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Brüsseltagebuch 2025

Brüsseltagebuch 2025

Einmal im Jahr erhält der Q1-Jahrgang des Katharineums zu Lübeck die Möglichkeit, eine Woche nach Brüssel zu fahren und sich dort vor Ort die Arbeit in verschiedenen Lobbybüros, dem Europäischen Parlament oder Verwaltungsorganen im Europaviertel anzuschauen.

In diesem Artikel schildern wir euch unsere diesjährigen Erfahrungen.

 

Sonntag 26. Januar 2025

Nach einer interessanten Anreise mit einigen durch Alkohol belustigten Fußballfans in unserem Zugabteil sind wir in Brüssel angekommen und in unsere Zimmer eingezogen. Nachdem wir dann die erste Nacht in Brüssel hinter uns hatten, hatten wir den ersten richtigen Tag in Brüssel vor uns.
Der Tag startete, nachdem wir gemeinsam Frühstück gegessen hatten, mit einer Stadtführung von Stefaan durch Brüssel. Wir starteten an der Jugendherberge und pilgerten als erstes zur Colonne du congrés, wo Stefaan uns die Geschichte Belgiens erklärt hat. Die Führung war abenteuerlich, da wir bei ordentlich Wind 4,5 Stunden von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit spazierten und dabei die ganze Entstehungsgeschichte von Belgien nebenbei hörten. Wir liefen von der Cathédrale Saints-Michel-et-Gudule über den Palais Royal de Bruxelles bis zu Manneken Pis. Zwischendurch gab es zum Aufwärmen eine heiße Schokolade ausgegeben und die leckerste Waffel unseres Lebens, eine echte Lütticher Waffel. Trotz der ein wenig ungemütlichen Umstände führte Stefaan unsere Führung mit Passion fort. Nach der ausführlichen und tatsächlich durch die Leidenschaft und den geschichtlichen Bezug interessante Führung gingen wir zur Stärkung auf Stefaans Empfehlung essen. Den restlichen Tag hatten wir eine freie Freizeitgestaltung und haben alle im Europaviertel nach unseren Büros gesucht, um am morgigen Tag zu wissen, wo wir hin müssen. Am Abend gingen wir gemeinschaftlich zum Wolf Foodcourt und ließen dort den ersten wirklichen Tag in Brüssel ausklingen und gingen danach mit der Spannung, was morgen passieren würde, zu Bett.

Jakob Friedrich

 

 

Aufregung, Anspannung und Vorfreude – Mein erster Arbeitstag im Europäischen Parlament.

Nach einem informativen Wochenende, bei dem wir unter anderem die Chance hatten, durch die umfangreiche Stadtführung erste Eindrücke von Brüssel zu erlangen, startete am Montagmorgen für uns die Praktikumswoche. Nach einem stärkenden Frühstück in der Jugendherberge haben wir uns in kleinen Gruppen zusammengeschlossen, um gemeinsam den Weg ins Europaviertel zu finden. Mit unseren Gedanken und Vorstellungen an den ersten Tag liefen wir vorbei an imposanten Bürogebäuden und politischen Einrichtungen. Mein Ziel war das Europäische Parlament, wo ich mein Praktikum bei der CDU bzw. EPP und speziell bei dem Abgeordneten Niclas Herbst absolvieren würde. Vor dem Gebäude traf ich Cathrine, eine Dänin aus der Partnerschule in Apenrade. Wir fanden schnell heraus, dass wir beide den gleichen Praktikumsplatz erhalten hatten, somit konnten wir uns den Tag über gegenseitig unterstützen. Kurz nachdem wir am Eingang angekommen waren, wurden wir bereits von unserem Ansprechpartner und einem Praktikanten von Niclas Herbst empfangen und durch die Sicherheitskontrolle geführt, die jeder durchlaufen muss. Noch ziemlich fasziniert von den ersten Eindrücken wurde uns das Büro gezeigt, welches einen beeindruckenden Blick über Brüssel bietet. Die ersten Stunden verbrachten wir mit dem Praktikanten, der uns unter anderem den Plenarsaal, die Sitzungsräume, Cafeterias und Aufnahmestudios, die sich über das gesamte Gebäude erstreckten, zeigte.

Für die Öffentlichkeit eigentlich unzugängliche Bereiche standen uns offen und wir erlangten einen ungefilterten Einblick in den Alltag der Abgeordneten. Während wir den Umfang des Gebäudes kennenlernten, ergab sich für uns die Chance, die Fragen zu stellen, die uns beschäftigten. Später folgte ein Museumsbesuch im Haus der Europäischen Geschichte. Der Besuch gewährte uns noch einmal einen tieferen Rückblick in die Entstehung des heutigen Parlaments und eröffnete uns eine neue Sicht auf die politischen Zusammenhänge. Wir beendeten unseren ersten Arbeitstag mit einer typisch belgischen Waffel auf dem Place du Luxembourg.

