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Unterm Kirschbaum mit Frau Tollgreef

Unterm Kirschbaum mit Frau Tollgreef

Bereits im Juni konnten wir mit Frau Tollgreef, die im offenen Ganztag am Katharineum tätig ist und dort unter anderem die Betreuung der Schülerinnen und Schüler übernimmt, ein Interview führen. Im Folgenden stellen wir unseren Leser:innen Frau Tollgreef und den offenen Ganztag bei uns am Katharineum vor.

Woher kommen Sie gebürtig und auf welcher Schule waren sie?

Ich bin in Lübeck geboren und war dort auch auf der Dom-Grundschule. Danach habe ich die Emanuel-Geibel-Schule besucht. Nach meiner Ausbildung habe ich bei der Sparkasse angefangen – dort war ich fast 28 Jahre lang tätig. Seit 2018 arbeite ich nun hier am Katharineum.

Was war Ihr Lieblings- beziehungsweise Hassfach in der Schule?

Mein absolutes Hassfach war Mathe – obwohl ich später bei der Sparkasse gearbeitet habe (lacht). Auch Chemie hat mir nicht besonders gefallen. Dafür habe ich Deutsch, Englisch, Französisch und Biologie sehr gemocht.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf am Katharineum gekommen?

Während meiner Zeit bei der Sparkasse habe ich gemerkt, dass ich noch einmal etwas anderes machen möchte – vor allem etwas mit Kindern. Über die Diakonie habe ich erfahren, dass sie die Betreuung hier am Katharineum übernehmen, und mich dort beworben. Parallel habe ich für kurze Zeit auch an einer Grundschule in Kücknitz gearbeitet. Schließlich bin ich dann ans Katharineum gekommen.

Ich finde es einfach sehr schön, mit Kindern zu arbeiten und eine andere Seite kennenzulernen – abseits vom Büroalltag. In Kiel habe ich außerdem eine Fortbildung zur pädagogischen Mitarbeiterin gemacht, die aus fünf Modulen inklusive einer Abschlussprüfung bestand.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit? Was macht Ihnen besonders Spaß?

Mir gefällt besonders, dass jedes Kind einen ganz eigenen Charakter hat. Wir betreuen sowohl ruhige als auch sehr lebhafte Kinder. Sich immer wieder neu auf jedes Kind einzulassen und ihnen bei schulischen oder auch privaten Dingen Hilfestellung zu geben, macht mir große Freude. Auch die Nachmittagskurse sind für mich ein schöner und kreativer Teil der Arbeit.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ich komme mittags in die Schule und habe manchmal erst Besprechungen mit Frau Bünger oder Telefonate mit meinem Vorgesetzten. Danach schaue ich, was am jeweiligen Tag ansteht, und bereite die Kurse vor. Für unseren Backkurs überlege ich mir auch schon im Voraus, oft auch Zuhause, was wir in der kommenden Woche backen könnten. Dann kommen die ersten Kinder nach Schulschluss. Manche machen gleich Hausaufgaben, andere aber auch erst Zuhause. Wir helfen den Kindern bei den Aufgaben oder spielen mit ihnen. Anschließend finden die Kurse statt.

Gibt es ein besonders schönes Erlebnis mit einem Kind, an das Sie sich gerne erinnern?

Es gibt viele schöne Momente. Besonders berührend ist es, wenn man durch Gespräche zur Lösung von Problemen beitragen kann und die Kinder Unterstützung annehmen. Manche Sprüche der Kinder sind auch einfach zu niedlich, da muss man oft schmunzeln.

Welche Kurse bieten Sie nachmittags an?

Montags und donnerstags findet der Backkurs statt. Dienstags gibt es einen Kreativkurs, in dem wir zum Beispiel mit Acrylfarben malen oder mit Keramik, Holz und Wolle arbeiten. Mittwochs findet der Sport- und Spielekurs statt. Da gehen wir in die Sporthalle, wo die Kinder frei entscheiden können, was sie machen möchten. Im nächsten Schuljahr starten wir zusätzlich zwei neue Kurse gemeinsam mit einer neuen Kollegin.

Gibt es etwas, das Sie sich für den offenen Ganztag in Zukunft wünschen?

Zunächst wünsche ich mir, dass grundsätzlich alles so bleibt, wie es ist. Wenn im kommenden Jahr (also nunmehr das aktuelle Schuljahr, 2025-26; Anm. d. Red.) die neuen Sextaner auf fünf Klassen aufgeteilt werden und dadurch mehr Kinder angemeldet werden, könnte es im jetzigen Raum allerdings eng werden. Dann müsste man überlegen, ob dieser noch ausreichend ist. Die Küchenzeilen und Sofas im Raum finde ich allerdings großartig.

Was würden Sie jemandem raten, der ebenfalls diesen Beruf ausüben möchte?

Mein Rat wäre: einfach ausprobieren! Ich liebe Kinder, deshalb ist der Beruf genau das Richtige für mich. Für andere ist das vielleicht nicht so. Aber die Kinder geben einem so viel zurück – durch ihre lustigen Sprüche, ihre kreativen Ideen und einfachen Erklärungen.

 

Wie gewohnt haben wir unser Interview mit einem kurzen Fragegewitter beendet.

Sommer oder Winter?

Beides eigentlich. Im Sommer darf es nicht zu heiß sein, und die Weihnachtszeit im Winter mag ich sehr gern.

Frühaufsteherin oder Langschläferin?

Langschläferin – wenn ich lange schlafen darf, dann nutze ich das auch gern.

Tee oder Kaffee?

Kaffee.

Spontan oder geduldig?

Ich bin in vielen Dingen geduldig, überlege aber oft zu lange und tue mich manchmal schwer mit Entscheidungen.

Liebste Freizeitbeschäftigung?

Ich reise sehr gerne nach Schweden und lese am liebsten schwedische Bücher.

Vielen Dank für das Interview mit Ihnen!

Redaktion des Website-Teams

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