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Der lange Weg zur Mülltrennung

Tyler und Konrad stellen das Mülltrennungskonzept vor

Manche durften sie schon bewundern, lange haben wir gewartet, doch nun sind sie endlich da: Die langersehnten Mülleimer. Ehrlicherweise muss man sagen, dass für viele dieses Thema im Moment nicht mehr dieselbe Rolle spielt wie noch vor ein paar Monaten. Selbst wir haben die Ankunft der Behälter zwischenzeitlich vergessen. Durch das Coronavirus geraten andere wichtige Probleme stärker in den Hintergrund. Allem voran der Umweltschutz und die Maßnahmen gegen den Klimawandel, die zuvor Medien und Politik wesentlich geprägt haben. Jeder fragt sich, wie lange das alles noch so weitergeht, doch eine Sache ist sicher: Es wird eine Zeit nach dem Coronavirus geben und für die ist unsere Schule ab jetzt nachhaltiger gerüstet. Der Weg bis dahin war jedoch eine Achterbahnfahrt.

Begonnen hat alles mit dem neuen Wahlsystem. Viele verschiedene Kandidierende für die Wahl des/der Schüler*innensprecher*in haben mit Nachhaltigkeit für sich geworben, manche sogar speziell mit Mülltrennung. Auch auf den anschließenden Klassensprecher*innenkonferenzen wurde deutlich, dass die Nachfrage zu diesem Thema sehr groß ist. Anschließend wurde die Aufgabe an das Greenteam der SV, das hauptsächlich für die Nachhaltigkeit am Katharineum verantwortlich ist, weitergeleitet. Kurz darauf haben wir uns bei einem Cafe getroffen, um das beste Konzept zu finden. Zuerst wollten wir lediglich zusätzliche Mülleimer neben die schon vorhandenen stellen, was jedoch kontraproduktiv gewesen wäre, da noch mehr Plastikmüll durch die Mülltüten entstanden wäre. Letztendlich hatten wir uns dafür entschieden, leicht zugängliche Behälter in den Fluren aufzustellen. Allerdings müssen im Gegenzug dafür alle Mülleimer aus den Klassenräumen entfernt werden, damit das Konzept auch wirklich greift. Ansonsten würde jeder seinen Müll einfach weiterhin im herkömmlichen Müll entsorgen, ohne ihn zu trennen. Uns war und ist natürlich bewusst, dass diese Lösung gerade für Schüler*innen nicht so “gemütlich” ist. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass es insgesamt die beste Lösung ist und die Schüler*innen (und natürlich auch Lehrer*innen :P) dieser Verantwortung gewachsen sind und ihren Müll immer brav entsorgen.

Damit wurde der erste Grundstein gelegt. Als nächstes stellten wir uns dann der schwierigsten Frage überhaupt, die uns lange Zeit beschäftigt hat: Woher kriegen wir das ganze Geld dafür? Eine Frage, die man sich leider sehr oft stellen muss. Wir wussten schon, dass uns 8.000 € von der Possehl Stiftung durch das Projekt “EMIL 100” zur Verfügung stehen. Am Anfang versuchten wir “nur” mit diesen 8.000 € zu planen. Das Geld reichte aber vorne und hinten nicht, da die großen Behälter speziell in Schulen hohe Standards erfüllen müssen. Sie mussten laut Brandschutz “brandfest, selbstlöschend und nicht gut bewegbar” sein. Zu diesem Zeitpunkt waren wir etwas genervt und nicht mehr sicher, ob unser Konzept finanziell umsetzbar sei. Das Projekt geriet ins Stocken.

Zum Glück machte uns Herr Philippi darauf aufmerksam, dass das Gebäudemanagement unserer Stadt (GMHL) ebenfalls daran interessiert sei, die Mülltrennung an Schulen einzuführen. Es fehlte ihnen nur ein Konzept und der Kontakt zu den wichtigsten Ansprechperson: Den Schülern*innen. Und da kamen wir ins Spiel. Also trafen wir uns mit Herrn Hielscher vom GMHL. Wir stellten unser Konzept vor und betonten, wie groß das Interesse der Schülerschaft sei. Er war begeistert davon und wir einigten uns auf eine Kooperation, die sich zu einem Pilotprojekt im Bezug auf die Mülltrennung in Lübecker Schulen entwickeln soll. Wir sollten uns um das Konzept, die Standorte der Behälter und die “Belehrung” der Schüler kümmern. Die GMHL übernahm dafür einen Großteil der Kosten (ca. 20.000 € zusätzlich zu den 8.000 € der Possehl Stiftung), sowie die Befestigung der Behälter.

Der nächste Schritt war dann der Kontakt zum Hersteller der Behälter, Andreas Pfeiffer von der Auweko GmbH. Am Anfang des Jahres brachte er ein Modell mit in die Schule und stellte es vor. Noch am selben Tag wurden dann die Anzahl zusammen mit Mandy Brückner (GMHL), sowie die Standorte der Behälter mithilfe von Herrn Funk und Herrn Philippi endgültig bestätigt. Zusätzlich brachte die LN noch einen Artikel von diesem Tag heraus.

Von da an hieß es warten und die Füße still halten. In der Zwischenzeit arbeitete das Greenteam dann an Vorträgen zur “Mülltrennungs-Belehrung” und an möglichen Stickern, die am Ende die Behälter verschönern. Eigentlich wollten wir zusammen mit anderen Greenteam Mitgliedern mit der Ankunft der Mülleimer durch die Klassen gehen, um unsere Vorträge zu halten. Daraus ist letztendlich (noch) nichts geworden und wir werden uns nochmal etwas anderes einfallen lassen. Spätestens dann, wenn alle wieder in der Schule sind …

Es war ein langer Weg mit vielen Verzögerungen. Ursprünglich haben wir gehofft, dass die Mülleimer schon im Januar ankommen, doch leider ist es in der “Politik” manchmal so , dass sich die Dinge irgendwie verzögern. Deswegen möchten wir uns nochmal dafür bedanken, dass ihr alle so geduldig wart. Gleichzeitig danken  wir natürlich auch speziell allen, die am Projekt beteiligt waren und diesen grünen Meilenstein ermöglicht haben. Hoffentlich kann zeitnah jeder seinen Müll richtig in den Metall Kolossen unterbringen.

Konrad und Tyler, für die SV

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