnerstag hatten wir schon den letzten richtigen Tag der Klassenfahrt erreicht. Es stand nicht so viel an wie am Mittwoch, der Programmpunkt des Tages war der „Hamburger Bahnhof“. In diesem Museum gab es viele moderne Gemälde und eine beeindruckende Videoinstallation . Es waren wirklich beeindruckende Werke dort. Am Abend machten die Jungs Pizza und wir spielten alle zusammen „Hitster“. Auch danach war der Abend noch sehr gemütlich, bis wir alle schließlich ins Bett gingen.

Wir mussten sehr früh aufstehen, um die Gäste-Etage zu säubern. Wir brachten den Müll raus und fegten einmal alles durch und dann brachen wir auch schon auf. Anders als die Hinfahrt lief die Rückfahrt problemlos, und wir erreichten mittags ohne Probleme Lübeck.

Wir danken recht herzlich Frau Behrend und Herrn Olbrich für die Organisation der Klassenfahrt sowie der Kulturmark, die uns finanziell unterstützt hat.

Jordis Bussiek, 10a

 

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