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Besuch in Udine – ein Reisetagebuch

Besuch in Udine – ein Reisetagebuch

Tag 1

4:50 Uhr. Lübeck Hauptbahnhof. An Gleis 7 Richtung Hamburg stehen 16 Schüler aus dem Q1-Jahrgang. Der eine noch müde, der andere erstaunlich wach. Das eine oder andere Elternteil ist auch noch da, um sein Kind zu verabschieden. Der Zug wartet schon und es geht los. Das Ziel dieser Reise ist Udine, eine Stadt im weitesten Nordosten Italiens an der Grenze zu Slowenien, gerade mal eine Stunde von Ljubljana im Osten entfernt. Im Norden der Stadt befinden sich direkt die Alpen und ein Stück weiter südlich schon das Meer, mit Venedig im Westen.

Für eine Woche bleiben wir dort und werden die naheliegenden und interessanten Städte erkunden und für 2 Tage am italienischen Unterricht teilnehmen. Der Hinweg geht über München, Salzburg, Villach und schließlich Udine; insgesamt sind dies 17 Stunden Zugfahrt, die mit Schlafen, Filme gucken, Musik hören und Spiele spielen verbracht werden. Die Atmosphäre ist sehr entspannt, es herrscht sehr viel Vorfreude auf das Programm und die Austauschpartner, die wir bereits durch ihren Besuch in Lübeck kennenlernen durften und die so teilweise schon zu guten Freunden geworden sind.

In einem Satz zusammengefasst: Wir freuen uns!

 

Damian Bonev, Q1b

 

 

 

Tag 2

Ausgeschlafen und gefrühstückt haben wir uns um 7:15 Uhr alle zsm in Udine am Bahnhof getroffen und sind mit dem Zug nach Venedig gefahren. Nach ca. zwei Stunden waren wir auch schon in Venedig, und schon begann unsere Stadtbesichtigung. Erster Halt: das ehemalige jüdische Ghetto! Besonders schön war, dass jede unserer „Stationen“ auf eine/n deutsche/n oder italienische/n Schüler/in aufgeteilt wurde. So haben wir also immer kleine aber sehr Informative Kurzreferate gehört!
Faszinierende Brücken, der Canal Grande, der Dogenpalast und vieles mehr sind uns auf dem Weg begegnet. Insgesamt haben wir also neun Standorte innerhalb Venedigs abgearbeitet und die Besichtigung hat dann am Markusplatz geendet, wo sich die atemberaubende St. Marco Bastille befindet.
Ab 12:30 hatten wir dann die Gelegenheit in kleinen gemischten Gruppen eine Kleinigkeit zu essen, vielleicht ein Souvenir zu kaufen oder einfach mal die Stadt mit eigenen Augen auf sich wirken zulassen.
Schon war es 15:50 Uhr und am Bahnhof haben wir schließlich die gemeinsame Rückreise nach Udine angetreten.
Die Zugfahrt endete um 18:30 Uhr. Wir verabschiedeten uns zuletzt voneinander und ließen den Abend in unseren Gastfamilien ausklingen!
Es war ein wunderschöner Ausflug mit vielen verbleibenden Erinnerungen!!

Dorsa Bahrami Zadeh, Q1c

 

Tag 3: Triest

Kurz nach 8 kam der Bus, der uns in Richtung der Stadt bringen sollte. Das Wetter ließ leider zu wünschen übrig, allerdings war es noch sehr aushaltbar.

