Schon im mittelalterlichen Katharinenkloster gehörte Lateinunterricht zur Ausbildung der Mönche. Latein war die Sprache des Gottesdienstes, die Amtssprache der Kirche und das Medium der internationalen Verständigung. Auch nach der Umwandlung in ein städtisches Gymnasium 1531 gehörte Latein zu den Eckpfeilern des Unterrichts am Katharineum.
Noch heute kann man an unserer Schule, als der einzigen in Lübeck, Latein schon ab der fünften Klasse lernen. Wer die fünfte Klasse mit Englisch beginnt, kann Latein dann als zweite Fremdsprache ab der siebten Klasse oder als dritte Fremdsprache ab Klasse neun wählen. Unsere Lehrbücher sind »PRIMA« für Latein als erste und als zweite Fremdsprache und »CAMPUS« für Latein als dritte Fremdsprache.
Wer in der Oberstufe noch Latein belegt, kann am von unserer Fachschaft organisierten Udine-Austausch teilnehmen.
Was spricht dafür, Latein zu lernen?
- Latein und Deutsch haben eine in vielerlei Hinsicht sehr verschiedene Struktur. Durch den Vergleich macht man sich die Gesetzmäßigkeiten und Besonderheiten seiner Muttersprache bewusst und lernt etwas über das Funktionieren von Sprache überhaupt.
- Durch das Übersetzen – eine typische Tätigkeit des Lateinunterrichts – erwirbt man größere Sicherheit in der Beherrschung des Deutschen und schult seine Ausdrucksfähigkeit.
- Die internationale Wissenschaftssprache – und auch die des Alltags – ist mit Vokabeln durchsetzt, die aus dem Lateinischen stammen Der Lateinunterricht macht frühzeitig mit diesen Fremdwörtern und Fachausdrücken vertraut.
- Lateinkenntnisse erleichtern das Erlernen vieler europäischer Sprachen – zum Beispiel des Französischen, des Italienischen oder auch des Englischen -, da deren Wortschatz zum großen Teil auf das Lateinische zurückgeht.
- Im Lateinunterricht lernt man Grundlagen der politischen und kulturellen Geschichte Europas kennen, die bis heute wirksam sind, zum Beispiel das römische Recht oder den republikanischen Verfassungstyp.
- Die Antike, mit der man im Lateinunterricht besonders vertraut gemacht wird, ist in hohem Maß als Vergleichsgröße zu unserer heutigen, ganz andersartigen Welt geeignet. Durch den Vergleich lernt man die letztere besser begreifen.
- Für das Studium bestimmter Fächer – wie Französisch, Englisch, Deutsch oder Geschichte – muß man Lateinkenntnisse (in Form des Latinums) nachweisen. Die sind in der Schule leichter zu erwerben als später auf der Universität.
(Quelle: Wikipedia, Urheber: Andrei nacu)
Besonderheiten des Lateinunterrichts
- Der Unterricht findet auf Deutsch statt.
- Es wird aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt, nur gelegentlich auch umgekehrt.
- Es gibt nahezu keine Probleme mit Aussprache und Rechtschreibung des Lateinischen.
- Es wird Mikroskoparbeit an der lateinischen Sprache geleistet. Einzelformen, Sätze und Texte werden genau betrachtet und analysiert.
- Im fortgeschrittenen Unterricht werden Texte von geistesgeschichtlicher und künstlerischer Bedeutung gelesen, interpretiert und in Bezug zur Gegenwart gesetzt.
Wem kann man empfehlen, Latein zu lernen?
Um Latein zu lernen, braucht man keine besonderen Bildungsvoraussetzungen. Wünschenswert ist aber, dass ein Grundinteresse vorhanden ist. Das kann sich darin zeigen, dass man Asterix-Geschichten mag oder dass man auf Reisen besonders gerne Ruinen besichtigt. Insbesondere dürfte am Lateinunterricht Gefallen finden:
- Wer Spaß am Kombinieren hat
- Wer Ausdauer und Geduld beim Lösen von Rätseln und beim Zusammensetzen von Puzzle-Spielen hat
- Wer gerne liest und Interesse an Sagen, an Geschichten und Geschichte hat
Weitere Informationen
Für weitere Informationen wende man sich an die Fachschaft Latein. Für Eltern der 4. Klassen und ihre Kinder, die sich für Latein als 1. Fremdsprache interessieren, veranstaltet das Katharineum jedes Jahr im Februar einen Informationsvormittag. Einladungen dazu erhalten Sie über Ihre Grundschule.