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Ovid und synthetische Bioarchitekturen der Gegenwart – ut veras imitetur aves

Schon der mythische Erfinder Dädalus orientierte sich an der Natur – … ut veras imitetur aves (Ovid met. VIII, V. 195) –, als er die Flügel konstruierte, mit denen er und sein Sohn Ikarus von Kreta flohen. Dass das Nachahmen biologischer Strukturen auch heute ein fruchtbarer Forschungsansatz sein kann, wurde den Schülerinnen und Schülern des Latei-Kurses von Frau Saage im E-Jahrgang in einer Videokonferenz erläutert: Prof. Dr. Eva-Kathrin Ehmoser vom Institut für Synthetische Bioarchitekturen der Universität für Bodenkultur Wien zeigte anhand einiger Folien ihrer aktuellen Vorlesung, wie z.B. der Lotus-Effekt genau funktioniert und was Seepocken für Klebkräfte haben.

Besonders die erstaunlichen Hafteigenschaften des Gecko-Fußes wurden demonstriert, die in einer nachgewiesenermaßen tierfreundlichen Versuchsanordnung erforscht worden waren – allerdings kam auf Seiten der Schülerschaft in diesem Zusammenhang ein eher robustes Versuchsszenario auf („Wenn ich je einen Gecko in eine Hand nehme, kann ich dann auch die Wand hochklettern?“).

Prof. Ehmoser machte uns Hoffnung, irgendwann auch ohne Tierquälerei mit Hilfe Gecko-imitierender Materialien die Wände hochgehen zu können. Was das Fliegen mit Vogelflügeln angeht, musste sie uns allerdings enttäuschen: Bislang gibt es dazu keine verwertbaren Forschungsansätze; Dädalus‘ Erfindung bleibt also vorerst ein Mythos.

viv@t-Redaktion

P.S. Wir danken Frau Prof. Dr. Ehmoser für das Bereitstellen der Vortragsfolien.

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