Angehörige des Franziskanerordens treten vom 14. Jahrhundert an als Geschichtsschreiber hervor: Ein unbekannter Minorit verfasst die „Annales Lubicenses“, eine mit der Kaiser- und Papstgeschichte verzahnte Chronik der Jahre 1264-1324 . Der langjährige Lesemeister des Katharinenklosters, Detmar, erhält 1385 den Auftrag, die offizielle Stadtchronik fortzusetzten. Er erweitert diese Arbeit später zu einer lübeckischen Weltchronik, die vom Jahr 1105 an städtische Ereignisse und solche des Hansebundes in die allgemeine Weltgeschichte einarbeitet, stets unter dem theologischen Gesichtspunkt, wie das Widerspiel von Gut und Böse alles Sein bestimmt. Brüder des Klosters setzen diese Arbeit später für die Jahre 1395-1413 fort. In der Reformationszeit legen auch Hermann Bonnus und Reimar Kock solche Chroniken vor.
Katharineum zu Lübeck