Emilia Bake

 

 

Montag 27. Januar 2025 Konrad-Adenauer-Stiftung

An meinem ersten Tag in der Konrad-Adenauer-Stiftung musste ich erst um 10 Uhr vor Ort sein, weshalb ich nach einem gemeinsamen Frühstück mit Frau Arndt und Frau Feller als letzte aufbrach. Ich hatte leider mit 3,5km den längsten Arbeitsweg, aber dafür auch einen der schönsten durch den Parc du Cinquantenaire.
Im Büro angekommen hat meine Ansprechpartnerin Anne-Charlotte mir erst einmal alles gezeigt und mich den anderen Kollegen vorgestellt. Einer der Kollegen hat mich auf französisch begrüßt, da er dachte, dass ich aus Brüssel komme. Nachdem dieses Missverständnis bei Seite geräumt wurde und ich alles über das deutsche Schulsystem erzählt hatte, habe ich einige Aufgaben zur Auswahl bekommen, die ich über die Woche erledigen konnte. Darunter waren, alle möglichen Informationen über den Kosovo für die anstehende Wahl zusammenzusammeln und eine Exeltabelle mit allen Namensschildern zu erstellen, die jemals für Events gebraucht wurden, darunter waren auch Namensschilder einiger bekannter Politiker. Außerdem: einen Instagram-Beitrag auf Englisch für den offiziellen KAS-Europe Account zu erstellen und eine Liste mit den niederländischen Abgeordneten aus dem Europaparlament inkl. Zuordnung der Ausschüsse, denen sie beigetreten sind, zu erstellen. Eines meiner Highlights war es, in dieser Gruppe von Businessmenschen Mittagessen zu holen, da das eben eine tolle Atmosphäre war. Auch am wöchentlichen Meeting durfte ich teilnehmen und ich fand es sehr spannend, zu sehen, wie alle etwas Wichtiges beizutragen hatten. Später am Nachmittag fand ein exklusives Treffen mit einer türkischen Delegation statt, die so exklusiv war, dass ich wie auch die längerfristigen Praktikanten nicht dabei sein durfte. Trotzdem bin ich einigen von ihnen auf dem Flur begegnet und konnte ganz kurz mit ihnen reden. Auch wenn man das nicht wirklich ein Gespräch nennen konnte, war diese Begegnung ebenfalls ein Highlight des Tages. Am Abend hätte ich noch mit auf ein Event gehen können, das bezüglich des Holocaust-Gedenktages stattgefunden hat, aber da dieser Tag sowie schon so voller Informationen war, habe ich an diesem Event nicht teilgenommen und durfte gegen 17:30Uhr zurück in die Jugendherberge. Nachdem wir uns alle über unseren ersten Arbeitstag mit Frau Arndt und Frau Feller ausgetauscht hatten, sind wir zusammen los zum FoodCourt, wo es für mich sehr leckeren „Crispy Tofu” gab. Der FoodCourt ist ein Ort, wo in einem äußeren Ring Delikatessen aus unterschiedlichsten Regionen der Welt angeboten werden, und in der Mitte des Raumes ist eine Bar, wo es ebenfalls die unterschiedlichsten Getränke gibt. Nach diesem ereignisreichen Tag sind wir alle müde ins Bett gefallen.

Jonna Wienke

 

 

 

„Wer die EU verstehen will, muss das Berlaymont durchqueren – mit offenen Augen und viel Geduld.”

Brüssel – das politische Zentrum Europas – ist der Ort, an dem wichtige Entscheidungen getroffen werden und an dem sich das politische Leben der Europäischen Union bündelt. Während meines Praktikums beim Deutschen Landkreistag hatte ich die einmalige Gelegenheit, für eine Woche in dieses Geschehen einzutauchen und den Berufsalltag im Herzen der europäischen Politik hautnah mitzuerleben. Besonders eindrucksvoll war für mich die Atmosphäre im Europäischen Parlament, wo ich an Ausschusssitzungen teilnehmen durfte. Darüber hinaus erhielt ich Zugang zum Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission, das nicht nur architektonisch beeindruckt, sondern auch als eines der sichersten Gebäude Brüssels gilt.

Die Woche verging wie im Flug, jeder Tag brachte neue Eindrücke, Gespräche und Erfahrungen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Dienstag. Bereits der morgendliche Weg durch das Europaviertel hin zu meinem Arbeitsplatz beim Deutschen Landkreistag vermittelte ein ganz besonderes Gefühl – überall waren Menschen unterwegs in ihre Büros, die Straßen war belebt und das schon am frühen Morgen.

