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Der 27. Januar – dem Gedenken einen Platz geben

Der 27. Januar – dem Gedenken einen Platz geben

Vor 80 Jahren am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Jedes Jahr findet in Gedenken an die Opfer des Holocaust an diesem Tag der internationale Shoah-Gedenktag statt.

Die Gedenktag-AG unserer Schule hat für jede Klassenstufe ein individuelles Informationsprogramm organisiert, sodass wir uns mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzen können.

 

5. Jahrgang – Der Synagogenbesuch

Am 29. und 30.01 haben Jette und ich die 5. Klassen durch die Synagoge geführt. Unterstützt wurden wir hierbei von Herrn Kogan, der selbst Mitglied der jüdischen Gemeinde ist und unser Wissen ergänzt hat. Den Schülern haben wir grundlegend das Judentum näher gebracht und erklärt, was zu NS-Zeiten aus der Lübecker Synagoge gemacht wurde. Sie haben viele Fragen gestellt, Fotos geschossen und besonders den Gebetssaal bestaunt. Alle vier Führungen waren für uns sowie die Schüler ein schönes Erlebnis, das von Entdeckungen, Wissen und Eindrücken geprägt war.

 

 

6. Jahrgang – Meet a Jew

Die sechsten Klassen hatten die Gelegenheit, eine Doppelstunde mit 1-2 Vertreter:innen von „Meet a Jew“ zu verbringen. Diese Initiative bringt jüdische Personen an Schulen und andere Orte in Deutschland, um Einblicke in ihre Religion und ihr alltägliches jüdisches Leben zu geben. Den Schüler:innen des Jahrgangs wurde dabei ein lebendiger Zugang zum Judentum eröffnet.

Begeistert und offen stellten sie zahlreiche Fragen, die von den Gästen mit Freude und Offenheit beantwortet wurden. Diese Begegnungen ermöglichte einen wertvollen interkulturellen Austausch und trug zum besseren Verständnis jüdischer Kultur bei.

 

 

7. Jahrgang – „Damals war es Friedrich“

Das Thema der siebten Klasse war „Damals war es Friedrich“. Das Buch handelt von der strukturellen Ausgrenzung von Juden in der NS-Zeit und ist aus der Sicht eines Jungen geschrieben, der über das Leben seines jüdischen Freundes erzählt.

Nach einer kurzen Einführung arbeiteten die Schüler:innen in Kleingruppen zu unterschiedlichen Themen. Dabei entstanden Ergebnisse wie Standbilder, Plakate und Power-Point Präsentationen. Diese Ergebnisse wurden dann der Klassengemeinschaft vorgestellt, wobei alle etwas über die anderen Themen lernten. Am Ende hat der größte Teil der Schüler:innen gut mitgearbeitet und sehr viel über Diskriminierung und den persönlichen Bezug zur NS-Zeit gelernt.

 

 

8. Jahrgang – Anne Frank

Der Jahrgang der 8. Klassen hat im Rahmen unseres Shoah-Gedenktags den Film „Wo ist Anne Frank“ des Regisseurs Ari Folmann, dessen Eltern selbst die Shoah überlebten, angesehen und sich mit der Geschichte der Anne Frank auf diese Weise auseinander gesetzt.

Das Ganze startete um 8 Uhr mit der ersten Gruppe von zwei Klassen vor dem Koki. Nachdem die Schüler sich ihre Plätze gesichert hatten, begannen wir mit einer kurzen Einführung, bestehend aus den Fragen, was der 27. Januar für ein Tag wäre, was die Shoah gewesen ist und das allgemeine Vorwissen zum Leben der Anne Frank. Der Film selbst bewegt sich auf zwei Zeitebenen und verknüpft die Geschichte der Anne Frank mit der Gegenwart, indem die imaginäre Freundin Anne Franks, Kitty, sich im Amsterdam des 21. Jahrhunderts auf die Spuren Anne Franks macht.

Nach dem Film besprachen die Klassen ihre Meinung zum Film. Einige hatten eine andere Erwartung gehabt, unter anderem waren sie überrascht, dass der Film ein Zeichentrickfilm war, zudem hielten ein paar den Film für zu kindisch und hatten eine düsterere Stimmung erwartet.

Andererseits beschäftigten wir uns in der Nachbesprechung mit der Frage, wie die Kinder die Darstellung der Nazis fanden, die als eine dämonische Übermacht dargestellt werden. Die meisten waren der Meinung das dies eine gute Darstellung sei, da es aus Anne Franks Perspektive sehr viel Sinn ergibt und ihre Hilflosigkeit verdeutlicht.

