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Shoa-Gedenktag 2023 – „Damals war es Friedrich“

Shoa-Gedenktag 2023 – "Damals war es Friedrich"

Am 26. Januar fand wie in den letzten Jahren ein Shoa-Gedenktag statt, den die Gedenktag-AG unter der Leitung von Madita Noftz, Bastian Kopp und Carlos Krieger mit Unterstützung durch Frau Müschen organisierte.

5. Jahrgang – Der Synagogenbesuch

Die fünften Klassen besuchten die Lübecker Synagoge. Dort wurden wir von einem netten Herrn geführt, der selbst der jüdischen Gemeinde angehört. Er zeigte uns den Gebetsraum, der besonders imposant war, und uns allen gut gefallen hat. Anschließend konnten wir ein paar Ausstellungsräume besuchen, in denen wir viele Informationen zur Synagoge nachlesen konnten. Zum Schluss bestaunten wir die weiteren Ausstellungsstücke in der Eingangshalle wie zum Beispiel die alten und wertvollen Wandteppiche.

Lotta Rawohl, 9c

6. Jahrgang – Meet a Jew

Die 6. Klassen haben jeweils eine Doppelstunde mit 1-2 Vertretern von Meet a Jew verbracht. Hierbei handelt es sich um Personen jüdischen Glaubens, die an verschiedenen Orten in Deutschland u.a. zu Schulen kommen, um den jungen Leuten und allen Interessierten von der jüdische Religion und dem Ausleben dieser zu erzählen und diese näherzubringen. Den Schüler:innen des 6. Jahrgangs wurde hier also ein Einblick in das Judentum und das jüdische Leben in Deutschland verschafft, auch all ihre eifrigen Fragen wurden freudig beantwortet. Abschließend durften alle koshere Haribos genießen.

Maria Kanewski, Eb

7. Jahrgang – Damals war es Friedrich

Der 7. Jahrgang hat sich mit dem Buch „Damals war es Friedrich“ auseinander gesetzt, das vom Leben zweier Jugendlicher zur NS-Zeit handelt. Die Schüler:innen haben in verschiedenen Gruppen unterschiedliche Themen erarbeitet, die sie dann ihrer Klasse vorgestellten, wie z.B. die Hitlerjugend oder Vorurteile gegenüber Juden. Die selbstständige Arbeitszeit wurde von fast allen Schüler.innen gut genutzt. In der Reflexion wurde von den Schüler:innen zurückgemeldet, dass sie viel neues über die NS-Zeit erfahren haben, von dem sie bisher nichts wussten.

Amelie Kirchner, Q1d

8. Jahrgang – Anne-Frank-Film

„Es ist für jemanden wie mich ein eigenartiges Gefühl, Tagebuch zu schreiben. Nicht nur, dass ich noch nie geschrieben habe, sondern ich denke auch, dass sich später keiner, weder ich noch ein anderer für die Herzensergüsse eines dreizehnjährigen Schulmädchens interessieren wird.“

Dies schrieb die 13 jährige Anne Frank im Juni 1942 in ihr berühmtes, blau-rot kariertes Tagebuch, das 76 Jahre später über 30 Millionen Mal verkauft wurde und als Weltliteratur gilt.

Wie sehr sich das Leben des kecken, jüdischen Mädchens, ihrer Familie und allen anderen Menschen, die nicht in das Bild der NSDAP passten, veränderte und wie es überhaupt zu diesem Punkt kam – mit diesen Themen hat sich der 8. Jahrgang am diesjährigen Shoa Gedenktag auseinander gesetzt.

Mit einer Präsentation über den historischen Kontext vor und während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden die 8. Klassen in die Thematik eingeführt. Ein besonderer Fokus lag auf den Ursachen für die Machtübernahme der NSDAP und die Entwicklung der Shoa. Dadurch sollten die politischen Zustände, die zu Anne Franks Lebzeiten herrschten, nachvollziehbarer werden. Eine etwa 90-minütige Dokumentation, die Anne Franks Geschichte detailliert und durch mehrere Interviews mit überlebenden Bezugspersonen auch sehr persönlich darstellt, machte die bewegende Geschichte noch nahbarer, was auch in den Rückmeldungen von einigen Schüler:innen sehr deutlich wurde.

Abschließend sollten die 8. Klässler:innen selbst aktiv werden und die falschen Aussagen von sogenannten „Holocaust-Leugnern“ über Anne Franks Tagebuch einordnen. Des Weiteren wurde in erneuter Gruppenarbeit über ein mögliches Gerichtsurteil zu einer offensichtlich nationalsozialistischen Bücherverbrennung, unter anderem von dem Tagebuch der Anne Frank, im Jahre 2006 diskutiert.