An diesem Tag stand ein Termin im Berlaymont-Gebäude auf dem Programm. Ohne eine vorherige Anmeldung ist der Zutritt unmöglich, was die Bedeutung und Sicherheitsvorkehrungen dieses Ortes unterstreicht. Nach den Sicherheitskontrollen wurden wir ins Gebäude begleitet – ein Alleingang wäre nicht möglich gewesen, einerseits aufgrund der Sicherheit, andererseits durch die verschlungenen Gänge. Dort zu stehen, wo täglich über die Zukunft Europas beraten wird, war ein besonderes Gefühl. Es war ein Moment, in dem ich die europäische Politik besonders spürte.

Insgesamt war mein Praktikum in Brüssel eine prägende Erfahrung. Die Vielzahl an Eindrücken, die lebendige politische Atmosphäre und die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der EU-Institutionen zu werfen, haben mich tief beeindruckt. Noch heute denke ich oft an diese Woche zurück – an eine Zeit voller spannender Begegnungen, unvergesslicher Momente und das Gefühl, für einen kurzen Moment Teil des großen europäischen Projekts gewesen zu sein.

Hanna Bernutz

 

Dienstag 28. Januar 2025

Heute war wohl der spannendste Tag meines Aufenthaltes in Brüssel. Heute war eine Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung, bei der ich das Praktikum gemacht habe, und viele Gäste sollten kommen. Meine anfängliche Aufgabe war, alles vorzubereiten. Stühle und Tische mussten verschoben und Prospekte ausgestellt werden, in derselben Zeit kam das Catering. Man wollte sich ja von der besten Seite zeigen. Im Laufe der Zeit trudelten immer mehr Gäste ein.

Diese mussten zum Fahrstuhl geführt werden, dies war nach dem Aufbau meine Aufgabe. Nachdem alle Teilnehmer angekommen waren, stellten sich die beiden Redner vor und ich konnte zuhören, wie sie über die wirtschaftliche Lage Europas sprachen und darüber, wie man in den neueren Krisen erstarken kann. Nach dem interessanten Vortrag gab es Kuchen und belegte Brötchen. Als die Zuschauer nach dem Lunch die Veranstaltung verlassen hatten, baute ich mit den Mitarbeitern alles zurück. Meine Arbeit war nun getan und ich konnte gelassen zu Jakobs Arbeitsplatz gehen, um auf ihn zu warten. Dann besuchten wir das Haus der Europäischen Geschichte. Als wir ankamen, wurden wir auf interessante Weise durch die gemeinsame Geschichte Europas geleitet.

Wir konnten auch eine Führung wichtiger NATO-Generäle beobachten, dies sieht man wohl öfters in der Stadt der EU. Danach gingen wir zurück zur Jugendherberge, um uns mit den anderen zum gemeinsamen Abendessen zu treffen.

Friedrich Rose

 

Mittwoch 29. Januar 2025 – Friedrich-Ebert Stiftung 

Jour fixe – so wird die mittwöchliche Besprechung bei der Friedrich-Ebert Stiftung genannt, in der sich die Mitarbeiter*innen gegenseitig auf den neuesten Stand ihrer Arbeit bringen und Lösungen für mögliche Probleme beratschlagen. Mit dieser Planungsrunde begann um 9:30 Uhr auch der Mittwoch für Max von der dänischen Schule und mich. Wir mussten allerdings nicht bloß zuhören, sondern durften unsere Erkenntnisse aus einer von der FES unterstützten Studie vorlesen. Die Studie “China’s economic presence in Hungary- A blueprint for Chinese bridgeheads in Europe” wurde von den leitenden Wissenschaftlern am Tag zuvor bei einem Breakfast Roundtable vorgestellt.

Um elf bekamen wir eine Einführung in die Arbeit zu den Themen “Politische Bildung und Gendern” und “Demokratie und EU-Erweiterung”, besonders über ihren Werdegang sprachen die Referent*innen ausgiebig und zeigten uns viele Möglichkeiten, wie es nach dem Abi weitergehen kann. Solche Gespräche gab es jeden Tag und sie entpuppten sich wider Erwarten nicht als Monologe, sondern eher als offene Gespräche, die ins Plaudern übergingen.

In dieser lockeren Stimmung ging es beim gemeinsamen Mittagessen weiter, welches sich in einer Mischung aus Französisch, Deutsch und Englisch auch eher nach Freundeskreis als nach Kollegen anhörte und deswegen definitiv zu unseren Highlights gehörte.