Als Gegensatz dazu findet sich ihre Fantasie-Welt, in die sie flüchtet, um ihrer Hilflosigkeit in der Realität zu entkommen. Abschließend lässt sich festhalten dass die Geschichte der Anne Frank nach wie vor einen berührenden und wichtigen Beitrag zur Erinnerung an die Shoah leistet.

 

 

9. Jahrgang – Stadtführung und ZweitZeugen

Der 9. Jahrgang begab sich auf eine eindrucksvolle Spurensuche trotz des leicht regnerischen Wetters durch Lübeck und seine Geschichte. Durch das Erkunden von Stolpersteinen, der Synagoge, den Lübecker Märtyrern und vielen weiteren erinnerungswürdigen Stationen erhielten die Schüler:innen einen tiefgehenden und persönlichen Einblick in die Zeit des Nationalsozialismus und die Verfolgung jüdischer Bürger. Diese Erfahrungen ermöglichten es ihnen, die historischen Ereignisse nicht nur theoretisch zu erfassen, sondern sie auch auf emotionalen Ebene nachzuempfinden.

Nach dem Rundgang hielt Frau Olek einen eindrucksvollen Vortrag, in dem sie die Bedeutung des Ehrenamts hervorhob und das Projekt ZweitZeugen vorstellte. Dieses engagierte Team interviewt regelmäßig Holocaust-Überlebende und trägt ihre Geschichten weiter, um das Erinnern wachzuhalten.

Zusätzlich vermittelten Anna und Greta aus der Q2a historisches Wissen, das die emotionalen Erzählungen mit fundierten Fakten ergänzte. Dadurch wurde das Thema noch greifbarer und intensiv erfahrbar. Die Botschaft war klar: Ein solches Szenario darf sich niemals wiederholen.

Zum Abschluss hatten die Schüler:innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich aktiv in die Diskussion einzubringen.

 

 

10. Jahrgang – Besuch in Neuengamme

Für den 10. Jahrgang ging es in das ehemalige Konzentrationslager Neuengamme in Hamburg. Dort wurde man klassenweise durch die KZ-Gedenkstätte geführt. Man erhielt Einblick in individuelle Schicksale der Gefangenen, die Arbeitsbedingungen und das Leben im Lager. Besonders die Wichtigkeit der Erinnerungskultur wurde bei den Führungen hervorgehoben.

 

 

Oberstufe – „Ich wandre durch Theresienstadt“

„Ich wandre durch Theresienstadt“ hieß es dieses Jahr für die Oberstufe. Zusammen mit der Oberstufe des Johanneums lauschten wir der musikalischen Darbietung des Ensembles „Opus 45“ und wanderten durch die Musik selber gedanklich durch das Ghetto und KZ Theresienstadt.

Zum Klang kamen nämlich unter anderem Gedichte und Musikstücke, die Häftlinge dort und/oder darüber verfasst haben. Das war es auch, was die Aufführung so eindrucksvoll machte – den Opfern wurde eine Stimme verliehen und dem:der Zuhörer:in vor Augen geführt, dass es Menschen wie du und ich waren, die vor nicht allzu langer Zeit entrechtet, verfolgt und auf grausamste Weise entmenschlicht wurden. Menschen mit Träumen, Wünschen, Hoffnungen, Meinungen und Interessen. Dieses Gefühl hat das Ensemble in uns erweckt und wir werden es weiter mit uns tragen.

Am Nachmittag hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge E, Q1 und Q2 die Möglichkeit, an einem freiwilligen Kunstworkshop teilzunehmen. Nach einer kurzen Anleitung von Frau Markmann wurden in freier Form die Eindrücke des Konzertes vom Vormittag reflektiert.

Gearbeitet wurde unter anderem mit dem sog. Milchtüten-Druck, der Aquarell-Malerei und in Kohle. Über die unterschiedlichen Techniken versuchte man, sich dem schwierigen Thema anzunähern. Die entstandenen Werke hängen im 2. O.G. des Glockengießer-Gebäudes und freuen sich über jeden interessierten Betrachter!

 

 

Wir bedanken uns bei allen, die diesen Tag ermöglicht haben und uns unterstützt und begleitet haben!

Schaut gerne auch auf der Instagram Seite der Gedenktag-AG vorbei, um noch mehr zu erfahren!

 

Mitglieder der Gedenktag-AG

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