Erster Stop: Das Schloß Miramare an der Küste zum Mittelmeer. Wir waren sofort erstaunt über die Lage und schöne Architektur des Schlosses, sowohl von innen als auch von außen. Nach ein paar Gruppenfotos ging es weiter in die Stadt. Wie hielten an der Cattedrale di San Martire, welche zusammen mit dem Kriegerdenkmal auf einem der Hügel von Trieste steht. Wir haben zu beiden Bauten Vorträge gehört. Weiter ging es zum römischen Theater, der alten Börse und zum Schluss zum Rathaus mit den umliegenden berühmten Gebäuden. Anschließend Freizeit für ein paar wenige Stunden. Einige haben diese Zeit mit Essen verbracht, andere haben sich die Stadt weiter angeschaut. Nach ein paar Fotos ging es weiter Richtung Grotta Gigante, eine Riesenhöhle in der Nähe von Triest. Nach Ankunft und etwas Wartezeit ging es dann 500 Stufen und 100m unter die Erde. Wir waren erstaunt über die Größe und Schönheit der Höhle! Für einige war das Treppen gehen eine Herausforderung, da man tief herunter schauen konnte und dies für einige wackelige Knie gesorgt hat. Oben wieder angekommen und außer Atem ging es weiter zum Denkmal der Schlacht bei Isonzo, bei der im ersten Weltkrieg über 1 Mio. Soldaten Opfer gebracht haben. Das Denkmal ist ebenso riesig und sehr beeindruckend. Wir wurden von den stündlichen Fanfaren für die Gefallenen begrüßt, hörten einen kurzen Vortrag und schon ging es nach Hause Richtung Udine. Dort angekommen konnten wir uns kurz ausruhen oder etwas im Café trinken, bevor wir uns bei einem Austauschschüler getroffen haben, denn der 1. März ist der Geburtstag von Katharina (Q1b) und wir wollten diesen feiern. Gegen 22 bis 23 Uhr ging es für die meisten nach Hause, da es Freitag ist und einige vom Internat nach Hause in die Familien, aber auch weil es morgen schon wieder früh raus geht und wir alle müde waren.

Es war ein sehr aufregender Tag mit sehr viel zu sehen!

Damian Bonev, Q1b

 

 

 

Tag 4: Acquileia

Am Morgen vom 4. Tag sind die meisten vom ZOB in Udine mit Direktverbindung nach Acquileia gefahren. Einige Schüler aus dem Internat, die bei der Familie ihre Zeit verbrachten wurden direkt gefahren. Acquileia mag nicht wie eine große Stadt aussehen, allerdings war sie vor langer, langer Zeit genau das. Sie war eine sehr bedeutetende Stadt und auch eine der größten Welt im 2. Jh. nach Christus. Das erste was einem ins Auge fiel, war die Basilika mit ihrem für Deutschland ungewöhnlich unverzierten Glockenturm. Auf dem Weg zur Kirche trafen wir auf unseren Reiseführer, welcher uns die Kirche, welche besonders durch Ihr beeindruckendes Mosaik eine bleibende Erinnerung sein wird, und die Ausgrabungen unter den Gebäuden führte. Laut Plan sollten wir nach der Visite in Acquileia, nach Grado fahren, eine Inselstadt an der Küste. Dieser Besuch fiel allerdings aufgrund des sich ankündigenden schlechten Wetters aus und wir fuhren zurück nach Udine. Nach Ankunft in der Stadt war das Programm schon für den Tag beendet und die meisten haben sich in Gruppen durch die Stadt bewegt und ihre Zeit mit shoppen, essen oder Kaffee trinken verbracht. Am Ende des Tages gab es noch ein gemeinsames Abendessen mit fast allen beteiligten Austauschschülern in einer Pizzeria!

 

Damian Bonev, Q1b

Tag 5: Tag in den Familien

Am nächsten Tag hatte jeder sein eigenes Programm und war mit der Familie des jeweiligen italienischen Austauschschülers unterwegs. Viele waren neue Orte entdecken oder anderweitig mit den Mitgliedern der Familie beschäftigt, wie z.B. Essen gehen und dabei die große, klassische, italienische Familie kennenlernen.

Damian Bonev, Q1b

 

Tag 6:

Wieder einmal ging es für uns früh raus. Auf dem Plan: Unterricht! Heute durften wir zum ersten Mal erfahren, wie sich der Unterricht für unsere Mitschüler aus Italien anfühlt! Wir wurden dafür in Zweiergruppen in verschiedenen Klassen und auch Jahrgängen in den Unterricht geschickt. Die Stunden dort dauern anstatt 45 Minuten, 50 Minuten. Außerdem waren es größtenteils Einzelstunden, anstatt mehrere Blöcke. Nach ein paar Stunden des Unterrichts und vielen verschiedenen Eindrücken, trafen wir uns im Hauptgebäude der Schule um uns dort mit der Direktorin der Schule zu unterhalten. Einen kleinen Snack draußen auf dem Hof später, hörten wir einige Vorträge der Italiener auf Deutsch über Ihr Land und Ihre Region, welche sie alle erfolgreich und auf gutem Deutsch hingekriegt haben. Danach gab es eine Gruppenarbeit mit der gleichen Anzahl an Italienern und Deutschen in einer Gruppe, wir sollten mögliche Szenarien, welche man in Italien möglicherweise beherrschen sollte auf Italienisch vorspielen. Dazu zählten, wie man z.B. mit einem Arzt bei einem Sonnenbrand, im Restaurant oder mit der Polizei kommuniziert. Alle natürlich mit einer angemessenen Prise Humor und Spaß! Dies beendet auch schon das Programm für den Montag, wir sind dann in Gruppen mit jeweils ein paar Italienern unseren eigenen Plänen nach, wie shoppen, essen oder sich in ein Kaffée setzen, bevor wir uns für den nächsten Tag nachhause begeben mussten.