Ab halb zwei hatten wir kurz Zeit, um an unseren Aufgaben weiterzuarbeiten, die wir über mehrere Tage abarbeiten mussten. Die erste bestand darin, Interessenprofile und Lebensläufe für einige Parlamentarier zu erstellen, die das Planungsteam des FES-Büros in Washington für eine Veranstaltung brauchte. Außerdem sollten wir ein Cover für ein Event der FES kreieren. Bis 18:00 Uhr durften wir dann einen Vortrag über die EU für eine Gruppe von Lehrkräften aus Bayern mithören.

Da die Praktikumszeiten bei der FES recht lang waren, blieb nicht mehr allzu viel Zeit, um in der Stadt herumzutingeln oder sich Museen anzusehen. Für einige der tollen Second-Hand-Läden hat es jedoch gereicht und sich auf jeden Fall gelohnt.

Suvi Brügge

 

Donnerstag 30. Januar 2025 – Ein Tag im Praktikum in Brüssel: Einblicke in die europäische Arbeitswelt

Am Donnerstag durfte ich einen besonderen Tag in meinem Praktikum in Brüssel erleben. Der Vormittag begann mit einem Besuch im Europäischen Parlament, wo wir mit einem Abgeordneten sprechen konnten. Dadurch habe ich ein besseres Verständnis dafür gewonnen, wie die Menschen selbst über ihre Arbeit und ihre Kollegen denken und welche aktuelle Lage im Parlament herrscht.

Am Nachmittag ging es dann in meinen Praktikumsbetrieb, wo ein ganz besonderer Besuch anstand: Der CEO aus Deutschland war angereist, um an einem wichtigen Treffen in der Europäischen Kommission teilzunehmen. Dieser Tag hat mir gezeigt, wie vielfältig und bedeutend die Arbeit in einem internationalen Umfeld ist. Besonders beeindruckt hat mich, wie herzlich und professionell ich als Praktikant aufgenommen wurde.

Nach meinem Arbeitstag hatte ich noch die Gelegenheit, die Innenstadt von Brüssel zu erkunden. Die Architektur, die Möglichkeiten zum Shoppen und die Lebensweise der Menschen haben mir sehr gut gefallen.
Dieser Tag war eine wertvolle Erfahrung, die mir gezeigt hat, wie wichtig und geschätzt die Arbeit von Praktikanten in solch einem internationalen Umfeld ist.

Fenja Renner

 

BDI Bund der Deutschen Industrie

Eine einzigartige Erfahrung mit Erinnerungen, die für’s Leben bleiben. Anders lassen sich meine Erlebnisse und mein Eindruck des Brüssel-Praktikums nicht in Worte fassen.

Jeder Tag war einzigartig und unvergesslich, morgens durch das Europaviertel, vorbei am Park und an wichtigen Gebäuden und überall Menschen in Anzügen und schicken Klamotten auf ihrem Weg zur Arbeit.
Angekommen bei meiner Praktikumsstelle wurde ich jeden Tag freundlich von der Eingangsdame begrüßt und auch im Büro waren alle unfassbar herzlich. Von Tag eins an wurde ich mit offenen Armen empfangen und so behandelt, als wäre ich Teil des Teams. Ich habe wichtige Aufgaben bekommen, mit den anderen zu Mittag gegessen und habe einfach das Gefühl bekommen, ein richtiger Teil des Ganzen sein zu können.

Zwei Dinge sind mir besonders in Erinnerung geblieben: zum einen die ganzen besonderen Events und Treffen und zum anderen mein letzter Tag und die Verabschiedung. Ich war wirklich traurig über das Ende der Woche, was mir nochmal deutlich gemacht hat, wie wohl ich mich dort gefühlt habe. Ich habe mich aber trotzdem dann sehr auf den Abend gefreut, an dem wir gemeinsam essen gegangen sind und uns von Brüssel verabschiedet haben. Und auch neben den neu gesammelten Eindrücken in die Arbeitswelt war die Zeit dort sehr besonders. Wir als Gruppe haben uns super verstanden und viele gemeinsame und lustige Momente erlebt.

Brüssel bei Tag und vor allem bei Nacht ist wunderschön und schon nach kurzer Zeit habe ich mich in die Stadt verliebt. Das Essen, die Menschen und die Architektur sind alles einzigartig in Brüssel. Vor allem der Grand-Place ist mit den vergoldeten und beleuchteten Häusern sehr beeindruckend und verzaubernd. Auch wenn Brüssel zwar recht teuer ist, war uns diese Reise jeden Cent wert!

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge haben wir Brüssel am Samstag dann verlassen und waren nach einer anstrengenden, aber lustigen Rückfahrt gegen 20 Uhr zurück in Lübeck.

Stella Grodtke

 

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