“The Show must go on
Empty spaces
What are we living for?
Abandoned places …”
Akt 1 „Die Suche“: Eben zitierte Zeilen sang mal ein gewisser Friedrich Quecksilber, besser bekannt als Freddy Mercury. Erstaunlich präzise beschreiben diese Worte momentan die Situationen an vielen Orten, besonders in den Schulen. In unserer schönen, bisweilen etwas leeren Schule unterrichtet auch Herr Falkenhain, angehender Physik– und Chemielehrer. In leeren Klassenräumen. Und so stellte sich jener Anfang Januar 2021 die Frage, wie es mit dem, in seinem Falle Physik-Unterricht weiterginge.
Akt 2 „Das Konzept“: Nach Herrn Falkenhains Aussage war sein Physikunterricht für die 8. Klasse im Januar mit mehreren Experimenten geplant gewesen. Zudem war diese Unterrichtseinheit auch für die abzulegende Examensarbeit vorgesehen, die man als Referendar*in nun mal verfassen muss.
Ein wichtiger Teil dieser Unterrichtseinheit wäre dabei der möglichst selbstständige Bau eines Thermobechers durch die Schülerinnen und Schüler gewesen. Vorausschauend lag das dafür benötigte Material seit Dezember in der Physik bereit, denn eigentlich sollte es direkt nach den Weihnachtsferien losgehen. Eigentlich. Logischerweise war dies jetzt natürlich nicht mehr möglich. Also hieß es umplanen: „The Show must go on …“.
Akt 3 „Die Ausführung“: Neben den Herausforderungen eröffnete die Situation aber auch Möglichkeiten und neue Herangehensweisen. Physikunterricht ist nun mal ein eher praktisches Fach, in dem viel experimentiert wird. Gerade dieses Experimentieren bringt den Schülerinnen und Schüler oft sehr viel Spaß und ist eine willkommene Abwechselung zu der Welt der Formeln und theoretischen Gedankengängen. So musste also alles „digitalisiert“ werden.
Viele Lehrkräfte mussten sich seit Beginn des Lockdowns wieder mit den verschiedenen digitalen Formaten beschäftigen und überlegen, welche Sie für Ihren Distanz-Unterricht nutzen wollten. So stellte sich auch für Herrn Falkenhain die Frage der Fragen. „Wenn die Schülerinnen und Schüler also vorläufig nicht in die Schule kommen können, müssen die Experimente zu ihnen kommen. Daher begann ich die Experimente zu filmen und begleitende Videos zu planen. Schnell zeigte sich dabei, dass mein ursprünglicher Zeitplan (alles in 2 Tagen) eine Illusion war. Am Ende waren es gut fünf oder sechs Tage, was aufgrund meiner wenigen Klassen im Referendariat noch darstellbar war. Das Drehen der Filme war aber nur der erste Teil, das eigentliche Anliegen der Unterrichtsequenz ist der Bau eines Thermobechers. Die Filme dienen lediglich als Vorbereitung des Baus. Also begab ich mich auf eine Stadtrundfahrt durch die Hansestadt, um das Material an die Schülerinnen und Schüler zu verteilen – natürlich mit FFP2-Maske und Abstand. So kann ich nun die Unterrichtseinheit doch noch mit den Schülerinnen und Schülern durchführen und am Ende auch meine Examensarbeit schreiben: „The Show must go on …“.“
Rezension: Dieses Beispiel zeigt gut, das für das Distanzlernen und seine Organisation von allen große Flexibilität, Geduld und gute Ideen erfordert, aber natürlich auch viel Zeit in Anspruch nimmt. „The Show must go on…“ Und wird sie!