Mit dem ersten Ton von Glenn Millers „Tuxedo Junction“ versetzten unser Schulorchester und die Jazz-Combo Geschwister, Eltern, und Großeltern sowie Ehemalige, Lehrkräfte und vor allem die Abiturientinnen und Abiturienten in eine feierliche Stimmung, die die ganze Abiturentlassungsfeier an diesem Samstag Morgen begleiten sollte. Mal beschwingt, mal erhaben betraten die vier Klassen die Marienkirche und schritten würdevoll durch die Sitzreihen. Im Chorbereich, wo die Klassenlehrkräfte der Profile sie schon erwarteten, nahmen sie ihre Ehrenplätze und spitzten die Ohren für die kommenden Ansprachen.
„Wo wird mein Platz sein auf der Welt?“ – Unter diese Frage stellte unser Schulleiter, Herr Philippi, seine Rede für die Abiturienten und begrüßte zugleich alle Anwesenden. Diese Frage schließe den Kreis, die vor vielen Jahren für die damaligen Sextaner vielleicht mit der Frage „Was erwartet mich?“ begonnen habe. Mit Blick auf das diesjährige Musical „Pippin“ stellte Herr Philippi bei den Abiturienten Dankbarkeit für Bildung fest, aber auch die Furcht, dass das Gesuchte nicht in Büchern zu finden sei, oder den Wunsch, dass das Leben etwas Besonderes sei und werde. Man könne da Pippin als Metapher lesen, so unser Schulleiter: Der Platz auf der Welt müsse nun von jeder und jedem gefunden werden. Mit den Worten „Seid, bleibt, werdet Mensch“ schloss er seine einleitende Worte.
In den nach der Rede aufkommenden Applaus stimmten Alfred Hegge dem Englischhorn und Reiner Schult am Klavier einige selbst zusammengestellte Zitate aus dem bereits aufgegriffenen Musical Pippin an. Das andächtige Zuhören wurde erst bei der Textzeile „Oh, es ist Zeit zu leben“ unterbrochen, als spontan viele Schülerinnen und Schüler mit einstimmten – eine wunderbare und zugleich wirkungsvolle Episode.
Für die Lehrerschaft sprach im Anschluss Frau Gerresheim. Auf ihre Frage, was sie denn sagen solle, antworteten ihr Schüler:innen, sie möge sagen, wie toll der Jahrgang gewesen sei, und wie glücklich sie sei, die Schüler:innen im Unterricht gehabt zu haben. Das tat sie dann auch, um im Fortgang den Begriff „Glück“ aufzugreifen und in all seinen Facetten mit Blick auf die Abiturienten zu durchdenken. Glück sei zum Beispiel „verstehen und verstanden werden“, ähnele manchmal dem Erfolg, vielleicht auch dem schulischen; nur machten damit gute Noten, also Erfolg, noch lange nicht automatisch glücklich. Glück, so können wir also mitnehmen, ist damit kein Dauerzustand, sondern braucht auch Zuspruch und Ermutigung. Gerade Mädchen und junge Frauen hielten sich aber, so Frau Gerresheim, bisweilen zu sehr zurück, aus ganz verschiedenen Gründen., wie z.B. Angst, kritisiert zu werden. Dies als Gesellschaft ins Auge zu fassen, könnte eine Aufgabe und Herausforderung für alle Abiturientinnen und Abiturienten sein.
Als ehemaliger Absolvent betonte Herr Tensing für die goldenen Abiturienten, in welch besonderem Rahmen die Abiturentlassungsfeier unseres Katharineums stets erfolge. Und nicht nur die Feier, auch das Abitur an dieser Schule und die Schule selbst seien etwas Besonderes, wie er selbst auf einem seiner letzten Ausflüge als Lehrer mit einer Schulklasse noch einmal erleben durfte, als seine Schüler ihm zurückmeldeten, dass Lübeck und das Hansemuseum schon recht schön seien, „aber Ihre alte Schule: Das war geil!“ Diese Schule prägten jede Abiturientin und jeden Abiturienten und mit ihr die Bildung und die Kultur, die hier tagtäglich erfahren und erlebt werden könnten. „Feiern Sie! Sein Sie glücklich! Und seien Sie lieb zu Ihren Eltern!“ mit diesen Worten beglückwünschte er die anwesenden Abiturientinnen und Abiturienten.
