Städtisches Gymnasium mit altsprachlichem Zweig | seit 1531

Back from...Richelieu

Back from…Richelieu

Wir waren für 6 bis 8 Wochen in Frankreich in der Nähe von Paris. Wir haben viele neue Erfahrungen gesammelt und Einblicke in das alltägliche Leben unserer Correspondanten genießen dürfen. Wir sind nicht nur unter der Woche in die Schule gegangen, sondern haben auch zwei Wochen Ferien miterlebt.

Mit unseren Austauschpartnern sind wir in die selbe Stufe auf dem Lycee Richelieu in Rueil-Malmaison gegangen. Der Unterricht war oft ermüdend, da eine Schulstunde nicht wie in Deutschland 45 Minuten, sondern eine ganze Stunde geht und der Unterricht außerdem teilweise bis 17:20 Uhr ging. Generell war das Französisch in manchen Fächern sehr komplex und daher konnte man nicht immer konzentriert mitarbeiten. So haben wir beispielsweise im Chemie-/ Physikunterricht unsere eigenen Sachen gemacht.

Das Schulsystem an sich unterscheidet sich allerdings nicht nur in der Zeitaufteilung vom Deutschen, sondern auch in der Disziplin und Erwartungshaltung. Die Schule ist ähnlich wie eine High-School aufgebaut, also nur für die Jahrgänge 10 bis 12. Trotzdem gab es ungefähr doppelt so viele Schüler wie bei uns, da es pro Jahrgang 17 Klassen gibt mit jeweils über 30 Schülern. Außerdem musste man, um das Schulgelände betreten zu können, ein Heft mit seinem Foto vorzeigen, und eine provisorische Taschenkontrolle wurde durchgeführt. Das Tor, an dem die Mitarbeiter der Schule standen, schloss sich, sobald der Unterricht begann. Zu spät zu kommen war also keine Möglichkeit, und wenn es einem doch irgendwie gelang, wurde einem die Teilnahme am Unterricht vom Lehrer verwehrt. In dem Sinne verstanden sie keinen Spaß.

Im Gebäude gibt es vier verschiedene Teilbereiche, die auf fünf Etagen verteilt sind. Außerdem sind die Flure sehr klein und für die Anzahl an Schülern zu eng. Die Schule sieht von außen sowie von innen sehr modern aus und hat mit den Fluren, die alle eine eigene Farbe und ein Themengebiet haben, ein außergewöhnliches Design. Auch die Pausen variierten gefühlt jeden Tag, und wenn Lehrer überzogen, hat sich niemand beschwert. Vor dem Unterricht mussten die Schüler auf dem Flur warten, bis der Lehrer kommt.

Der Unterricht an sich unterscheidet sich dahingehend, dass die Schüler viel selbst präsentieren müssen oder der Lehrer viel erzählt. Ein richtig fließendes Lehrer-Schüler-Gespräch findet also nicht statt. Eine der größten schulischen Herausforderungen war der Deutsch-Unterricht, indem wir Deutschen alles auf Französisch machen mussten. Im Nachhinein haben wir aber gemerkt, dass wir dort am meisten gelernt haben.

Wichtig, hierbei zu erwähnen, ist auch die Fächeraufteilung, die sich von der in Deutschland üblichen unterscheidet: So sind Beispielsweise Physik und Chemie ein gemeinsames Fach genauso wie Geschichte und Erdkunde. Sie haben auch Fächer, die wir so gar nicht kennen, wie beispielsweise Ethik und SVT (was so ähnlich wie Bio und Nawi ist). Religion, Philosophie, Kunst und Musik haben Sie dafür aber gar nicht. Der Fokus lag also schon auf den Naturwissenschaften.

Die Schule wirkte zwar sehr modern – auch durch die Sporthalle, die sich in drei Felder unterteilen lässt und eine Kletterwand und ein Homegym beherbergt –, besitzt aber trotzdem kein Schul-WLAN, was uns die Arbeit mit dem Tablet ein wenig erschwerte. Ein sehr präsenter Teil des Tages war auch das Mittagessen in der Kantine, wobei man sagen musste, dass dies leider nicht wirklich unseren Geschmack getroffen hat, da es sehr fleischlastig war. Mittwochs hatten wir nur bis ca. 1 Uhr Schule und hatten dann die Möglichkeit, nach Paris zu fahren. Von Suresnes oder Rueil Malmaison aus brauchte man dafür meist knapp eine Stunde.