Damian Bonev, Q1b

 

Tag 7:

Kurz nach 8. Der Zug nach Cividale, einer ebenso bekannten Stadt kommt in Udine an und wir steigen ein. Wir wurden von der Schule aus von einem Physiklehrer zum Bahnhof und in die Stadt danach begleitet. Schon auf der Hinfahrt wurden wir von strahlender Sonne und sehr angenehm warmen Temperaturen begrüßt, dies hat die Laune auf das noch Bevorstehende gesteigert. Eine grobe halbe Stunde später waren wir da und wir begaben uns auf dem Weg Richtung Kirche und Teufelsbrücke. Besonders die Teufelsbrücke hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, da diese mit ihrer 22m Höhe, dem türkisfarbenem Wasser und dem perfektem Wetter durchaus bei dem einen oder anderen durchaus für Urlaubsstimmung gesorgt hat. Nachdem wir uns mehr oder weniger satt sehen konnten an der Aussicht mit den Bergen im Hintergrund, ging es in den Duomo di Santa Mario, der nebenanliegenden Kirche. Dort waren wir über die pompösen Gemälde und deren ebenso pompösen Umbauten. Es ging nach einem kurzen Vortrag dann in das Museum, den Tempel der Langobarden und danach nach einem kurzen Ausflug zum Flussufer, bei welchem wir von einer Schar Enten und Gänse besucht wurden. Nach ein paar Minuten mit den Gänsen sind wir dann zurück in die Innenstadt und hatten dort eine Stunde Pause, welche wir genutzt haben, um in das archäologische Museum hineinzuschauen und uns hinzusetzen um etwas kleines zu essen. Uns wurden nach der Pause dann von Frau Frost und Frau Stern zwei bedeutende Bauwerke vorgestellt: Das Taufbecken und den Altar des Ratchis, wir waren über die Gravuren und Bildhauerei fasziniert, da sie sehr detailliert und prunkvoll sind. Außerdem wurde uns der Altar in Farbe gezeigt, wie er früher einmal war, was ihn umso erstaunlicher macht! Nach diesem Besuch ging es wieder zum Bahnhof und wir stiegen in den Zug nach Udine, wo wir angekommen unser Mittagessen in der Schulkantine gegessen haben und noch ein paar weitere Stunden Unterricht in höheren Jahrgängen hatten und dann in die Freizeit entlassen wurden für grob 2,5 Stunden. Um 19 trafen wir uns dann auf Einladung der Direktorin in der Mensa wieder und aßen dort unser Abendessen, bevor es wieder nachhause ging, denn wir mussten am nächsten Morgen spätestens gegen 5:30 aufstehen. Es war ein sehr schöner Tag mit großartigem Wetter und großartigem Programm!

Damian Bonev, Q1b

 

Die Rückfahrt:

Aufstehen spätestens um 5:30, schnell duschen und sich auf dem Weg zur Bushaltestelle machen. So sah unser Plan für Mittwochmorgen aus, denn Abfahrt war um 6:30, anstatt später wie eigentlich vorgesehen, da sich am Plan einige Dinge geändert haben was den Transport angeht. Anstatt mit Zug nach Villach ging es nun mit dem Bus dorthin und ebenso gab es keine Direktverbindung von München nach Lübeck, sondern einen Zwischenstopp in Hamburg und dann mit dem Regio nach Lübeck. Trotz aller Hindernisse haben wir diese Hindernisse ohne jegliche Probleme gemeistert. Und so ging es durch die Wolkenbedeckten nachhause…

Es war eine wundervolle Woche mit sehr vielen neuen Erkenntnissen und Freundschaften und wir alle können den Schülern der folgenden Jahre nur empfehlen sich diesem Austausch anzuschließen und nach Udine zu fahren. Denn Ihr könnt so nicht nur einen schönen Fleck Italiens erkunden und neue Freunde kennenlernen, sondern auch eine 30 Jahre alte Tradition aufrecht erhalten!

Damian Bonev, Q1b