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Nie wieder ist jetzt – Einstehen für unsere Demokratie!

Nie wieder ist jetzt – Einstehen für unsere Demokratie!

Hunderttausende, Millionen, unschätzbar viele Menschen haben am vergangenen Wochenende Farbe bekannt. Sie sind, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft, von Glauben, politischen Präferenzen und unterschiedlichsten Lebensentwürfen, zusammengekommen in der einen einigenden Überzeugung, dass die Würde des Menschen unantastbar ist und eine Gesellschaftsordnung verteidigt werden muss, die diese Überzeugung zu ihrer unverhandelbaren Grundlage gemacht hat. Sie sind zusammengekommen aus Sorge um ihre, um unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, unser demokratisches Gemeinwesen und unsere politische Kultur.

Kinder und Jugendliche zur Teilhabe an dieser Kultur zu befähigen, ist eine der vornehmsten Aufgaben der schulischen Bildung, am Katharineum so gut wie an jeder anderen Schule – in jedem Fach, zu jeder Stunde und ganz besonders zweifellos im Geschichts- und WiPo-Unterricht. In der Auseinandersetzung mit den fachlichen Inhalten gewinnen die Schülerinnen und Schüler ein historisch-politisches Urteilsvermögen, erwerben sie Kompetenzen, die ihnen ein souveränes, selbstgesteuertes Denken ermöglichen, „damit sie sich nach ihrer Schulzeit als autonome Subjekte in der Geschichtskultur orientieren und behaupten können“ und befähigt sind, „in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft als mündige Bürgerinnen und Bürger kommunikativ und partizipativ zu handeln“.

Diese auch im Leitbild unserer Schule verankerten Grundlagen für das Leben in einer pluralen Welt lernen unsere Schülerinnen und Schüler in der Beschäftigung mit den historischen Prozessen kennen, in denen sich unsere gemeinsamen Werte gebildet und im Grundgesetz zur Richtschnur allen staatlichen, politischen und gesellschaftlichen Handelns geformt haben – wurzelnd in der Menschenrechtstradition, ganz fundamental beschworen im Konsens des ‚Nie wieder‘ nach 1945 und eindrucksvoll bekräftigt in der friedlichen Überwindung eines totalitären Systems 1989. Wir, Fachlehrkräfte für WiPo und Geschichte, schreiben nicht vor. Wir leben vor: Dass es fachlicher Folgerichtigkeit der Argumentation, dass es der Nachvollziehbarkeit und Differenzierung eigener Urteile, dass es der Reflexion des eigenen Urteils bedarf, in erster Linie und letzter Konsequenz aber der Bereitschaft zu aktiver Mitwirkung.

Es ist, nicht nur aus unserer Sicht, an der Zeit, sich daran zu erinnern. Es ist an der Zeit, einzustehen für Demokratie und Freiheit. Es ist höchste Zeit, Demagogen wie Mitläufern standhaft entgegenzutreten. Aktive Mitwirkung und Courage, das Eintreten für Menschenrechte und die Verteidigung der Menschenwürde sind unerlässlich. Jeden Tag, immer und überall, in einem besonderen Maße am kommenden Samstag.

Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens – an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, an die Millionen von Ermordeten dort und im gesamten wahnwitzigen Lagersystem der Nationalsozialisten, an die Deportationen in die Gaskammern, an die kalte Planung der Verbrechen am Wannsee, an die Entwürdigung und Entwertung von Menschen durch ausgrenzende Gesetze, an das Schweigen, die Zustimmung, die fehlende Gegenwehr unserer Großeltern und Urgroßeltern.

Es ist der Tag des Gedenkens an eine in aller menschlichen Geschichte singuläre Barbarei und an das ‚Nie wieder‘, das wir ihr mit unserer Freiheit, mit unserer Demokratie entgegenzusetzen haben. Wir appellieren an die Schulgemeinschaft, an die Eltern, an die Schülerinnen und Schüler, an die Kolleginnen und Kollegen, an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Katharineums, sich diesem Gedenken anzuschließen. Denn ‚Nie wieder‘ ist jetzt!

Lehrkräfte der Fächer Geschichte und Wirtschaft/Politik:

Jan Kempe (v. i. S. d. P.)
Ann-Christin Nötzel

Susanne Fox
Karin Gerresheim
Alfred Hegge

Till Leibersperger
Katja Markmann
Antje Müschen
Stefan Philippi
Maren Ritter
Hermann Sievers
Stephanie Steven

Und weitere Lehrkräfte:
Laura Arden
Corinna Arndt
Christine Asmussen
Tamara Beck
Nina Behrend
Jost Bendixen
Saskia Brauner
Gönke Bünger
Patricia Detje
Miriam Dörnemann
Juliane Dreiling
Maximilian Ehlers
Alexander Franke
Florian Fust
Katja Grigull
Cornelia Joyeaux
Marvin Kaffka
Olaf Kautz
Melanie Matlok
Frank Poetzsch-Heffter
Patrick Rathsmann
Hendrik Rohe
Anne Schaeffer
Martin Scheel
Manuela Schmoller
Bennet Winnands

 

 

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