… nachträglich? Am vergangenen Dienstag hat die Stadtbibliothek Lübeck ihr 400-jähriges Bestehen gefeiert. Damit ist sie eine der ältesten Bibliotheken in Deutschland und das Gebäude ist sogar noch älter. So war beispielsweise der Scharbausaal, benannt nach dem Spender des ersten Fundus Heinrich Scharbau, vorher der Schlafsaal der Mönche des Katharinenklosters.
Allerdings gibt es die Bücherei an sich auch schon etwas mehr als 400 Jahre. Einzelne Abteilungen hat es schon vor 1622 gegeben, aber das 300. Jubiläum wurde 1922 gefeiert, und daran hat man sich orientiert. Mit diesem und vielen anderen lustigen oder verblüffenden Fakten hat der Moderator Jörn Kolpe das Publikum durch die Jubiläums-Veranstaltung im Scharbausaal geführt. Unser Schulorchester hat unter der Leitung von Herrn Hegge den Festakt musikalisch begleitet. Insgesamt vier Stücke aus den vier verschiedenen Jahrhunderten wurden zur Begrüßung, zum Abschluss und zwischendurch gespielt. Zur Eröffnung spielte das Orchester ein Werk von dem Lübecker Komponisten Johann Christian Schieferdecker, das – wie auch die anderen Stücke – von Herrn Schult eigens neu arrangiert worden ist.
Nachdem Jörn Kolpe die Veranstaltung eröffnet hatte, wurden zunächst zwei beglückwünschende Videobotschaften von Claudia Roth und Daniel Günther gezeigt. Anschließend gab es eine Podiumsdiskussion mit der Abteilungsleiterin im Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein Susanne Bieler-Seelhoff, der Senatorin für Kultur und Bildung Monika Frank und dem Lübecker Bürgermeister Jan Lindenau.
Dabei ging es um die Bedeutung von Büchereien im Allgemeinen und insbesondere um die Bedeutung der Stadtbibliothek Lübeck. Diese sei, wie Jan Lindenau betonte, „ein Ort für alle und ein Ort, der gebraucht wird.“ Denn in der Bücherei gehe es nicht nur um Bücher und andere Medien, von denen es übrigens 276.125 allein in dem Gebäude in der Hundestraße gibt, sondern die Bücherei sei auch ein wichtiger Ort für Treffen, gemeinsames Lernen oder auch einfach nur, um die ruhige, angenehme Atmosphäre zu genießen.
Bibliotheken sind also auch in Zukunft, trotz der Digitalisierung, ein wichtiger Ort. Wie verändern sich die Aufgaben der Bibliotheken und welche neuen Funktionen können sie übernehmen? Darüber haben sich der Direktor der Stadtbibliothek Lübeck Gerald Schleiwies und Prof. Eric Steinhauer gegen Ende der Veranstaltung unterhalten und damit den Zuhörer*innen einen interessanten Einblick in die Befürchtungen, aber auch Pläne der Bücherei gegeben. Ihrer Ansicht nach werden Bibliotheken auch in Zukunft nicht überflüssig, da sie weiterhin ein Ort der Begegnungen und ein Ort zum Wohlfühlen bleiben.
Insgesamt war es eine sehr kurzweilige und spannende Veranstaltung für alle Bücherliebhaber:innen und es hat sehr viel Spaß gemacht, mit dem Orchester in so einem tollen Ambiente spielen zu dürfen!
Redaktion des Website-Teams