Der Kurs der Dritten Fremdsprache Französisch erarbeitete im vergangenen Schuljahr das Konzept für einen Förderantrag bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Gemeinsames Ziel ist, durch die Verbindung von Unterricht, Forschung und Denkmalvermittlung nicht nur junge Menschen zu einem bewussteren Umgang mit dem kulturellen Erbe ihrer Stadt anzuregen und sie zugleich mit den Grundlagen von Denkmalpflege, Archäologie und nachhaltiger Stadtentwicklung vertraut zu machen.
Als kompetenter Kooperationspartner stieg das Amt für Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck ein und begleitet uns nun fachlich bei der Ergebniserstellung. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Lübeck, die das Recherchieren in originalen Quellen ermöglicht, konnte mithilfe des Amts initiiert werden.
Die Franzosenzeit (1806-1813) ist relevant für die kulturelle Entwicklung Lübecks, weil sie Ursprung bestehender Bau- und Kulturdenkmäler ist, Anlass zahlreicher nicht verwirklichter Raumgestaltungs- sowie -konstruktionsprozesse war und viele mindestens potentiell relevante Auswirkungen auf heutige jugendliche Lebenswelten hat, z.B. in Archiven, in Straßenbenennungen, in Museen und in Parks.
Das Projekt arbeitet mehrsprachig deutsch-französischfremdmuttersprachlich. Der Begriff der Nachhaltigkeit wird im Sinne der Agenda2030 der UN verwendet.
Im Projekt werden Jugendliche Spuren der Franzosenzeit (Denkmäler, Denkmale, nicht denkmalgeschützte Strukturen, potentiell von französischen Planungen betroffen gewesene Denkmäler) dokumentieren, indem digitale Steckbriefe mithilfe visueller Materialien (z.B. Skizzen, Karten, Fotos, Videos, Comics, Kriminalspiele) mit der Unterstützung des Lübecker Amtes für Archäologie und Denkmalpflege erstellt und evaluiert werden.
Nach der historischen Einordnung werden die Jugendlichen nachhaltige denkmalschutzgerechte Nutzungsstrategien und -konzepte für bestehende Denkmäler (z.B. Burgtor, Jerusalemberg, PrahlDenkmal) entwerfen und wenn möglich pilotieren. Diese adressieren vornehmlich junge Menschen, um die Denkmale und Denkmäler nicht nur für die jugendliche Hauptzielgruppe, sondern auch für Gäste der Stadt langfristig zu valorisieren, indem ein Bewusstsein für die Relevanz einer Förderung heutzutage (inter-)kulturell kompetenten Handelns und eines nachhaltigen Lebensstils inhaltlich angemessen sowie adressatengerecht visualisiert und durch „SuS führen SuS” verbreitet wird.
Auch sollen Spuren wie Straßennamen, Geschichten und in z.B. Gerichtsakten festgehaltene persönliche Schicksale erörtert werden, um die Notwendigkeit eines Kultur- und Baudenkmalschutzes vor dem Hintergrund aktueller Raumentwicklungsprozesse im Projektraum auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten evidenzbasiert zu begründen.
An dieser Stelle werden wir regelmäßig über die Projektaktivitäten berichten, um der Schulgemeinschaft und anderen Interessierten Einblick in den Nutzen einer aktiven Auseinandersetzung mit dem fächerübergreifenden Thema Denkmalschutz zu geben. Die Projektlaufzeit beträgt ein Jahr und umfasst das Schuljahr 2025/2026.





