Nia Lode, Q2a

9. Jahrgang – Stadtführung und Vortrag

Bei dem 9. Jahrgang ging es mitten durch Lübeck und seine Geschichte. Anhand von Stolpersteinen und Synagogenbesuchen hatten die Schüler:innen die Möglichkeit, einen ganz neuen und persönlichen Einblick in die Zeit Nazi-Deutschlands und die Shoa zu bekommen.

Wieder zurück im Klassenraum gab es durch ein anschließendes Referat die Chance, tiefer in die Thematik einzutauchen, wie zum Beispiel durch die Auseinandersetzung mit Einzel-Schicksalen der Shoa, alle ebenfalls aus Lübeck, um den Schüler:innen den Raum für detaillierte Anteilnahme zu ermöglichen.

Matilda Kleemann, Q2d

E-Jahrgang – Märtyrer-Ausstellung in der Lutherkirche

In Erinnerung an die Lübecker Märtyrer diente die evangelische Lutherkirche in Sankt Lorenz Süd als Schauplatz für den diesjährigen Gedenktag des E-Jahrgangs. Die Schülerinnen und Schüler befassten sich dafür mit verschiedenen Aufgaben.

Zum einen bekamen sie Einblicke in das Wirken des Münsteraner Bischofs Clemens von Galen, der als Widersacher Hitlers gegen die Euthanasie und Gewaltverbrechen predigte. Aufgrund seiner hohen Position in der Kirche viel er dem NS-Regime nicht zum Opfer. Anders erging es den vier Lübecker Geistlichen die an der Herz-Jesu-Kirche und der Lutherkirche wirkten. Auch sie vertraten von Galen’s Meinung und publizierten seine Predigte. Sie bezahlten dafür mit ihrem Tod. Mit ihnen befasste sich der zweite Arbeitsauftrag.

In einer offenen Abschlussdiskussion kamen die Gruppen zu dem Schluss, dass die Märtyrer noch heute, fast 80 Jahre nach der Shoa, Vorbilder für moralisches Handeln und den Einsatz für Minderheiten sind. Alles in allem ein erfolgreicher Gedenktag mit der Botschaft entschieden gegen Diskriminierung und Unrechtserfahrungen vorzugehen.

Carlos Krieger und Ansgar Pauly, Q2a

Q1-Jahrgang – Video-Gespräch mit einem Holocaustüberlebenden

Für den Q1-Jahrgang war ein online Zeitzeugengespräch mit Aahron Bahrak, einem Shoa-Überlebenden aus Yad Vashem geplant. Allerdings konnte dies aus technischen Gründen bedauerlicherweise nicht stattfinden, weshalb eine spontane Alternative gefunden wurde. Statt des Gesprächs wurde eine teils animierte Dokumentation eines Überlebenden des konzentrationslagers Ausschwitz geschaut, bei der thematisch auch die Zeit nach der Befreiung aufgegriffen wurde. Auch der Aufbau des Staates Israel wurde angesprochen, wobei mit einem anschließenden Exkurs durch Frau Müschen noch fehlende Details ergänzt wurden. Auch wenn das Zeitzeugengespräch eine einmalige Chance für die Schülerinnen und Schüler gewesen wäre, bot die Dokumentation eine anschauliche Alternative, um die Unrechtserfahrungen gegenüber jüdischen Menschen vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg nachvollziehen zu können.

Julie Karpa und Madita Noftz, Q2d

Q2-Jahrgang – KIgA-Workshop zur Antisemitismus-Prävention

Am 26.01.2023 haben wir, der Q2-Jahrgang, zum Shoa Gedenktag einen Kiga Workshop (Kreuzberger Initiative zum Antisemitismus) über die verschiedenen Arten des Antisemitismus gehabt. Durch kurze Videos wurden wir in die Thematik eingeleitet und konnten uns über unser bereits vorhandenes Wissen austauschen. Allgemein konnten wir sehr offen über alles diskutieren und die Positionen der Klassenkamerad:innen gut “kennenlernen”.
Zum Abschluss des Workshops haben wir eine Argumentationsübung namens “Kugellager” gemacht, wo uns verschiedene antisemitische Aussagen dargelegt wurden, gegen welche wir argumentieren sollten. Dies war ein guter, augenöffnender Abschluss um auch in der Lage zu sein gegen Antisemitismus vorzugehen.
Wir haben alle sehr viel aus diesem Workshop mitgenommen und hoffen den folgenden Jahrgänge eine genauso interessante und lehrreiche Erfahrung.

Ellen Reising Novo, Q2d

 

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