Vor allem an den Wochenenden haben wir viel mit unseren Gastfamilien unternommen. Natürlich kommt es auf die Familie an, aber meist handelte es sich bei den Ausflugszielen um Museen, Sehenswürdigkeiten oder kleine Erkundungen von benachbarten Orte.

Wir besuchten Sehenswürdigkeiten wie den Eiffelturm, Arc de Triumphe, Sacre Coeur, Pantheon und Fontainebleau.

In der Zeit in Frankreich hatten wir auch zwei Wochen Ferien. Das Programm hierbei hat sich bei uns allen aber natürlich unterschieden. Meine Familie hat eine Ferienwohnung in Cannes (Südfrankreich), wo wir eine Woche zusammen wohnten. Auch im Februar waren dort schon angenehme Temperaturen von knapp 20 °C und Sonne. Wir waren viel zusammen am Strand, haben den Sonnenuntergang genossen, uns kleine Städte in der Nähe angeschaut und sind einmal sogar Baden gegangen.

Am besten gefallen hat mir, dass ich so oft in Paris war und mir dort Sachen wie das Museum Dior, den Eiffelturm und einen Zirkus angeschaut habe. Oft sind wir aber auch einfach durch Paris gelaufen und in ein paar Cafés gegangen. Ein anderes Highlight waren für mich definitiv die Pains au chocolat, da die in Frankreich einfach so viel besser sind als hier in Deutschland und wir die meistens am Wochenende zum Frühstück gegessen haben.

Insgesamt habe ich mich super gut mit meiner Austauschpartnerin und ihrer ganzen Familie verstanden, weswegen ich viel gelernt habe, gleichzeitig aber auch super viel Spaß hatte, einfach mit den anderen zu backen, Spiele zu spielen oder Filme zu gucken.

Nele Müller


 

Meine Zeit in Frankreich war vor allem deshalb so schön, weil sie einfach so vielfältig war. Ich habe einen Einblick in das Schulleben bekommen, aber auch in die Kultur und die Familie. Und zusätzlich auch so viel von Paris gesehen. Das Erkunden der Stadt war auf jeden Fall eines meiner Highlights!

Ich bin so oft wie möglich mit dem Bus oder der Metro nach Paris reingefahren. Dabei habe ich natürlich die typischen Sehenswürdigkeiten gesehen, aber auch ganz viele andere schöne Spots besucht und entdeckt, .z B. die Miraculous Boulangerie, das Apartment von der Serie Emily in Paris, Cafés, Schmuck- und Secondhandläden. Einen Abend war ich auch bei einem Kino-Konzert der Twilight-Saga. Das war auf jeden Fall auch eines meiner Lieblingserlebnisse aus Paris.

In den Ferien waren wir dann auch eine Woche bei der Oma und sind währenddessen auch mal an die Küste in Saint Malo gefahren. Durch den Austausch habe ich also all diese vielen Orte gesehen und schöne Erinnerungen bekommen, aber auch gelernt, mehr auf mich selbst angewiesen zu sein und vor allem die französische Sprache im Alltag zu benutzen.

Charlotte Harnack


 

Auch ich habe die Zeit in Frankreich sehr genossen und bin froh, so viele neue Erfahrungen gemacht haben zu können. Ich hatte nicht nur das Glück, die französische Kultur, sondern auch die indische kennenlernen zu können, da meine Austauschschülerin halb Inderin ist. Daher war ich auf indischen Feiern und habe viele neue Gerichte probiert. Wobei mich die französische Küche mit den Fruit de Mer und den wunderbaren Pattiserien mehr überrascht hat, als ich erwartet hatte.

Meine Highlights waren definitiv die Museums- und Cafébesuche, das Disneyland und der Urlaub auf Mont Saint Michel und in Sant Malo. Die Vielfalt der Museen in Paris ist wirklich unglaublich. Am besten gefallen mir Musèe Rodin, die Galerie Dior, Musèe Yves Saint Laurent und das Monet-Museum.

Auch die Intimität und die Wirkung und Kraft des Meeres, die einem auf Mont Saint Michel wirklich auffallen, hatte ich so vorher noch nie erlebt. Ebenso die unzähligen nationalen Sehenswürdigkeiten wie Versailles, Fontainebleau, Hotel des Invalides und das Pantheon haben mich wirklich beeindruckt, und es war schön zu sehen, wie stolz die meisten Franzosen auf ihr Land sind.

Henriette Loges