Anders als in den Jahren zuvor wurde der Deutsch-Französische Tag in diesem Jahr außerhalb der Schulmauern gefeiert. Da die Aula des Katharineums und damit auch das traditionelle Programm nicht zur Verfügung standen, suchte die Französischfachschaft zu Beginn des Schuljahres nach alternativen Aktivitäten. Dass der Tag zwar in einem vielleicht kleineren Rahmen stattfinden musste, aber auf keinen Fall unbemerkt an unseren Schülerinnen und Schülern vorbeiziehen sollte, war beschlossene Sache.
Doch weshalb war und ist uns dieser Tag so wichtig? Der Deutsch-Französische Tag, ein Symbol der Freundschaft zwischen den beiden Nachbarländen, ist eine Folge des Élysée-Vertrags, der am 22.01.1963 von Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Präsidenten Charles de Gaulle unterzeichnet wurde. Nachdem sich Frankreich und Deutschland in mehreren Kriegen in den letzten Jahrhunderten gegenüberstanden, trat an die Stelle der „Erbfeindschaft“ schließlich das Versprechen, u.a. in den Bereichen Jugend- und Kulturpolitik eng zusammenzuarbeiten.
Wir suchten also nach einer Aktivität, die im Sinne des geforderten Kulturaustauschs „typisch französisch“ war. In der französischen Jugendkultur nimmt das Kino einen hohen Stellenwert ein und so bot es sich an, am Montag, den 27.01., gemeinsam mit den Französischkursen der 8. und 9. Klassen einen französischen Kinofilm zu besuchen.
Im Filmhaus in der Königstraße konnten wir im eigens für uns gemieteten Kinosaal bei Popcorn und anderen Snacks den Film „La famille Bélier“ (dt. „Verstehen Sie die Béliers?“) in französischer Sprache sehen. Wer wollte, konnte sich auch an deutschen Untertiteln orientieren. Doch zuvor gab es von Frau Grigull auf Französisch (bien sûr!) ein paar Hintergrundinformationen über die Besonderheiten des Deutsch-Französischen Tages. Nach einigen technischen Startschwierigkeiten, die von den Schülerinnen und Schülern geduldig ertragen wurden, ging es endlich los und wir tauchten ein in die Geschichte von Paula Bélier, einem jungen Mädchen, dessen Eltern und Bruder gehörlos sind. Im Alter von 16 Jahren entdeckt Paula ihre Leidenschaft für die Musik und insbesondere für die Lieder des berühmten französischen Sängers Michel Sardou. Zwischen Landleben, Collège, dem Verkauf von Käse („Camembert et Brie“) und den gemeinsamen Nachmittagen mit ihrer besten Freundin meistert sie auf ganz charmante Art und Weise die Herausforderungen des Alltags und macht sich schließlich auf den Weg nach Paris. So wurde unser Vormittag „typisch französisch“!
An dieser Stelle sei auch der Kulturmark ganz herzlich gedankt, die diese Unternehmung großzügig unterstützt hat. Merci beaucoup!
Fr. Baumgärtner (für die Fachschaft Französisch)