Traditionell folgte die Rede der Schülerschaft auf die Worte der Ehemaligen. Mavie, Nick und Jacob teilten Dankesworte, Episoden aus den vergangenen Jahren und Erinnerungen an die letzten Wochen der Abiturzeit untereinander in ihrem Redebeitrag auf. Nick zeigte dabei auf, dass das diesjährige Abiturmotto „KATERineum – jetzt erstmal ausnüchtern“ auch auf den Notenstress, auf den Druck und die teils schlaflosen Nächte der vergangenen Wochen und Monate zurückzuführen sei. Daran anschließend betonte Jacob, dass einerseits „die Feier“ nun aus sei, man sich aber andererseits wünsche, sie möge noch ein bisschen weiter gehen. Mit ein paar Anekdoten aus der ein oder anderen Schulstunde und über gewisse Ausflüge, die aus Pietätsgründen hier nicht geschildert werden (aber in der Schulzeitung gewiss nachzulesen sind), untermalte er sodann seinen nostalgischen Feierwunsch. Schließlich schilderte Mavie neben dem Dank an Lehrkräfte, Schulleitung, Familie und Freunde wie rasch die Schulzeit in der Retrospektive doch vorbeigehuscht sei: Eben noch habe man Blumen zur Einschulung erhalten, schon halte man Marzipan zur Entlassung in den Händen. Nun sei Stolz angebracht.
Stolz waren dann sicherlich nicht nur die Eltern von Emma, Marie, Annika, Jacob und David, die gemeinsam als das A Capella-Ensemble „5 Engel“ mit famosen Versionen von „Somewhere (Over the Rainbow)“ und den beiden Wise Guys-Liedern „Ein Engel“ sowie „Wir hatten eine gute Zeit“ noch einmal für gleichermaßen wehmütige wie auch festliche Stimmung in der Marienkirche sorgten.
Damit war nun alles vorbereitet für die Übergabe der Zeugnisse an die Klassen. Herr Kempe und Herr Hegge, Frau Dreiling und Herr Zilz, Frau Müschen und Frau Gerresheim sowie Frau Nötzel und Herr Wien verlasen die Namen der Abiturientinnen und Abiturienten und überreichten ihnen die wohlverdienten Reifezeugnisse, bevor dann erneut die Musiker mit dem Stück „On Broadway“ das kirchliche Gemäuer erklingen ließen. Als die letzten Töne leise verklangen, war es Zeit für die diesjährige Preisverleihung an diejenigen Schülerinnen und Schüler, die sich in bestimmten Fachbereichen oder durch ihr Wirken an unserer Schule in den vergangenen Jahren besonders ausgezeichnet haben.
Preiskategorie | Preisträger |
Deutsche Mathematiker-Vereinigung | Paul Möhle (Q2b) |
Deutsche Physikalische Gesellschaft | Aaron Fischer (Q2b) |
Gesellschaft Deutscher Chemiker | Lennox Beck (Q2b) |
Athena-Preis Griechisch | Kilian Behnke (Q2b) |
Athena-Preis Latein | Elsa Köhler (Q2c) |
Bund der Freunde | Noel Ziebach (Q2c) |
Preis der Elternschaft | Mavie Vidal (Q2c) |
Baethke-Stiftung | Merle Buscher (Q2c) |
Preis der Schule | Majlis Christiansen (Q2a) |
Zum Abschluss sprach Herr Philippi einen großen Dank an alle aus, die am Gelingen der Abiturentlassungsfeier beteiligt waren, insbesondere an die Musiker und vor allem an Frau Frost und Frau Hoffmann sowie an Frau Bley und Frau Giertz. Unter der Leitung von Frau Ptassek zogen dann unsere nunmehr ehemaligen Schülerinnen und Schüler zur Musik von „A day in the life of a fool“ aus der Kirche hinaus, um sich vor den Toren von Familien und Freunden freudig beglückwünschen zu lassen.
Wir schließen uns den zahlreichen Wünschen an: Euch allen alles Gute für eure Zukunft!
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